Beowulf

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel behandelt die angelsächsische Heldendichtung „Beowulf“. Für weitere Bedeutungen siehe Beowulf (Auswahlseite).
Die Küstenwache empfängt Beowulf; Gemälde von E. Paul

Das Beowulf-Epos (gewöhnlich mit „Bienenwolf“ übersetzt) ist eine in altenglischer bzw. neusächsischer Sprache überlieferte, in Stabreimen niedergeschriebene Erzählung aus dem deutschen Kulturkreis. Das Epos ist nach seinem mythischen Haupthelden benannt und mit 3.182 Versen das bedeutendste Einzelwerk der angelsächsischen Sprache; gleichzeitig macht es 10 Prozent des gesamten erhaltenen Textguts dieser Sprachform aus.

Karl Simrock stellte jedoch fest, „daß der Bewowulf, obwohl in angelsächsischer Sprache überliefert, doch seiner Grundlage nach ein deutsches Gedicht sei“ (...) und „daß der Mythus ein deutscher ist“.[1]

Die Siege Beowulfs über das Ungeheuer Grendel und einen landverwüstenden Drachen bilden den Hauptinhalt, wozu mehrere in verwandte Sagenkreise übergreifende Episoden treten.

Die Sagen müssen die aus Norddeutschland gekommenen Angeln und Sachsen mit in die neue Heimat gebracht haben. Das Gedicht, wie es erhalten ist, ging wohl bald nach Beginn des 8. Jahrhunderts aus der Hand seines letzten (christlichen) Umdichters hervor. Es ist das älteste größere Denkmal deutscher Volkspoesie (im weiteren Umfange) und somit für die Entwicklung der gesamten deutschen Sprache, Poesie und Kultur von höchster Wichtigkeit. Obschon das Beowulflied seine überlieferte Gestalt unter christlichem Einfluss erhielt, war dieser noch nicht mächtig genug, um alle „heidnischen“ Züge völlig zu verwischen.

Die Legende

Beowulf war genau wie Grendel ein Riese, halb Mensch und halb Monster. Er galt als guter Drachentöter. Eines Tages kam der Beowulf und schwor dem König Hrothgar, den Grendel zu töten. Während des Kampfes wurde Grendel von Beowulf gepackt und in einem mächtigen Griff gefangen gehalten, aus dem er sich nur unter Verlust eines Armes befreien konnte. Der Arm wurde anschließend als Trophäe an das Schloß genagelt. Grendel kehrte in seine Höhle zurück und starb an seinen Wunden und an der Qual, seiner einzigen Freude, dem Überfallen und Töten von König Hrothgars Männern, beraubt worden zu sein.

Tief beeindruckt von Beowulfs Tapferkeit und Stärke, überhäufte ihn Hrothgar mit Geschenken, da sein Königreich von einer gefährlichen Bedrohung befreit worden war.

Aber das Glück weilte nicht lange, denn nach dem Tod des Grendel schickte dessen Mutter einen Wassertroll, um ihren Sohn zu rächen. Eines Nachts schnappte sich der Troll den Arm Grendels und floh. Beowulf folgte ihm und sah ihn im dunklen Wasser der See verschwinden. Daraufhin wurde Beowolf von Drachen, die im Auftrag von Grendels Mutter auf der Lauer lagen, entführt und in die Höhle der Mutter verschleppt. Es fand ein heftiger Kampf statt, in dessen Verlauf Beowulf sein getreues Schwert verlor. Wie Artus hatte auch er das Glück, eine andere Zauberwaffe im Wasser zu finden; mit dieser versetzte er Grendels Mutter den Todesstoß, obwohl er dabei von ihren Klauen schwer verletzt wurde. Das Schwert, das er in der Höhle der Mutter gefunden hatte, war die einzige Waffe, die die Macht hatte, den Grendel zu verletzen. Er schlug damit den Kopf von Grendels Mutter ab und trug ihn als neue Trophäe zum Schloss.

Nachdem er somit zum zweiten Male König Hrothgars Königreich vor großer Gefahr bewahrt hatte, kehrte Beowulf in seine Heimat Südschweden zurück, wo sein Vater regierte, der bei allen Untertanen sehr beliebt war. Gegen Ende seiner Zeit als König griff ein Drache das Land an. Nachdem er mit anfangs zwölf Mann losgezogen war, um die feuerspeiende Bestie zu töten, sah sich Beowulf bald auf sich allein gestellt; alle seine Begleiter bis auf einen rannten in blinder Angst davon. Obwohl er den Drachen schließlich töten konnte, musste auch er selbst dabei sterben.

Auszug aus der Erzählung

Erste Seite der Beowulf-Handschrift mit den Anfangsworten: „Hwæt! Wé Gárdena …“
(Hört! Denkwürd’ger Taten …)
Hwanon ferigeað ge fætte scyldas,
græge syrcan ond grimhelmas,
heresceafta heap? Ic eom Hroðgares
ar ond ombiht.
Ne seah ic elþeodige
þus manige men modiglicran,
Wen ic þæt ge for wlenco, nalles for wræcsiðum,
ac for higeþrymmum Hroðgar sohton.
Him þa ellenrof andswarode,
wlanc Wedera leod, word æfter spræc,
heard under helme
beodgeneatas; Beowulf is min nama.
Wille ic asecgan sunu Healfdenes,
mærum þeodne, min ærende,
aldre þinum, gif he us geunnan wile
þæt we hine swa godne gretan moton.
Wulfgar maþelode (þæt wæs Wendla leod;
his modsefa manegum gecyðed,
wig ond wisdom). Ic þæs wine Deniga,
frean Scildinga, frinan wille,
beaga bryttan, swa þu bena eart,
þeoden mærne, ymb þinne sið,
ond þe þa ondsware ædre gecyðan
ðe me se goda agifan þenceð.

Siehe auch

Literatur

Fußnoten

  1. vgl.: Karl Simrock: Beowulf: Das älteste deutsche Epos (Einleitung)