Bellum, Sacrum Bellum!?
Bellum, Sacrum Bellum!? (lat. | dt. Krieg, heiliger Krieg!?) ist der Name des dritten Albums der deutschen Musikgruppe Von Thronstahl, welches 2003 erschien. Das Album, das als Digipak als auch normale CD-Aufmachung erschien, wurde zuerst im Eigenvertrieb und später dann von VAWS und Fasci-Nation vertrieben.
Inhaltsverzeichnis
Titelliste
- Praetorianer
- Bellum, Sacrum Bellum
- Through Sun and Steel Transforming
- Adoration to Europa (Imperium Externum)
- Warheads of Humanity
- Kampf um die Sonne
- We walked in Line
- Ius ad Bellum et Ius in Bello
- The Flying Dutchman
- Hornissensang & Feuersturm
- Schuld toetet
- Der große Betrug der Friedens
- Mars macht mobil I
Stil
Die Musik des Albums ist sehr abwechslungsreich, jedoch wird bei nicht allen Liedern Gesang verwendet, manche bestehen nur aus musikalisch untermalten Sprachsamples, deren Anzahl unüberschaubar erscheint. Verglichen mit den früheren Alben der Gruppe wirken die Lieder viel angriffslustiger und direkter, was sich auch schon bei dem Intro „Praetorianer“ zeigt, welches stellenweise sich an Marschmusik orientiert.
Inhalt
Statt des der Gruppe öfters nachgesagten vorgeblichen rechtsextremen Gedankengutes dreht sich dieses Album nunmehr um die Angriffskriege der VSA, in „Ius ad Bellum et Ius in Bello“ etwa ist zu Beginn des Liedes ein Auszug aus einer Nachrichtensendung zu hören, in der angemerkt wird, daß die angeblichen Massenvernichtungswaffen der einzige Grund für den Krieg im Irak waren. Der Name des Titels bezieht sich auf die Aussage Reinhard Brandts (Universität Marburg), daß unter Bush das „Recht zum Krieg“, das „jus ad bellum“, mit „ein Recht im Krieg“, zum „jus in bello“ ergänzt wurde.
Einer der beliebtesten Titel ist Through Sun and Steel Transforming, der durch seine kraftvollen Klänge besonders heraussticht.
„Adoration to Europa [sic!]“ stellt ein Bekenntnis der Gruppe zu Europa dar.
Der Titel „Schuld tötet“ beschäftigt sich mit der Vergangenheitsbewältigung („Ohne Relativierung sei Vergangenheitsbewältigung nicht möglich“), die dort verwendete Textpassage
- „Nach dem Krieg wird unsere Heimat brennen, nach dem Krieg wird man uns Mörder nennen. Nach dem Krieg holen wir die Toten heim, nach dem Krieg werden wir Verlierer sein“
stammt aus dem Lied „Nach dem Krieg“ der Punkgruppe OHL.
„We Walked In Line“ ist im Stil eines Marsches gehalten und stark angelehnt an das aus den 1970er Jahren stammende Lied „They walked in line“ der englischen Post-Punk-Gruppe Joy Division; im Text wurden lediglich die Wörter they und their durch we bzw. our ersetzt, um den Erzähler in das Geschehen zu versetzen, anstatt ihn als moralisierenden Beobachter auftreten zu lassen. Außerdem ist das Lied noch mit zusätzlichen Sprachsequenzen von Eduard P. Koch unterlegt.
Aufmachung
Das Deckblatt stellt eine Zusammenstellung verschiedener historischer Persönlichkeiten sowie die Gruppenmitglieder dar, dominiert wird dieses Bild von einem in der Mitte des Bildes stehenden Engels, der eine Posaune bläst und einen Lorbeerkranz in seiner Hand hält, wobei er von zwei Tigern flankiert wird. Im beiliegenden Heftchen finden sich weitere politische Collagen, gepaart mit einigen Zitaten und Textauszügen. Das bei davorigen Werken verwendete Sonnenrad mit dem Ritter findet sich nur auf einer Seite im Heftchen mit einem Eisernen Kreuz verziert, besitzt aber keine zentrale Bedeutung mehr darin.