Beregszaszy, Tibor
Tibor Beregszaszy (geb. 1970[1]) ist ein ehemaliger Sozialarbeiter und Sexualverbrecher. Er arbeitete vor allem in der Deutschen Schweiz. Derzeit sitzt er seine Freiheitsstrafe ab.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Beregszaszy war Schwulenaktivist, der sich besonders dafür stark machte, daß Jugendliche ihr Schwulsein besser ausleben sollten.[2] Anfang der 1990er-Jahre schrieb er für die Schwulenzeitung Cruiser.[3] Außerdem war er 1992 Präsident des „Coming-Out-Tages“, der in Basel stattfand.[4]
Beregszaszy schloß 1996 an der Höheren Fachschule im Sozialbereich in Basel seine Ausbildung als Sozialarbeiter ab und war zunächst als Jugendarbeiter tätig. Bereits 1998 arbeitete er für einige Stunden pro Woche als Schulsozialarbeiter an der Sekundarschule in Oberwil BL. 2001 wechselte er nach Köniz, wo er bis 2008 tätig war. Anschließend wechselte er in den Kanton Solothurn, wo er von der „Perspektive Solothurn“ bis 2010 als Schulsozialarbeiter angestellt wurde.[5] Nach dieser Zeit bot Beregszaszy als Privater Lager für Buben an und arbeitete 2010 bis 2011 für die deutsche Sinn-Stiftung.[6][7]
2002 zeichnete die Sektion Bern des Schweizerischen Berufsverbands der SozialpädagogInnen (SBVS) seine Arbeit aus. Für seine «spezielle Leistung der Sozialpädagogik» erhielt er einen mit 500 Franken dotierten Preis.[8] Allgemein galt Tibor Beregszaszy als gewissenhafter, engagierter und fachlich kompetenter Sozialarbeiter.[9] Er hatte während seiner Zeit in Köniz eine eigene Kolumne,[10] beteiligte sich in Fachgruppen[11] und verfasste Sachbücher mit.[12]
Sexuelle Übergriffe auf Kinder
Bereits 2002, ein Jahr nach seiner Anstellung in Köniz, wurde die dortige Schulleitung informiert, daß Beregszaszy sich an seinem alten Arbeitsort an Jugendlichen vergangen haben soll. Gemäß dem damaligen Gemeinderat Ueli Studer habe man ihm darauf eine Auflage gemacht: Zum Schutze aller sollte er bei Aktivitäten außerhalb der Schule nicht mit den Kindern alleine sein. Was sich aber in der Freizeit des Sozialarbeiters abgespielt habe, darüber habe die Schule keine Kontrolle gehabt. Fachlich sei man mit der Arbeit des Mannes immer zufrieden gewesen.[6]
Im Jahr 2011 warnte eine Therapeutin die Sinn-Stiftung, dass Beregszaszy sexuell übergriffig sei. Es ging um einen privaten Vorfall, außerhalb der Arbeit. Damals nahm die Sinn-Stiftung die Situation zum Anlass, den Betreuer von seinen Aufgaben zu entbinden. Sie erstattete aber keine Anzeige gegen ihn.[2]
2013 wurde bekannt, daß Beregszaszy während über 15 Jahren rund 21 Knaben mißhandelt hatte. 2014 erhielt er unter anderem wegen sexueller Nötigung, Schändung und sexuellen Handlungen mit Kindern ein Freiheitsstrafe von 9,5 Jahren.[13]
Medien
Das Schweizer Fernsehen strahlte im November 2011 den DOK-Film „Hyperaktive Kinder - Modeerscheinung oder Warnsignal?“ aus, in der Beregszaszy die Rolle des Experten einnahm. 2013 dann wurden seine Straftaten in einer weiteren Dokumentation behandelt. Seine Kommentare im ersten Film wurden aus der Mediathek gelöscht. Die Autorin beider Filme ist Michèle Sauvain.[14]
Allgemein ist er seit seiner Festnahme im Januar 2012 nicht mehr unter seinem Klarnamen im Netz zu finden,[8] meist als „Tibor B.“