Bavaria
Bavaria ist zunächst der lateinische Name für Bayern, den auch die weibliche Symbolgestalt und Schutzpatronin des Landes als Namen trägt. Dieser Figur zu Ehren, die als personifizierte Allegorie für das Staatsgebilde Bayern steht, wurde auf Veranlassung König Ludwigs I. oberhalb der Theresienwiese bei München ein, zu seiner Zeit neue architektonische Maßstäbe setzendes, Kolossalstandbild errichtet.
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Das Standbild der Bavaria
Das Standbild der Bavaria wurde von Ludwig Schwanthaler entworfen und modelliert, von Ferdinand Miller in den Jahren von 1844 bis 1850 in Erz gegossen und am 7. August 1850 enthüllt. Der Bau kostete König Ludwig 286.346 Gulden, die hinter dem Standbild errichtete Ruhmeshalle weitere 614.987, und das für beide Bauten benötigte Grundstück noch einmal 13.784 Gulden. Die weibliche Figur wurde im Bronzehohlguss hergestellt und besteht aus vier Teilgüssen (Kopf, Brust, Hüfte, untere Hälfte und Löwe) und diversen montierten Kleinteilenist. Sie ist 18,52 m, der Steinsockel 8,92 Meter m hoch. Die Stärke des Metalls beträgt an den unteren Stücken 1,8 cm, an den oberen 1,2 cm. Das Metall, im ganzen 87.360 kg schwer, lieferten eingeschmolzene türkische und norwegische Kanonen. Eine Treppe mit 66 Stufen führt durch das Fußgestell in die Figur, eine zweite von 58 Stufen führt weiter durch den Hals bis zum Kopf, wo zwei Metallbänke angebracht sind und etwa 8 Personen Platz haben.
Der Bau setzte nach seiner Errichtung neue Maßstäbe. Seit dem Koloss von Rhodos hatte es bis dahin, was die Größenverhältnisse anbelangt, in der Bildgießerei nichts Vergleichbares gegeben. Allerdings wurde das Bavariastandbild im technisch aufstrebenden 19. Jahrhundert bereits 25 Jahre später mit dem Bau des 1875 vollendeten Hermannsdenkmals und danach mit der 1886 errichteten Freiheitsstatue im Hafen von Neuyork in seinen Ausmaßen wieder übertroffen.
Filmbeiträge
V.S.-Produktion: Das Denkmal #13: Die Ruhmeshalle mit der Bavaria (2020)
Siehe auch
Literatur
- Josef Anselm Pangkofer: „Bavaria, Riesenbild aus Erz vor der Ruhmeshalle auf der Theresienwiese bei München“, 1854 (PDF-Datei)