Biedermeierzeit

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Zeitgenössische Karikatur
Der Denkerclub:
»Wie lange möchte uns das denken wohl noch erlaubt bleiben?«

Als Biedermeier bezeichnet man die Zeit zwischen dem Wiener Kongreß 1815 und dem Revolutionsjahr 1848. Die "Fliegenden Blätter" haben den Rückzug in die private Idylle nach dem Wiener Kongreß parodistisch am Beispiel eines schwäbischen Lehrers namens Gottlieb Biedermeier dargestellt. Danach ist die Epoche benannt. Aufgrund der Restaurationspolitik war die Biedermeierzeit ausgeprägt unpolitisch und allem Revolutionären abgeneigt. Künstlerisch herrschten Heimatverbundenheit und ebenso weitgehend unpolitische Themen vor.

Das Bürgertum hatte den Kampf gegen Napoleon ausdrücklich als Befreiungskampf der Nation vertreten und geführt. Nach dem Sieg erwartete es eine Verfassung, die ihm politische Mitwirkung erlauben und Fürstenwillkür ausschließen würde. Dies verhinderten die Fürsten unter der Führung Metternichs durch Restauration, Wiederherstellung der Macht des Adels und durch allgegenwärtige Bespitzelung und Polizeiregimes. Beendet wurde diese Epoche durch den sogenannten Vormärz, eine an der schnellen und respektlosen Zeitungssprache orientierte Übergangsepoche.

Literatur

  • Joseph August Lux: Von der Empire- zur Biedermeierzeit, Verlag von Julius Hoffmann, Stuttgart 1906
  • Max von Boehn: Biedermeier. Deutschland von 1815-1847, Verlag Bruno Cassirer, Berlin 1922