BFC Dynamo

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BFC Dynamo 1978 im Sportforum

Der BFC Dynamo, ausgeschrieben Berliner Fußballclub Dynamo, ist ein deutscher Fußballverein, der als Nachfolger der Fußballabteilung des SC Dynamo Berlin am 15. Januar 1966 auf dem Boden der DDR gegründet wurde. Zur Zeit wird beim BFC Dynamo der Weg der politischen Korrektheit beschritten.

Erläuterungen

Thom und Mielke feiern den 9.Meister im Sportforum

Alle aufgeführten Personen sind selbstständig und ohne Zwang in der Öffentlichkeit aufgetreten, so daß sie als Personen der Öffentlichkeit gelten. Die hier aufgeführten Vorgänge sind polizeibekannt. Als Persönlichkeiten gelten nur diejenigen Leute die besonderes für den BFC geleistet hatten, 10 Jahre und mehr im Verein verblieben sind, eine besondere Anhänglichkeit zum Verein hatten und die sich bis zuletzt positiv zum BFC geäußert hatten. Spieler die nur der Karriere wegen beim BFC waren, wie z. B. Thom, Doll und Frank Rohde können nicht berücksichtigt werden. Der Spieler Frank Terletzki konnte keinen Eingang bei den Persönlichkeiten finden, da er seinen Vereinswechsel zur Traditionsmannschaft von Hertha BSC verdeckt vollzogen hatte. Bei Reinhard Lauck handelte es sich um einen Spieler der wegen drohenden Karriereabbruchs vom 1. FC Union zum BFC wechselte.

Der BFC Dynamo hieß zwischenzeitlich FC Berlin, wird aber hier im Artikel grundsätzlich BFC Dynamo genannt.

Zur Person Erich Mielkes

Ohne Erich Mielke würde es den BFC nicht geben. Deshalb vorab einige Worte zu ihm. Erich Mielke wurde in sehr beengten Verhältnissen in einem kommunistischen Elternhaus in Berlin-Wedding geboren. Ihn zog es auf die Straße und er wurde kommunistischer Straßenkämpfer. Trotzdem war er sehr intelligent. Das hinderte ihn nicht daran mit einem Spießgesellen und der Unterstützung u.a. von Walter Ulbricht 2 sehr beliebte Polizisten in Berlin umzubringen. Weiter dazu im Erich Mielke-Artikel. Er war auch bei der Organisation Todt (OT) tätig. Als sicher gilt, daß er als Mitglied von kommunistischen Sicherheitsorganisationen für mehrere Morde an nicht genehmen Kommunisten verantwortlich war.

Er war in der SBZ für den Aufbau von Polizei, Justiz und später auch des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) als Stellvertreter in der DDR verantwortlich. 1957 wurde er Chef des MfS. In seiner Stellvertreter-Zeit kümmerte er sich auch um den Aufbau des Polizeisports. Am 20. Juni 1950 gründete er die Polizeisportvereinigung, die am 27. März 1953 unter Hinzuziehung des MfS zur Sportvereinigung Dynamo umbenannt und deren Vorsitzender er wurde. Mielke war Liebhaber des Eishockeysports. Da Eishockey sehr teuer ist, wollte die DDR-Regierung diesen Sport nicht fördern. Umso mehr freute sich Mielke, daß die DDR u.a. ohne ein funktionierendes Eishockey nicht Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) werden konnte. So stattete er die in der Welt einzigartige Zwei-Mannschaften-Spitzenliga mit den Dynamo-Mannschaften aus Berlin und Weißwasser aus.

Da Eishockey in der DDR-Regierung nicht gesellschaftsfähig war, wandte er sich dem Fußballsport zu. Bezeichnend ist die Äußerung von 1967 des damaligen ungarischen DDR-Fußball-Nationaltrainers Karoly Soos zum aufgeregten Mielke „Du ganz ruhig! Du haben keine Ahnung!“.

Die Vereinsgründung

SG Dynamo Berlin-Hohenschönhausen
SC Dynamo Berlin
BFC Dynamo - klassisches Emblem

SG Volkspolizei Potsdam

Die SG Volkspolizei Potsdam existierte von 1948 bis 1952. Die Spielkleidung war weinrot-weiß-weinrot. Die Spielberechtigung für die DDR-Liga (2. Liga) ging 1952 an die SG Dynamo Berlin. Die SG Volkspolizei Potsdam wurde dann aufgelöst. Der bekannteste Potsdamer Spieler war Günter „Moppel“ Schröter.

SG Dynamo Berlin

Die SG Dynamo Berlin gab es von 1952 bis 1954. Sie übernahm die DDR-Liga-Spielberechtigung der SG Volkspolizei Potsdam. Der DDR-Liga blieb man 2 Jahre erhalten bis man 1954 in die Berliner Bezirksliga (3. Liga) abstieg und sich in SG Dynamo Berlin-Mitte umbenannte.

SG Dynamo Berlin-Mitte

Die SG Dynamo Berlin-Mitte existierte von 1954-1957 und ging aus der SG Dynamo Berlin hervor. In der Saison 1954/55 spielte die Mannschaft in der Bezirksliga. Der Zurückstufung in die Viertklassigkeit, durch Einführung der drittklassigen 2. DDR-Liga entging man, in dem man eben in diese 2. DDR-Liga aufstieg. 1957 erfolgte der Zusammenschluß mit der 2. Mannschaft des SC Dynamo Berlin zur SG Dynamo Berlin-Hohenschönhausen.

SG Dynamo Berlin-Hohenschönhausen

Durch den Zusammenschluß der SG Dynamo Berlin-Mitte mit der 2. Mannschaft des SC Dynamo Berlin entstand die SG Dynamo Berlin-Hohenschönhausen. Die Spielkleidung war weinrot-weiß-weinrot. Diesen Verein gab es von 1957 bis 1966. Von 1957- 1959 wurde in Hohenschönhausen in der drittklassigen 2.DDR-Liga gespielt. 1959 gelang der Aufstieg in die DDR-Liga. Dort blieb die Mannschaft bis 1966, als die Fußballabteilung des SC Dynamo Berlin vom Hauptverein abgetrennt und der BFC Dynamo gegründet wurde. Der Nachwuchs des SC Dynamo Berlin welcher ohnehin bei der SG Dynamo Berlin-Hohenschönhausen in der DDR-Liga spielte, behielt dann als BFC Dynamo-Nachwuchs die DDR-Liga-Spielberechtigung.

SG Dynamo Dresden

Die SG Dresden-Friedrichstadt wurde 1950 nach Protesten gegen eine Spielmanipulation vom Deutschen Fußball-Verband der DDR (DFV) aufgelöst. Um die Oberliga-Spielberechtigung (1. Liga) für Dresden zu erhalten wurden die besten Volkspolizei-Fußballer aus der DDR zusammengezogen und die SG Deutsche Volkspolizei Dresden gegründet. Diese wurde 1953 in SG Dynamo Dresden umbenannt. Diese Maßnahmen zeitigten Erfolg und Dresden blieb so der DDR-Spitzenfußball erhalten. Der Berliner Erich Mielke war über den Absturz der SG Dynamo Berlin in die Drittklassigkeit so erbost, daß er während der Saison 1954/55 die gesamte Erstligamannschaft und Oberliga-Spielberechtigung der SG Dynamo Dresden nach Berlin beorderte um die Fußballsektion des SC Dynamo Berlin zu gründen. Die Zweitligamannschaft des SC DHfK Leipzig (Deutsche Hochschule für Körperkultur) wurde aufgelöst und deren Mannschaft und DDR-Liga-Spielberechtigung ging zur SG Dynamo Dresden.

SC Dynamo Berlin und die Gründung des BFC Dynamo

Erich Mielke war über den Absturz der SG Dynamo Berlin in die Drittklassigkeit so erzürnt, daß er während der Saison 1954/55 die gesamte Erstligamannschaft und Oberliga-Spielberechtigung der SG Dynamo Dresden nach Berlin beorderte um die Fußballsektion des SC Dynamo Berlin zu gründen. Die Turbulenzen in Dresden und Berlin waren so gewaltig und dieser Schritt so abrupt, daß es keine Gründungsversammlung der Fußballsektion des SC Dynamo Berlin gab. Deshalb muß das erste Spiel des SC Dynamo Berlin gegen die BSG Rotation Babelsberg als Gründungsdatum herhalten. Das Spiel fand am 9. Spieltag der DDR-Oberliga und damit am 21. November 1954 statt. Das Endergebnis lautete 0:3. Um Verwechslungen des SC Dynamo Berlin mit der SG Dynamo Berlin zu vermeiden, wurde die SG Dynamo Berlin nach einigen Tagen der Ähnlichkeit in SG Dynamo Berlin-Mitte umbenannt. Die Ergebnisse der SG Dynamo Dresden aus den ersten 8 Spieltagen wurden vom SC Dynamo Berlin mit übernommen und der SC Dynamo Berlin beendete als Siebenter mit 26:26 Punkten und 50:50 Toren die Saison. Zwar waren die Dresdner Leistungsträger Günter Schröter, Herbert Schoen und Johannes Matzen wieder zurück in Groß-Berlin aber der SC Dynamo Berlin konnte nie mehr an die Dresdner Erfolge anknüpfen. Zu stark wirkte der Verlust des begeisterungsfähigen Dresdner Publikums und der Wohnungen in Dresdner Luxuslage nach. Da konnte die bessere Bezahlung beim SC Dynamo Berlin auch nichts daran ändern. Obendrein war Vorwärts Berlin der Publikumsmagnet der Ost-Berliner. Immerhin wurde der SC Dynamo Berlin 1959 DDR-Pokalsieger. Der trickreiche und wendige Günter „Moppel“ Schröter war der Leistungsträger und Publikumsliebling beim SC Dynamo Berlin. Später baute er das sehr erfolgreiche Nachwuchszentrum des BFC Dynamo auf.

1965 wollte die DDR-Regierung dem vor sich hin siechenden Fußballsport wieder auf die Füße helfen und gab Geld in 11 Vereine die als Leistungszentrum ausgewiesen wurden. Außer der SG Dynamo Dresden wurden alle in Fußballclubs (FC) umbenannt. Diese Maßnahme führte in den siebziger Jahren zu Erfolgen. Der SC Dynamo Berlin war einer der Vereine die dafür vorgesehen waren.

Am 15. Januar 1966 wurde die Fußballsektion des SC Dynamo Berlin aus dem SC Dynamo Berlin herausgelöst und in BFC Dynamo umbenannt. Der Nachwuchs des SC Dynamo Berlin welcher als SG Dynamo Berlin-Hohenschönhausen in der DDR-Liga spielte, hatte dann als BFC Dynamo-Nachwuchs die DDR-Liga-Spielberechtigung.

Die Stadien des SC Dynamo Berlin/BFC Dynamo

Sportforum Berlin-Hohenschönhausen
Walter-Ulbricht Stadion
Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark

Sportforum Berlin-Hohenschönhausen – Die Heimat

Ganz zum Anfang der Fünfziger Jahre ließ Erich Mielke nach dem Vorbild des Deutschen Sportforums in Berlin-Charlottenburg das Sportforum Berlin-Hohenschönhausen erbauen. Neben Verwaltung, Sportmedizinischem Institut und Internat wurden Hallensportanlagen mit Publikum, Schwimmbahnen (überdacht und nicht überdacht) mit und ohne Publikum, ein Kugelstoß- und Werferplatz, eine Eisschnellaufbahn, eine Eishockeyhalle mit Publikum, eine Leichtathletik-Trainingshalle und ein Fußballkomplex errichtet. Dieser Fußballkomplex besteht aus dem zweigeschossigen Dynamo-Vereinsheim (Verwaltung, Umkleideräume, Sportcasino), Nachwuchsgebäude, vielen Fußballplätzen, einer Traglufthalle und dem Stadion.

Ab 1952 bis heute dient das Sportforum mit Unterbrechungen als Heimspielstätte von Dynamo. Den Zuschauerrekord erlebte das Stadion 1972 beim Europa-Pokalspiel gegen den FC Liverpool. 20.000 Zuschauer durften das Spiel verfolgen. 1986/87 wurde dort ein DDR-Meistertitel gefeiert. Heute ist das Stadion für 12.000 Zuschauer zugelassen.

Walter-Ulbricht Stadion – Der Fehlversuch

In den Zwanziger Jahren erbaute man für den Polizei SV Berlin auf einem freien Feld an der Chausseestraße das Polizeistadion Mitte. Später wurde es in Zentralstadion umbenannt. 1950 erfolgte der Ausbau und die Umbenennung in Walter-Ulbricht Stadion. Seit 1961 ist es die Spielstätte der BSG Außenhandel Berlin. Bei einem Länderspiel der DDR-National-Auswahl gab es den Zuschauerrekord von 70.000. Nach dem Sturz von Walter Ulbricht als Staatschef durch Erich Honecker wurde das Stadion 1972 in Stadion der Weltjugend umbenannt und hatte ein Fassungsvermögen von 50.000 Zuschauern. Von 1975 bis 1989 fanden hier die DDR-Pokalendspiele statt. Zusätzlich wurde das Stadion von 1977 bis 1989 für die Ortsderbys zwischen dem BFC Dynamo und dem 1. FC Union Berlin genutzt. Wegen der bäuerlichen Erstnutzung wurde es seit jeher „Zickenwiese“ von den Berlinern genannt. Im Rahmen der gescheiterten Olympiabewerbung Berlins wurde das Stadion 1992 abgerissen, da dort eine Sporthalle entstehen sollte. Bis weit in die nuller Jahre wurde dort ein Freizeit-Golfplatz betrieben. Derzeit wird an der Stelle die Zentrale des BND für 4.000 Mitarbeiter gebaut.

Für Erich Mielke war die Größe, die Herkunft als Polizeistadion und die Grenznähe zu seinem früheren Wirkungsbereich von Interesse. Er ließ deshalb den SC Dynamo Berlin dort von 1954 bis 1961 spielen. Das zeitigte aber keinen Erfolg. Denn 5.000 Zuschauer verliefen sich im weiten Stadionrund. So kehrte man dann wieder in das Sportforum zurück.

Exercierplatz / Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark – Das Erfolgssymbol

Der im damaligen Deutsch als Exercierplatz bezeichnete Exerzierplatz in Prenzlauer Berg wird bis heute von den älteren Berlinern nur kurz „Exer“ genannt. Der Exer wurde ab 1892 nicht mehr militärisch genutzt und wurde ein Gelände des Breitensports. Erster Nutzer war damals der gerade gegründete Verein BFC Hertha 92 der 1923 mit dem Berliner SC zu Hertha BSC fusionierte. In Windeseile waren alle Plätze und Platzzeiten vergeben. So wurde Hertha 1902 nach einem Betrug vom Berliner Verband mit einer hohen Geldstrafe belegt, konnte dadurch nicht die Platzmiete zahlen und flog 1904 vom Gelände. Hertha kam während des Umbaus des Olympiastadions zur Jahrtausendwende noch einmal für ein halbes Jahr dorthin zurück. Nach dem 2. Weltkrieg baute die Berliner Bevölkerung das Hauptstadion und dies wurde dann 1951 als Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark benannt und eröffnet. Von 1953 bis 1971 spielte dort der ASK Vorwärts Berlin und wurde in dieser Zeit 6x DDR-Meister. Das Fassungsvermögen betrug 30.000 Zuschauer.

Erich Mielke reizte aufgrund der Grenznähe zu seiner Weddinger Heimat, der Erstnutzung seines geistigen Klassenfeindes Hertha und der Nutzung des erfolgreichen ASK Vorwärts Berlin dieser Standort dermaßen das er den ASK Vorwärts Berlin nach Frankfurt an der Oder verdrängte um den BFC Dynamo im Exer spielen zu lassen. Der BFC Dynamo spielte von Ende 1972 bis 1986 und von 1987 bis 1990 dort und wurde im Exer 9x DDR-Meister. 1986/87 wurde das Stadion aufwendig erneuert. Der Zuschauerrekord wurde am 29. August 1979 mit 35.000 Zuschauern erreicht. Da gewann der BFC gegen den 1. FC Magdeburg mit 2:1. Die Verhältnisse waren damals sehr beengt, wobei hunderte Zuschauer auf den Schößen anderer Zuschauer zu sitzen kamen. Heutige Statistiken nennen leider andere Zahlen.

Persönlichkeiten

Günter Schröter
Christian Backs

Günter „Moppel“ Schröter – Der Aufbauhelfer

Der wendige und trickreiche Schröter war das Ideal in den Fünfzigern bis Sechzigern bei Dynamo. Nach dem Ende seiner Laufbahn baute er die beispielgebende Nachwuchsabteilung bei Dynamo auf. Zusätzlich war er Mentor in der DDR-Trainer-Ausbildung. Dort wurde er u.a. Ansprechpartner für den jungen Jürgen Bogs und formte diesen zum DDR-Spitzentrainer.

Jürgen Bogs – Der Meistermacher

Bogs brachte seine moderne Auffassung, die Erkenntnisse von der DHfK in Leipzig und die Erfahrungen von Günter Schröter mit in den BFC Dynamo ein. Er wurde mit dem BFC 10x DDR-Meister und 2x DDR-Pokalsieger. Nach der Wende zeigte er dem Verein nicht den Rücken sondern half mehrmals als Trainer aus. Mit Kickers Emden scheiterte er knapp beim Aufstieg zur 2. Bundesliga. Heute ist er Trainer des 1. FC Neubrandenburg.

Hans-Jürgen Riediger – Der Konditionsstarke

Riediger erzielte die erstklassige Quote von 105 Toren in 193 Oberligaspielen, wurde mit dem BFC 5x DDR-Meister und Olympiasieger 1976. Er war äußerst schnell und lief die 100m in 10,9 Sekunden. Seine Bewegungen erschienen gelegentlich schlaksig. Dies rief die Neider des BFC Dynamo auf den Plan und erkoren ihn stellvertretend für den BFC zum Haßobjekt. Deshalb wurde der bescheidene und familiäre „Ritschi“ nie mit der DDR-Nationalelf warm und erzielte dort in 41 Länderspielen nur 6 Tore. Ein Knorpelschaden zwang ihn zum Abbruch seiner Karriere. Bis 1996 blieb er dem BFC als Nachwuchstrainer treu, wonach er dann bei unterklassigen Mannschaften als Cheftrainer auftrat. Er formte seinen Sohn Marcel zum Drittligaprofi.

Bodo Rudwaleit – Der Meisterspieler

Bodo Rudwaleit absolvierte als Torwart 313 Oberligaspiele für den BFC. Er wurde mit ihm 10x DDR-Meister und 2x DDR-Pokalsieger. Er bestritt auch 33 Partien für die DDR-Nationalmannschaft. Ein Einsatz eines Nachwuchstorwarts, anstatt seiner Person, bewog ihn den BFC zu verlassen. Er wechselte dann zur BSG Stahl Eisenhüttenstadt wo er noch DDR-Pokalfinalist wurde. 1993 verhalf er Tennis Borussia Berlin zum Aufstieg in die 2. Bundesliga. Danach war der 1.98m große „Lange“ mehrmals Torwarttrainer beim BFC und einmal Verantwortlicher des Nachwuchsfußballs. Dort wurde sein Sohn Robert Verteidiger.

Christian Backs – Der Loyale

Der Mittelfeldspieler Backs machte 192 Oberligaspiele und schoß dabei 32 Tore. Er wurde 8x DDR-Meister und 2x DDR-Pokalsieger. Das Leistungsziel DDR-Nationalelf erreichte er mit 9 Länderspielen nicht. Nach der Wende war er Spieler und Trainer bei den Reinickendorfer Füchsen und half zweimal beim BFC als Trainer aus.

Heiko Brestrich – Der Publikumsliebling

Brestrich wurde als BFC-Ersatzspieler 4x DDR-Meister und 1x DDR-Pokalsieger. Nach der Wende bestritt er 266 Spiele in unterschiedlichen Ligen und erzielte dabei 57 Tore für die Berliner. Er war Publikumsliebling und erst ein Zerwürfnis mit Trainer Klaus Goldbach beendete 1999 dort seine Karriere.

Nico „Motsche“ Thomaschewski – Der Erzieher

Aus dem BFC-Nachwuchs kommend wurde er erstmal Wandervogel. Anfangs der nuller Jahre kehrte der Torwart zum BFC zurück und verblieb dort für 10 Jahre. Er machte deutliche Ansprachen an die Mannschaft und an die BFC-Anhänger. Er war zwischendurch für 3 Monate Spielertrainer und endete 2011 als Torwarttrainer.

Die Problemspieler

Frank Terletzki - der Harte

Frank „Tucker“ Terletzki – Der Meisterkapitän

Während seiner aktiven Laufbahn gibt es an ihm nichts zu kritisieren. Dort war er stets ein Vorbild. 1950 geboren schaffte er es als Mittelfeldspieler 1969 beim BFC in die Männermannschaft. Schnell wurde er zum Stammspieler und zur Autorität so, daß er Mitte der siebziger Jahre bis zu seinem Karriereende Mannschaftskapitän war. Er absolvierte 373 Meisterschaftsspiele für den BFC und liegt damit DDR-weit für ewig auf dem 8. Platz. Es gelang ihm 91 Tore meist per Frei- oder Strafstoß zu erzielen. Er war für seine harte aber faire Spielweise bekannt. Er wurde 8x DDR-Meister mit dem BFC. Nachdem Karriereende wurde er Polizist und trainierte nebenher unterklassige Mannschaften.

Den großen Vertrauensverlust beim BFC-Anhang erlitt er, als er klammheimlich in der Hertha BSC-Traditionself mittrainierte und bei einem BFC-Traditionsturnier für Hertha auflief. Er wurde gnadenlos ausgepfiffen und hatte keine ruhige Minute dort. Erst im Jahr 2013 erhielt er ein Angebot des BFC mit Blumenstrauß und BFC-Ehrentrikot welches er sofort überstreifte und nicht für Hertha auflief. Den Vertrauensverlust wird er niemals wettmachen können aber es gab freundlichen Beifall.

Reinhard „Mecky“ Lauck

So wie die gesamte Gesellschaft mit dem Alkoholismus lebt, so hatten auch einige BFC-Spieler damit zu kämpfen. In die Öffentlichkeit gelangte aber nur Reinhard Lauck. Deshalb soll nur er hier Erwähnung finden.

In seiner Laufbahn war Lauck ein Musterprofi, der alles an Erfolgen mitnahm was auf dem Weg lag. Er wurde mit dem 1. FC Union Berlin 1968 Pokalsieger und wechselte 1973 perspektivisch zum BFC. Er war Spieler beim 1:0 – WM-Sieg der DDR gegen die BRD 1974 und endete mit der DDR-Mannschaft dort je nach den damals üblichen beiden Sichtweisen als Fünfter oder Sechster. 1976 wurde er Olympiasieger. Es setzten die ersten Kniebeschwerden ein, die ihn zum Rücktritt aus der Nationalmannschaft nach nur 33 Spielen veranlaßten. Trotzdem wurde er noch 2x DDR- Meister. „Mecky“ wie er seinen Spitznamen schrieb, war ein untadeliger Sportsmann von dessen Erfahrung der 1979 mit 32 Jahren sehr junge Trainer Jürgen Bogs viel profitierte. In der Öffentlichkeit wurde er fälschlicherweise immer als „Mäcki“ geschrieben. 1981 schied Lauck wegen der Knieproblematik, ohne ein Saisonspiel für den BFC gemacht zu haben, aus dem Leistungssport aus.

Nach seiner Verabschiedung beim BFC wurde er u.a. Lkw-Schlosser und allmählich zum Alkoholiker. Im Oktober 1997 wurde er im Hinterland des Alexanderplatzes im schweren Koma, alkoholisiert und schwerverletzt gefunden. Das Bewußtsein erlangte er nicht mehr und verstarb nach 2 Wochen am 22. Oktober 1997 im Alter von 51 Jahren.

Lutz Eigendorf

Lutz Eigendorf führt 3 Spieler an, die in den Westen geflüchtet sind, wobei Eigendorfs Schicksal tragisch endete.

Der Mittelfeldspieler Eigendorf war ein stark aufstrebender Spieler. Er kam mit 14 Jahren zum BFC und war schon mit 19 Jahren 1975 Stammspieler in der Männermannschaft. Dort entwickelte er sich umgehend zu einer der Führungsspieler beim BFC. Ab 1978 wurde er in die DDR-Nationalelf berufen. „Eisenfuß“ schlug dort sensationell ein und schoß in 6 Länderspielen 3 Tore.

Er nutzte ein Spiel aus dem Deutsch-Deutschen Sportkalender im März 1979 beim 1. FC Kaiserslautern um sich bei der Rückfahrt auf einer Rast in Gießen in den Westen abzusetzen. Damit ließ er seine Frau und seine Tochter in Stich. Er selbst wurde regulär für ein Jahr wegen illegalen Vereinswechsels gesperrt. Dieses Jahr verbrachte er als Jugendtrainer beim 1. FC Kaiserslautern. Danach war er Profi in Kaiserslautern und bei Eintracht Braunschweig.

Erich Mielke nahm sich persönlich des Falles an und entfachte eine riesige Hetzjagd auf Eigendorf. Teilweise bis zu 50 Mitarbeiter des MfS setzte er auf Eigendorf an. Ein „Romeo“ trat in Kontakt mit seiner Frau Gabriele Eigendorf. Beide verliebten sich und Frau Eigendorf ließ sich von Lutz scheiden um ihren „Romeo“ zu heiraten. Bescheidene aber doch positive Aussagen zum Profisport westlicher Art im Westfernsehen durch Lutz Eigendorf brachten das Faß bei Mielke zum Überlaufen und er gab den Mordauftrag. Dieser ist weitreichend untersucht und so bleibt nur folgende Variante übrig. Am Abend des 5. März 1983 traf sich Lutz mit seinen Braunschweiger Vereinskollegen um ein Bier zu trinken. Diese Kollegen sagten später aus, daß Lutz wenig getrunken hatte. Er wurde auf dem Heimweg von der Stasi abgefangen und ihm wurde Alkohol eingespritzt. Danach durfte er die Fahrt antreten oder fortführen. In einer Kurve des Stadtteils Querum wurde er plötzlich sehr stark geblendet und kam von der Fahrbahn ab. Bei ihm wurde ein Blutalkoholwert von 2,2 Pro Mille festgestellt. Er verstarb 2 Tage danach im Krankenhaus.

Falko Götz

Götz hatte normale Schwierigkeiten als Jungprofi. So nahm er als 18-jähriger 1980 erstmal ein Jahr auf der Reservebank Platz. Dann wurde er Stammspieler und erhielt im November 1983 die Berufung zur DDR-Nationalmannschaft gegen Schottland in Halle/Saale. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Die Stasi hatte nach dem Fall Eigendorf nachgebessert und so wurde wenn möglich die An- und Abreise des BFC an einem Tag vollzogen. Trotzdem gab es in der Regel eine Übernachtung. Es wurden ganze und hochgelegene Hotelflure gemietet. Zusätzlich fuhr eine kleine Wachmannschaft im 24-Stundendienst mit. Dies hinderte Falko Götz nicht daran, am Vormittag des Europapokalspiels bei Partizan Belgrad am 3. November 1983 die westdeutsche Botschaft aufzusuchen und von da aus als BRD-Bürger in die BRD mit der Bahn zu fahren. Sein Freund Dirk Schlegel tat es ihm gleich. Götz vermied es positive Äußerungen zum Leben in der BRD zu machen. Götz wurde mit dem BFC 2x DDR-Meister, UEFA-Pokalsieger mit Bayer Leverkusen und 2x türkischer Meister sowie 1x türkischer Pokalsieger mit Galatasaray Istanbul. Danach ging er in das Trainergeschäft.

Dirk Schlegel

Schlegel wurde 1981 als 20-jähriger auf Anhieb Stammspieler beim BFC und wurde 1x DDR-Meister. Er war eng mit Falko Götz befreundet und so schmiedeten beide einen Fluchtplan. Beide erschienen am Vormittag des Europapokalspiels bei Partizan Belgrad am 3. November 1983 in der westdeutschen Botschaft. Dort erhielt dann Schlegel die notwendigen Papiere auf dem Weg zum Bundesbürger. Auch Schlegel vermied es positive Äußerungen zum Leben in der BRD zu machen. Schlegel wurde Erst- und Zweitligaprofi, ging dann als Trainer in den Nachwuchs- und unterklassigen Bereich und ist heute Spielervermittler.

Unerwünschte Personen

Dr. Dieter Fuchs
Peter Mager

Dr. Dieter Fuchs und die Verwüstung des BFC

Der zu DDR-Zeiten völlig unauffällige Fuchs bekleidete damals den Cheftrainer-Posten beim BFC und schwang sich kurz nach dem Mauerfall zum Sportmanager und schließlich zum Geschäftsführer des BFC auf. In dieser Anfangszeit wurden Spieler wie Thom, Doll, Rohde, Ernst usw. im Wert von insgesamt etwa 10.000.000 D-Mark verkauft. Die Besonderheit bei den Spielertransfers war das der DFV der DDR 15% für sich beanspruchte und Spielervermittler in der Regel 10% bekamen. Hinzu kommt die Steuererhebung so, daß am Ende etwa 7.000.000 D-Mark übrig blieben. Seine Bilanz sieht folgendermaßen aus; Gesamtvermögen 9. August 1990: 5,552 Millionen Mark - Gesamtvermögen 30. Juni 1995: 1,100 Millionen Mark. Da blieb nur noch die sofortige Entlassung übrig. Abseits der von Anfang an fehlenden mindestens 1,4 Millionen D-Mark die in den Bereich des Vorsatzes hineinreichen könnten begingen Fuchs und seine Vertrauten Kardinalfehler ohne Ende die auf völliges Desinteresse am Weiterbestehen des Leistungsfußballs beim BFC schließen lassen.

Es wurden Millionenverträge handschriftlich auf eine DIN-A4-Seite festgehalten, Verträge über nicht zugelassene Spielervermittler abgeschlossen, es gab kein Interesse bei der Suche nach einem Hauptsponsor, die Markenrechte am BFC-Logo wurden nicht gesichert und den verbliebenen Spielern wurden keine Perspektiven geboten. Fuchs lebte ausschweifend nur vom Bestand und tat nichts für die Lebensfähigkeit des Vereins.

Die im Verein verbliebenen Funktionäre machten ihre Sache nicht besser und häuften bis zum 19. Dezember 2001 einen Schuldenberg von 7.100.000 D-Mark an. Ein Sponsor mußte die Gebühr für das Insolvenzverfahren in Höhe von 30.000 D-Mark erbringen.

Peter „Pepe“ Mager und die Hinterlistigkeit

Der 1939 geborene Mager gilt als bauernschlau. Weit vor allen anderen organisierte er Auswärtsfahrten von Hertha BSC-Anhängern und stellte für diese Fan-Fußballsouvenire her. Bis dahin galt er noch als Hertha-Anhänger. Aber im Zuge der Wende entwickelte er sich zu einem Allerwelts-Fußballsouvenirhändler, da er je nach Spiel die Artikel der verfeindeten Vereine Union oder BFC anbot. Sein Stand wurde daraufhin von Union-Anhängern umgestoßen. Seine am weitesten gehende Idee war, im Zuge der anstehenden Rückbenennung von FC Berlin zum BFC Dynamo, 1998 die Markenrechte am klassischen BFC Dynamo-Logo zu sichern. Eine gedeihliche Kooperation zum BFC zu suchen, lag ihm fern. Aufgrund seines wenig deutschen Verhaltens wurde Mager von nationalen Fußballanhängern Berlin-weit gemieden.

Die Phase des FC Berlin

FC Berlin

Rasch nach Beginn der Wende wurde dem BFC vom DDR-Innenministerium signalisiert, daß nur noch ein halbes Jahr finanzielle Unterstützung zu erwarten sei. Das hieß mit Beginn der Saison 1990/91 fiel der allumfassende Hauptsponsor aus. Dieses und den vermeintlichen gesellschaftlichen Druck auf den BFC im Hinterkopf veranlaßte die BFC-Führung den BFC zum FC Berlin umzubenennen. Damit einher ging auch der Wechsel des BFC-Logos. Am 24. Februar 1990 trat man so beim FC Rot-Weiß Erfurt an. Diese Maßnahme war bei den Anhängern des BFC äußerst unbeliebt. Ende 1990 galt dann auch für den BFC westdeutsches Vereinsrecht und nach vielen Brüchen im Verein wurde 1999 der FC Berlin nun von den mehrheitlichen Vereinsmitgliedern zum BFC Dynamo zurück benannt. Da Peter Mager kompromißlos blieb, mußte ein neues BFC-Logo geschaffen werden.

Personen des Untergrundes

Rayk Bernt & Andre Sommer
Rainer Lüdtke

Andre Sommer – Das Rauhbein

Sommer wurde 1964 geboren, war rauflustig und spielte vor allem in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre eine Rolle bei den BFC-Hooligans. 2001 wurde er bei den Hells Angels aufgenommen. Im Jahr 2008 wurde er Präsident des Berlin-Charter der Rockergruppierung. Am 10. Juni 2012 ereilte ihn ein Mordanschlag mit 4 Treffern von 7 Schüssen. Der Mordanschlag wird dem vorherigen Präsidenten zugeschrieben, der die Präsidentschaft wegen Untreue verloren haben soll. Sommer gilt wieder als genesen.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit führte Sommer mit Peter Mager ein Gespräch, in dessen Folge Mager ihm die Rechte am BFC-Logo für einen vermeintlichen Spottpreis überlies. In Sachen des BFC-Logos verhielt sich Sommer nahezu genauso restriktiv zum BFC wie davor Mager. Er gestattete dem BFC einen Gewinnanteil von 10 %, verlangte aber im Gegenzug einen Standplatz für seinen Fußballsouvenirstand auf dem Stadiongelände.

Auf der anderen Seite gab Sommer 200.000 D-Mark in den Verein, damit das Insolvenzverfahren gegen den BFC Ende 2001 zum Abschluß gebracht werden konnte. Sommer betreibt u.a. eine BFC-Fußball-Fankneipe und einen BFC-Souvenirladen in Berlin.

Rayk Bernt – Der Kardinal des Rauhbeins

Bernt ist der engste Vertraute von Sommer. Bernt ist ebenfalls bei den Hells Angels Mitglied und regelt dort das Geschäftliche von Sommer. Sommers Geschäfte werden über Bernts Firma der Ra-Be Immobilien- und Handelsgesellschaft mbH abgewickelt. Diese Firma ist dann auch der Ansprechpartner für den BFC in Sachen klassischem BFC-Logo. Sommer und Bernt bildeten zum Jahreswechsel 2001/02 den Notvorstand beim BFC Dynamo. Bernt führte während des Überlebenskampfes von Sommer eigenverantwortlich dessen Geschäfte.

Rainer Lüdtke – Der Wendehals

Lüdtke wurde 1961 geboren und 1974 BFC-Anhänger. Mitte und Ende der achtziger Jahre entwickelte er sich zum BFC-Hooligan. Ende der neunziger Jahre begann er sich für die Vereinsbelange zu interessieren, erlag dem staatlichen Nebenverdienst und wurde 1999 Fanbeauftragter beim BFC Dynamo. Lüdtkes Sternstunde schlug, als am 27. November 2001 die Mitgliederversammlung nach dem finanziellen Einstieg von Sommer und Bernt beim BFC stattfand. Zu dieser Zeit galt der BFC als äußerst unseriös. Demzufolge boten sich dem BFC auch keine Sponsoren an. So waren die 200.000 D-Mark die Sommer und Bernt für die Durchführung des Insolvenzverfahrens mitbrachten das einzige verbliebene Sponsoring. Bernt schwang sich zum Versammlungsleiter auf und wollte die Presse verbieten. Unter großen Tumulten und dem führenden Einsatz von Lüdtke wurde dies verhindert. Die Mitglieder sahen aber in der Kernfrage keinen anderen Ausweg und wählten mit 87 zu 59 Stimmen Andre Sommer zum neuen Präsidenten. Lüdtke war zwischenzeitlich Verantwortlicher für Öffentlichkeitsarbeit und im Fanbeirat. Lüdtke hatte gesundheitliche Probleme. Denn in einem meist ruhigen Heimstadion vermeinte er Auseinandersetzungen zwischen BFC-Anhängern oder rechtsradikale Äußerungen wahrzunehmen, was in der Tat aber falsch war. Das wäre an sich belanglos aber er fand es angemessen, dies in die Öffentlichkeit zu tragen. Den zwischendurch verlorenen Posten als Fanbeauftragter hat er wieder erlangt und ist zudem Sicherheitschef. Hier schwingt er jetzt die große Rassismus-Keule und sperrte sogar entgegen den Ratschlägen der Polizei zwei nationale BFC-Anhänger wegen rassistischer Äußerungen für jeweils zwei Jahre.[1]

Die Insolvenz Ende 2001

Die wirtschaftliche Situation des Vereins spitzte sich im Laufe des Jahres so zu, daß am 1. November 2001 das Verfahren zur Insolvenz angemeldet wurde. [2] Dieses Jahr war eine gewaltige Zitterpartie für alle Beteiligten. So brachte der alte Präsident Wanski die 30.000 D-Mark für die Eröffnung des Insolvenzverfahrens und der designierte Präsident Andre Sommer die 200.000 D-Mark für die Durchführung des Insolvenzverfahrens mit. Dieses wurde 2004 erfolgreich abgeschlossen und der Konkurs damit abgewendet. Die Mannschaft spielte im Herbst 2001 in der Oberliga Nordost-Nord und deren bis dahin gemachten Spiele wurden annulliert. Den Rest der Spielzeit mußte man sich mit Freundschaftsspielen bei Laune halten. Danach begann der BFC die Saison 2002/03 in der Verbandsliga Berlin.

Das Hells Angels-Tandem Sommer und Bernt wirkte auf Sponsoren so abschreckend, daß sich keine Sponsoren für den BFC bereit erklärten. Sommer wollte auch kein neues Geld aufbringen und so wurde Ende Mai 2002 auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ein neuer Präsident gewählt. Das Aufstiegsrecht in die Oberliga Nordost-Nord gab es erst nach Beendigung des Insolvenzverfahrens im Jahr 2004.

Die BFC-Anhänger

1979 - BFC-Fans auf dem Alexanderplatz
BFC-Transparente im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark
Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark mit Meisterbalkon
Demonstrationsteilnahme Motto „Für den Erhalt der Fankultur“ auf dem Alexanderplatz am 9. Oktober 2010

Der BFC-Anhänger Mitte der siebziger Jahre war ein Erfolgsanhänger. Das heißt er wollte guten Fußball sehen. Irgendwann lösten sie sich als ältere Schüler von der elterlichen Begleitung oder aus dem Elternhaus und fanden sich gegenüber der Ehrentribüne des Exer ein. An sich waren die Anhänger von der Herkunft normal durchmischt so, daß die eine oder andere Stasiherkunft mehr nicht auffiel. Den BFC-Anhänger damals interessierte die Stasi-Geschichte des Vereins überhaupt nicht. Ebenso waren die damals außerordentlich gewalttätigen Anhänger des 1. FC Union Berlin uninteressant. Diese Union-Anhänger sorgten mit ihrer Jugendrevolte am 7.10.1977 auf dem Alexanderplatz dafür, daß sich die Stasi plötzlich sehr für die Fußballanhänger der DDR interessierte und extra Beobachtungsgruppen für jeden nennenswerten Verein bildete. Anfang 1978 wollte es man dem Westen gleichtun und verlagerte den Anhängerblock von der Gegengerade hinter das Tor an der früheren Anzeigetafel. Hinter der Anzeigetafel bildete sich der DDR-weit größte Fußballsouvenirmarkt heraus, auf dem dann vor allem westliche Fußballsouvenire gehandelt wurden.

Die anfangs friedlichen Fußballanhänger begannen etwa Ende 1978 kämpferischer zu werden. Die Jugendlichen wurden älter und man hatte es satt, ständig anläßlich der Ortsderbys im Stadion der Weltjugend vor dem eigenen Fan-Block von den Unionanhängern zusammengeschlagen zu werden. Zunehmend gestalteten die BFC-Anhänger die Auseinandersetzungen siegreich und verlagerten diese dann vor dem und in den Union-Block. Das ging einige Male gut bis die Volkspolizei dem ein Riegel vorschob. Dann wartete man eben bis die Unionanhänger aus dem Stadion waren und stürmte unter lautem Geheul hinter ihnen her und trieb die Unioner vor sich weg. Das ging fast immer gut außer einmal, als die Unioner in einer Seitenstraße lauerten. Gelegentlich gab es an der Spreebrücke am Bahnhof Friedrichstraße Badespaß für die Unioner. Die BFC-Anhänger nannten sich BFCer und wurden von ihren Gegnern Befis oder BFCisten genannt.

Auch bei Auswärtsfahrten des BFC hatten die BFC-Anhänger die Nase voll, von den dortigen DDR-Bürgern die die BFC-Anhänger als Blitzableiter für wirtschaftliche Fehlentwicklungen der DDR-Regierung verantwortlich machten und beschimpften. Analog zu dem Verhältnis mit den Unionern ging man dort auch zur Gegenwehr über. Etwa 1983 waren beim BFC eine geschlossene Menge Fußball-Rowdys versammelt, die sich selbst ab 1985 Hooligans nannten. Jeder vorzeigbare Gegner wurde angegriffen und ihm die spottende Vergangenheit heimgezahlt. Und manchmal auch mehr. Zum wahren Gegner entwickelte sich die Polizei, die versuchte diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Hunderte vorläufige und dauerhafte Inhaftierungen erfolgten. 80 der Auffälligsten von ihnen wurden in den Westen abgeschoben. Unangenehm wurde es der Stasi als beim Europapokalspiel des BFC Dynamo am 24. Oktober 1989 beim AS Monaco eine Reihe von BFC-Transparenten im Stade Louis Deux auftauchten, da bis auf eine Ausnahme 1974 keine DDR-Bürger ihre Mannschaften in den Westen begleiten durften.

Der Exer erlebte 1982 zweimal kurz hintereinander Ausschreitungen. Am 29. Mai 82 kamen 11.000 Zuschauer zum letzten, dem 26. Spieltag um nach dem Spiel BFC Dynamo - 1. FC Lok Leipzig welches 1:1 endete die 4. DDR-Meisterschaft zu feiern. Nach der Meisterschaftsehrung der Mannschaft im Stadion folgte man außerhalb den Spielern zum Umkleidekomplex. Eine halbe Stunde ließen sich die Spieler nicht auf dem Balkon des angeschlossenen Sportmuseums sehen. Sie mußten ja ihren Diener vor Erich Mielke machen. Dann erschienen sie kurz für 5 Minuten um dann schnell wieder zu verschwinden. Etwa 2.500 Stasis in weinroten Trainingsanzügen bildeten eine Mehrfachkette über das gesamte Stadiongelände und trieben die BFC-Anhänger aus dem Stadion. Als das Stadiontor geschlossen wurde, regnete ein Steinhagel auf die Stasis und Polizei ein. Einige BFC-Anhänger kündigten geschlossen ihre Anhängerschaft zum BFC an diesem Tage. Zum Europapokalhinspiel des Hamburger SV beim BFC am 15. September 1982 (1:1) durften 184 HSV-Anhänger eine vorgegebene Fußball-Reise machen. Diese wurden auf der Ehrentribüne zur alten Anzeigetafel hin plaziert. Das war Seite an Seite mit den BFC-Anhängern. Knapp 1.000 BFC-Anhänger machten sich auf die Ehrentribüne zu stürmen, scheiterten aber und sorgten mit Steinwürfen für Verletzte.

Die politische Wende wurde zur Generalabrechnung mit der Volkspolizei genutzt. Sofort vereinigten sich die West-BFCer wieder mit den Ostlern. Marodierend zog man durch die Städte, suchte Händel mit gegnerischen Anhängern und vor allem mit der Polizei. Die Polizei verlor zunehmend das Selbstvertrauen und erschoß ohne unmittelbare Bedrängnis den erst 18-jährigen Mike Polley am 3. November 1990 in Leipzig-Leutzsch. Auf ihn wurden 5 Schüsse abgegeben weitere 5 BFC-Hooligans erhielten Schußverletzungen. Die Bilanz: 1 Toter, 3 Schwerverletzte, 6 Leichtverletzte, 1 Haftbefehl wegen Landfriedensbruch und Sachschäden in Millionenhöhe (D-Mark). Mike Polley wurde mit einem Trauermarsch tausender BFC-Anhänger und Bürger in Berlin gedacht.

Der BFC wurde in dieser Zeit zu einem Anlaufpunkt Gewaltbereiter aus Deutschland und Europa. Der Vorfall mit Mike Polley und die BRD-Justiz konnten das Gewaltproblem über 2 Jahrzehnte hinweg so nach und nach eindämmen.

BFC-Fotografen

Nach der politischen Wende entwickelte sich in den Sportvereinen besonders stark das Fotografier- und Dokumentationswesen. Beim BFC Dynamo machte das bis zum Jahr 2003 die Inoffizielle Mitarbeiterin des MfS Maja Wiens. Dann wurden ihr die Reaktionen auf ihre Anfeindungen gegen national eingestellte Fußballanhänger des Vereins zu viel und sie übergab das freie Amt an den BFC-Anhänger Trio. Dieser erwies sich in seiner Schaffenszeit als stark egozentrisch und im Übermaß von sich selbst überzeugt. Das gipfelte darin, daß er zum Regionalligaaufstieg des BFC im Jahr 2014 eine Entlohnung für das freie Amt des Fotografen beim Verein einforderte. Dem unter starken finanziellen Belastungen stehenden Verein fiel es dann leicht, sich von seinen Diensten zu trennen. Das besonders Verwerfliche seiner Arbeitsweise war in dem Abfotografieren nahezu aller Stadionbesucher zu finden. So konnte sich die Polizei diesen Teil der Arbeit sparen. Dessen Nachfolge tritt im Jahr 2014 ein junger Mann aus der Ultra-Gruppierung „Fraktion H“ an.

Maja Wiens tritt heute privat als Denunzierungsfotografin gegen national denkende Menschen auf.

Der BFC Dynamo und die Staatssicherheit

Ministerium für Staatsicherheit
Jens-Uwe Vogt

Die Mannschaft

Wie alle anderen Oberligamannschaften der DDR wird der BFC seinen oder seine Zuträger zur Stasi gehabt haben. Dieser ist bislang aber unbekannt. Ebenso gab es eine dominierende SED-Parteiorganisation und andere gesellschaftliche Organisationen in denen die BFC-Spieler, Trainer und Funktionäre Mitglieder waren. Dies führte zu einer selbstverständlichen alltäglichen Kontrolle des gesamten Mannschaftskollektivs. Zusätzlich flog seit der Flucht von Lutz Eigendorf in den Westen eine kleine Bewachungsmannschaft des MfS bei Spielen ins Nichtsozialistische Wirtschaftsgebiet (NSW) mit.

Frank „Fips“ Fleischer – Der erste Betreuer der Anhänger

Fleischer wurde am 14. November 1946 geboren. Spielte als Mittelfeldspieler von 1968 bis 1976 beim BFC Dynamo. Anschließend wurde er zum Verantwortlichen für die Betreuung der BFC-Anhänger. Ob er vom BFC, von der Polizei oder von der Stasi bezahlt wurde ist unbekannt. Er organisierte Zugfahrten und war Ansprechpartner für den Verein und dessen Anhänger. Der aufkommende Hooliganismus bereitete ihm immer wieder Kopfzerbrechen. Von überzeugter Zusammenarbeit mit der Stasi ist bei ihm nichts bekannt. Diese Zusammenarbeit war eher zweckmäßiger Natur.

Die Ostberliner Mannschaften im Vergleich [3]

Eine Stasiaufarbeitung des Mannschaftskollektivs des BFC brauchte nicht gemacht zu werden da jeder BFC-Angehörige gesellschaftlich stark eingebunden war. Die politische Atmosphäre war nach der Wende so aufgeheizt, daß einer sorgfältigen Aufarbeitung der Vorgänge beim BFC sowieso keinen Glauben geschenkt werden würde. Die BFC Anhänger konnten das aber anders für sich regeln. Lesen sie dazu den Abschnitt Jens-Uwe Vogt.

Anders war dagegen der 1. FC Union eingestellt. Weder Mannschaftskollektiv noch deren Anhänger gedachten sich der eignen Stasi-Vergangenheit zu stellen zumal ja klar war, daß Union seit der Jugendrevolte am 7. Oktober 1977 auf dem Alexanderplatz besonders im Blickpunkt des Staates war. Wem im Union-Stadion je nach Spiel nicht die 4-10 Stasis seit 1983 aufgefallen waren, dem war nicht mehr zu helfen. Unter den Union-Anhängern wimmelte es nur so von IMs. Auch nach der Wende bediente sich die Mannschaft eines Stasi-belasteten Sponsors und eines Stasi-belasteten Präsidenten. Während man den nicht liquiden Sponsor abschüttelte waren die Millionen des Stasi-Präsidenten das entscheidende Argument. Dessen aufgeflogene Stasi-Vergangenheit wurde nur zögerlich und widerwillig aufgearbeitet. Zu gern feierte man sich fälschlicherweise als der ewige Systemgegner.

Die systemfreundliche Ausrichtung der Unionanhänger ist auch der Diplomarbeit von Reiner Veiko aus dem Jahr 1987 zu entnehmen.

Registrierte Fanclubs (davon zur Zusammenarbeit mit dem MfS bereit - Anteil)

Union

1984 – 36

1985 – 43 (31 – 72%)

1987 – 70 (61 – 87%)

BFC

1984 – 27

1985 – 28

1987 – 32 (15 – 47%)

Die Auswertung der Zahlen des Herrn Veiko ergibt folgendes Bild; War Union schon 1985 zur Zusammenarbeit bereit, so der BFC erst 1987. Während man sich bei Union fast zur völligen Stasi-Mitarbeit der registrierten Fan-Clubs steigerte, wurden vom BFC alle von Union vorgelegten Zahlen nie erreicht.

Jens-Uwe Vogt „Vogte“ – Der geläuterte Spitzel und Provokateur

Während der achtziger Jahre stieg Vogt zu einem der Hooligan-Führer des BFC auf. Er wurde u.a. für den Überfall auf die Zionskirche („Umweltbibliothek“) 1987 verantwortlich gemacht und 1988 in den Westen ausgewiesen. In Westberlin hielt er die 80 ausgewiesenen BFC-Hooligans kameradschaftlich zusammen. Doch wurde er dort drogensüchtig. Sofort nach der Maueröffnung 1989 führte er die West-BFCer mit den Ostlern zusammen und organisierte die Jagd auf die Volkspolizei und alles andere was den BFC-Hooligans so verhaßt war. Bald konnten die BFCer ihre Stasi-Akten einsehen und mußten feststellen, daß Vogt schon seit 1982 IM (Informeller Mitarbeiter) des MfS war. Mit ihm wurde dann ein klärendes Gespräch unter Männern geführt. Anschließend versackte er in der Pankower Drogenszene. In den Folgejahren begann er sich zu erholen und trat Mitte der nuller Jahre als Kleinsponsor beim BFC auf.

Das Verhältnis zu anderen Vereinen

Anhänger des BFC unterstützten Magdeburg beim Auswärtsspiel des FCM in Duisburg (2017).

1. FC Magdeburg

Mit den Hooligans des 1. FC Magdeburg pflegen Teile der BFC-Anhängerschaft intensive Kontakte. Es kommt zu regelmäßigen, gegenseitigen Besuchen bei Fußballspielen.

SG Dynamo Dresden

Dynamo Dresden steht feindselig dem BFC gegenüber. Man gibt vor, daß 1954 die Oberligaspielberechtigung bei der Spontangründung des SC Dynamo Berlin nach Berlin ging und alle Spieler mitgingen. Wenn man sich nur die Oberligaspielberechtigung für sich sieht mag man noch Recht haben. Aber bei näherem Hinsehen ist dieser Vorwurf dann äußerst rissig. Die Dresdner Spieler bekamen mehr Geld und wollten weiterhin erstklassig spielen. Zusätzlich wurde dann wegen Dresden die Fußballsektion der SC DHfK Leipzig ganz aufgelöst. Deren Ligaspielberechtigung und die komplette Mannschaft gingen dann nach Dresden. Die Situation für den SC DHfK Leipzig war also endgültig, während es in Dresden auf hohem Niveau weiterging.

Wenn man dann noch weiter in die Dresdner Fußballgeschichte zurückgeht ist die Haltung Dresdens noch wankelmütiger. Denn zur Gründung der SG Volkspolizei Dresden wurden DDR-weit alle besten Volkspolizei-Fußballer, wie z. B. der Potsdamer Günter Schröter herangeholt. Auch das Dresdner Publikum schloß sich da nicht aus. Feuerte man 1950 eben noch die bürgerliche SG Dresden-Friedrichstadt an und machte große Zuschauerausschreitungen, so wandte man sich beim nächsten Spiel der kommunistischen SG Volkspolizei Dresden zu. Der Gedanke 1950 zum Zweitligisten und Sachsenligameister SG Dresden-Mickten (wurde im selben Jahr zur BSG Sachsenverlag Dresden umbenannt) zu gehen kam den Dresdnern nicht in den Sinn. Jetzt pflegt man eben seine Feindschaft zum BFC. Der Berliner an sich macht da nicht viel Federlesen und nimmt diese Feindschaft an.

ASK Vorwärts Berlin

Vorwärts spielte in den fünfziger und sechziger Jahren den besten Fußball in der DDR. Das wurde in Berlin auch anerkannt denn die Massen strömten zu Vorwärts. So fügten sich der BFC und Union in ihr Schattendasein. Nur Mielke konnte sich damit nicht abfinden und verdrängte 1971 den seinerzeitigen FC Vorwärts Berlin nach Frankfurt an der Oder und konnte bald im Exer Platz nehmen und hinüber in seine Weddinger Heimat schauen.

1. FC Union Berlin

Das Schattendasein hinter Vorwärts führte zu einer Konkurrenzsituation zwischen dem BFC und Union um Platz zwei. Als sich am 22. Spieltag der Saison 1966/67 (Mi. 26. April 1967 um 17.00 Uhr) der BFC sich in einer Abstiegssituation befand, entrollten die Union-Anhänger ein Transparent worauf die Worte „Wir grüßen den Absteiger BFC Dynamo“ standen. Die Mehrheit der 10.000 Zuschauer im Stadion Alten Försterei freuten sich darüber und das Union 3:0 gewann und der BFC zum Schluß auch abstieg. Die Sticheleien gegenüber dem BFC sollten nicht abreißen. Am 11. Spieltag der Saison 1970/71 dem 28. Oktober 1970 gab es ein erneutes Ortsderby zwischen dem BFC und Union welches 1:1 endete. Der Union-Spieler Klaus Korn gefiel sich fortwährend darin die BFC-Spieler als „Stasi-Schweine“ zu beschimpfen. Drei BFC-Spieler meldeten dies dem Schiedsrichter wonach eine Rechtsverhandlung beim DFV der DDR stattfand. Korn konnte seine Unschuld nicht bezeugen und bezeugen lassen und wurde zeitlebens für den Leistungsfußball in der DDR gesperrt. Andere Union-Spieler und –Funktionäre erhielten Verwarnungen. Union sonst immer groß beim Austeilen hatte nun endlich auch einen falschen Märtyrer gefunden.

Seitdem ist die Atmosphäre zwischen dem BFC und Union feindlich. Der BFC übernahm spielerisch die Macht in der Stadt. Die Union-Anhänger konnten sich bis Ende der siebziger Jahre noch durch ihre Gewaltpräsenz über Wasser halten, aber verloren dann diese auch völlig. In den letzten 3 Jahrzehnten gab es 2 Massenübertritte von Unionern zum BFC. Im Hooligan-Sektor gab es mal eine Akzeptanz zwischen beiden. Union ist heute bürgerlich-links orientiert und nutzt sein Stadion für Veranstaltungen gegen rechts und macht sich für Homosexuelle stark.

Tennis Borussia

In den siebziger Jahren pflegte der 1. FC Union eine Anhänger-Freundschaft zu Hertha BSC. Das hieß Herthaner kamen nach Ostberlin und Unioner besuchten Hertha-Spiele im sozialistischen Lager. Dies sorgte zum Ende der siebziger Jahre für Neid bei den BFC-Anhängern und sie wandten sich dem damaligen Hertha-Konkurrenten Tennis Borussia Berlin zu. Die wenigen TeBe-Aufnäher die es im Westen gab wurden von den BFCern aufgetrieben und waren verbreitet an den BFC-Kutten zu sehen. Das Erkundigen über den Spielstand bei TeBe war zum Ritual geworden. Als Mitte der Achtziger der Hintergrund von TeBe ruchbar wurde, hatte sich diese unpersönliche Freundschaft sofort erledigt. Dadurch befindet man sich heute in klarer Gegnerschaft zu TeBe.

FC Rot-Weiß Erfurt

1978 gab es ein Auswärtsspiel des BFC beim FC Rot-Weiß Erfurt. Dort ließ die Erfurter Ostkurve den BFC hochleben. Eine Reihe von BFC-Anhängern schaffte es, die polizeilichen Sicherheitsketten zu überwinden um mit den Erfurtern zusammen zu feiern. Dieses Spiel war die nächsten 4 Jahre der Höhepunkt im Jahr des BFC-Anhängers. Denn dieses eine Mal war man auswärts nicht gehaßt sondern gemocht. Danach ging die Begeisterung zurück. Eine Sympathie ist aber geblieben.

Aberdeen F.C.

BFC-Mädchen-Mannschaft beim FC Aberdeen

Aus unbekannten Gründen entwickelte sich eine umfassende Freundschaft des BFC zum schottischen Europapokalsieger Aberdeen F.C.. BFCer besuchen die Spiele der „Dons“ und die Schotten kommen nach Berlin, sobald dies möglich ist. Diese Freundschaft weitet sich in gleicher Form auf den Nachwuchsbereich des BFC und des FC Aberdeen aus. Zusätzlich schaltete der BFC den FC Aberdeen Anfang der achtziger Jahre aus dem Europapokal aus.

Allgemeines zu Freundschaften des BFC Weiter gibt es noch andere Freundschaften z. B. zum VfL Bochum und 1. FC Lokomotive Leipzig. Auch Hertha BSC ist dem BFC-Anhang inzwischen nicht gänzlich unsympathisch.

Erfolge

Meisterglas 1986
  • 60 Europapokalspiele
  • DDR-Meister (10x): 1979, 1980, 1981, 1982, 1983, 1984, 1985, 1986, 1987, 1988
  • DDR-Pokalsieger: 1959, 1988, 1989
  • DDR-Supercupsieger: 1989
  • Berliner Meister: 2004
  • Berliner Pokalsieger: 1999, 2011, 2013

Prominente ehemalige Anhänger und Ehrenmitglieder

Aktuelles BFC Dynamo-Vereinsemblem

Adresse

BFC Dynamo

- Sportforum Berlin -

Steffenstraße

13053 Berlin

Verweis

Siehe auch

Quellen

  • s.g. – persönlich
  • Jörn Luther - BFC Dynamo der Meisterclub
  • Der Spiegel
  • Berliner Zeitung, Matthias Koch

Fußnoten

  1. [1]Berliner Kurier, 4. November 2013
  2. Berliner Zeitung, 24. Dezember 2001; Dynamischer Ausverkauf
  3. Reiner Veiko, Diplomand der Sektion Kriminalistik der HU Berlin – Thema: Straftaten und OW
  4. 4,0 4,1 BFC Dynamo - 10 Jahre BFC Dynamo