Behrens, Peter

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Peter Behrens.jpg
Peter Behrens Unterschrift.jpg
Mit seiner Tochter im Garten seines Hauses in Neubabelsberg
Seite aus der Schriftprobe Behrens Antiqua, Offenbach am Main 1908.jpg

Peter Behrens (Lebensrune.png 14. April 1868 in Hamburg; Todesrune.png 27. Februar 1940 in Berlin) war ein deutscher Architekt und Gestalter von Gebrauchsgegenständen. Er war ein Unterzeichner des Aufrufs an die Kulturwelt am Beginn des Ersten Weltkrieges gegen Deutschland. Die Schriftart „Behrens“ der Inschrift „Dem deutschen Volke“ über dem Westportal des Berliner Reichstagsgebäudes stammt von ihm. Er war Mitbegründer des Deutschen Werkbunds, leitender Architekt und künstlerischer Berater der Elektrofirma AEG.

Er gilt als Begründer der modernen sachlichen Industriearchitektur. Daneben gestaltete Behrens auch das Erscheinungsbild von elektrischen Haushaltsgeräten, das Aussehen von Ausstellungsräumen, Katalogen, Inneneinrichtungen und gilt somit als Begründer der übereinstimmenden Darstellung (engl.: corporate design). Ein ganz besonderes Werk von ihm ist die Turbinenhalle, die er für die AEG in Berlin-Moabit erbaute und die als Unesco-Weltkulturerbe vorgeschlagen wurde.

Leben

Peter Behrens besuchte das Christianeum in Altona und studierte anschließend von 1886 bis 1891 Malerei an den Kunstakademien in Karlsruhe, Düsseldorf und München. Ab 1890 lebte er in München. 1897 war er Mitbegründer der Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk. In Darmstadt erbaute er 1901 sein eigenes Wohnhaus, das insbesondere im Zusammenhang mit der bis ins kleinste Detail entworfenen Innenausstattung als „Gesamtkunstwerk“ breite Beachtung fand. 1903 wurde er Direktor der Düsseldorfer Kunstgewerbeschule und gestaltete auch den amtlichen Katalog der Ausstellung des deutschen Reiches für die Weltausstellung in St. Louis 1904. Seine umfangreichere Tätigkeit als Architekt begann mit dem Auftrag zur Errichtung des Krematoriums in Hagen in den Jahren 1905 bis 1907. Dann ließ er sich 1907 als Architekt in Berlin nieder und wurde dort in den Künstlerischen Beirat von AEG berufen. Er entwickelte für die Firma ein einheitliches Erscheinungsbild. Vom Firmenzeichen bis zum Teekessel, von der Fabrikhalle bis zur Stechuhr gestaltete er das Bild des Elektrokonzerns nach innen und außen.


Einführung in sein Werk bis 1908:[1]

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In den Jahren 1911/12 gestaltete er die deutsche Botschaft in St. Petersburg und das Wiegand-Haus in Berlin-Dahlem.

Er war ebenso einige Jahre im Direktorium der Akademie der bildenden Künste Wien und entwarf das Verwaltungsgebäude der Hoechst-AG in Frankfurt-Höchst. 1932 erbaute er die Geschäftshäuser „Berolina“ und „Alexander“ am Alexanderplatz in Berlin, die einzigen Häuser, die die Befreiung des Platzes durch anglo-amerikanische Terrorangriffe im Zweiten Weltkrieg überstanden hatten.

Nach dem Wahlsieg der NSDAP 1933 arbeitete Behrens im Zuge der Neugestaltung der Reichshauptstadt Berlin eng mit Albert Speer zusammen. Er entwarf ein neues AEG-Hauptverwaltungsgebäude an der geplanten „Nord-Südachse“ beim Telefunken-Haus, das vom Architekten Hans Hertlein entworfen wurde. Die Gebäudeanlagen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg von VS-amerikanischen Besatzern weitgehend zerstört, der Rest als Kaserne genutzt.

Ab 1928 plante er gemeinsam mit Alexander Popp die Tabakfabrik in Linz, die im November 1935 in Betrieb genommen wurde. Popp war später Industriearchitekt im Büro Herbert Rimpls und plante unter anderem Bauten für die Linzer „Reichswerke AG Hermann Göring“.

Darüber hinaus folgte Peter Behrens im Jahr 1936 der Berufung an die Preußische Akademie der bildenden Künste, um die Meisterklasse für Architektur in Nachfolge von Hans Poelzig zu übernehmen. Im südlichen Teil von Berlin-Karlshorst liegt die heute denkmalgeschützte Behrens-Siedlung, für die Peter Behrens die Häuser entwarf. In Berlin-Köpenick entwarf er das Haus für die Nationale Automobil Gesellschaft, das heutige Peter-Behrens-Haus, in dem zur gegenwärtigen BRD-Zeit ein südkoreanischer Konzern seinen Sitz hat.


Zeichnungen:

Werke (Auswahl)

  • Ein Dokument deutscher Kunst. Die Ausstellung der Künstler-Kolonie in Darmstadt 1901, Verlag der Verlags-Anstalt F. Bruckmann A.-G. München
  • Weltausstellung in St. Louis 1904: Amtlicher Katalog (PDF-Dateien: ohne Bilder, deutsch, mit Bildern, englisch)
  • Peter Behrens. Zeitloses und Zeitbewegtes. Aufsätze, Vorträge, Gespräche 1900–1938 (Bestellmöglichkeit)
  • Peter Behrens. Berlin Alexanderplatz. Pläne, Zeichnungen und Photographien zum Wettbewerb und der Bebauung 1929–1932. Pfalzgalerie Kaiserslautern, 14. März bis 25. April 1993. Bezirksverband Pfalz. Red.: Heinz Höfchen und Gisela Fiedler-Bender., ISBN 9783894220662

Literatur

  • Dr. W. Niemeyer: Peter Behrens und die Raumästhetik seiner Kunst, in: „Dekorative Kunst. Illustrierte Zeitschrift für angewandte Kunst“, Band 10, 1907, S. 137ff. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Peter Behrens' Wohnungsbau-Konzepte 1910–1920, Dissertation 2005 (PDF-Datei)

Verweise

Fußnoten

  1. in: „Kunst und Künstler. Illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgeschichte“, Band 6, 1908, S. 116ff. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!