Betriebssportgemeinschaft

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Die Betriebssportgemeinschaften, kurz BSG, waren die vorherrschende Form von Sportvereinen in der DDR.

Ideologische Ausrichtung

Der Werktätige sollte sich nach getaner Arbeit in seinem gewohnten Kollektiv den nötigen Ausgleich und die Entspannung holen.

Gesellschaftliche Stellung

Die am Militärsport interessierten örtlichen Gruppen wurden unter dem Dach der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) zusammengefügt. Die Motorsportliebhaber hatten hierfür den Allgemeinen Deutschen Motorsportverband (ADMV) als Dachorganisation zur Verfügung. Der Rest war den Vorgaben des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) Untertan. Der DTSB unterhielt zwei strikte Formen von Sportvereinen. Die SG (Sportgemeinschaft) und die BSG. Beide unterhielten einige Sportvereinigungen, die im Namen die Herkunft zu den jeweiligen Staatsorganen oder den Industriezweigen verrieten. Das sind im Folgenden;

Name (Staatsorgan/Industriezweig)

Sportgemeinschaft (SG)
  • Dynamo (Polizei, Staatssicherheit, Zoll)
  • Vorwärts (Armee) – hier wurde nur die Bezeichnung Armee-Sportgemeinschaft (ASG) geführt.
Betriebssportgemeinschaft (BSG)
  • Aktivist (Bodenschatzabbau)
  • Aufbau (Bauwesen)
  • Chemie (Chemie- und Erschmelzungsindustrie)
  • Einheit (Staatsverwaltung)
  • Empor (Handel und Nahrungsgüterwirtschaft)
  • Energie (Energie- und Brennstoffindustrie)
  • Fortschritt (Textil- und Leichtindustrie)
  • Lokomotive (Bahn)
  • Medizin (Gesundheitswesen)
  • Motor (Maschinen- und Fahrzeugbau)
  • Post (Post und Nachrichtenwesen)
  • Rotation (Medien, Verlagswesen und Druckereien)
  • Stahl (Metallurgie)
  • Tabak (Tabakwarenindustrie)
  • Traktor (Landwirtschaft)
  • Turbine (Wasserwirtschaft)
  • Wismut (Wismut- und Uranabbau der sowjetischen SDAG Wismut)
  • Wissenschaft

Darüber hinaus gab es Betriebe oder Institutionen, die nur als Sparte aufgetreten sind oder eine Sonderstellung als Sportverein für sich beanspruchten wie z. B. die BSG NARVA Berlin (Glühlampenproduktion), die BSG Außenhandel Berlin, BSG BVB Berlin (Nahverkehr) oder die BSG Auto Trans Berlin (Fernverkehr). Damit sind einige Beispiele der Namensgebung genannt. Also erst erschien die Sportgemeinschaftsform, dann der Name der Sportvereinigung oder des Betriebes und dann der Ort. Weitere Beispiele sind die SG Dynamo Dresden, die ASG Vorwärts Dessau oder die BSG Einheit Weißensee.

Die BSGen und der Leistungssport

BSGen mit begüterten Betrieben im Hintergrund konnten sich den Leistungssport erlauben. Von 1949 bis 1954 waren diese und die gut ausgestatteten SGen die einzigen Sportvereinsformen, die sich dafür anboten. Herausragend war damals die BSG Sachsenring Zwickau (Automobilproduktion), die auch auf Bestreben des damaligen DDR-Regierungschefs Walter Ulbricht entsprechend gefördert wurde.

1954 kam man in der DDR-Regierung auf die Idee, sich sportlich weltweit besser präsentieren zu wollen. So nahm die DDR-Regierung viel Geld in die Hand und übergab dieses dem DTSB. Dieser legte fest, welche Vereine diese Sonderförderung erhielten. Diese wurden dann zum Sportclub (SC) oder Sportklub (SK) als neue Sportvereinsform umbenannt. Beispiele sind SC Chemie Halle, SC Traktor Schwerin, ASK Vorwärts Leipzig (später ASK Vorwärts Berlin) oder nur kurz SC Magdeburg. Diese Konzentration hatte einen enormen Erfolg. Denn die kleine DDR entwickelte sich zu einem weltweit mitführenden Land im Leistungssport. Dies wirkte sich nachteilig auf den Breitensport aus, so fehlte es dort an finanziellen Mitteln für Ausrüstung.

Der Fußball hinkte im DTSB weit hinterher und so nahm man sich nochmals Geld in die Hand und die SCs her und gab sie als Vorbild aus. 1965 und 1966 wurden dann in der DDR verteilt jeweils zentralisierte Fußballclubs gegründet. Beispiele FC Hansa Rostock, BFC Dynamo, 1. FC Lokomotive Leipzig, Hallescher FC Chemie oder der FC Rot-Weiß Erfurt. In den siebziger Jahren zeitigte diese Strategie Erfolg, die DDR wurde 1976 Olympiasieger, 1974 Weltmeisterschafts-Teilnehmer und mit dem 1. FC Magdeburg Europapokalsieger. Der internationale Kostendruck im Fußball, die sich unter dem zweiten Regierungschef Erich Honecker anbahnende tiefgreifende Wirtschaftskrise und die ewige Herumexperimentiererei am Fußballsport in der DDR, sorgten für den Niedergang im Fußball.

Im Vergleich mit den Anfangsjahren hatte der BSG-Sport einen sichtbaren Bedeutungsverlust zum Ende hinzunehmen.