Lux, Josef August

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Josef August Lux (auch: Joseph; Lebensrune.png 8. April 1871 in Wien; Todesrune.png 23. Juli 1947 in Anif, Salzburg) war ein deutscher Schriftsteller aus Österreich mit familiären Wurzeln im Rheinland.

Kleindeutsche Propaganda

Lux’ 1934 erschienenes antideutsches (obschon er auch in Deutschland studiert und von 1907 bis 1918 in Dresden und München gewohnt hatte) Machwerk „Das goldene Buch der vaterländischen Geschichte für Volk und Jugend Österreichs“ (hier propagierte er einen vaterlandsverräterischen „österreichischen Nationalstaat“ statt Deutscher Einheit) stand 1938 im Dritten Reich nach dem Beitritt Österreichs auf der „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“[1] und 1953, jedoch aus anderen Gründen, in der DDR auf der Liste der auszusondernden Literatur.

Bücherverbrennung

Auf dem Residenzplatz in der Salzburger Altstadt kam es am 30. April 1938 u. a. mit Spiritus Rector der Aktion Landesrat Karl Springenschmid zur einzigen, von der örtlichen Hitler-Jugend initiierten symbolträchtigen Bücherverbrennung in der Ostmark. Die Gauwaltung des NS-Lehrerbundes hatte dazu aufrufen, Bücher jüdischer und klerikaler Autoren abzuliefern. Es sei eine „Schande, Bücher von Stefan Zweig, Josef August Lux, Arthur Schnitzler, Franz Werfel, Emil Ludwig, Vicki Baum u. a. weiterhin in einem ordentlichen deutschen Hause“ zu behalten. Ein Feuerspruch der HJ mit deutschem Bekenntnis wurde Lux, Präsident des Salzburger Schriftsteller- und Journalistenverbandes, gewidmet:

„Josef August Lux schrieb dieses Buch ‚Österreich über alles!‘ Nein, niemals! Hoch steht uns Österreich, die Heimat. Doch höher, über allem steht Deutschland, das Vaterland. Nicht ,Österreich über alles‘, Herr Josef August Lux, Deutschland über alles!“

Werke (Auswahl)

  • Gedichte in österr. Mundart, 1900
  • Wr. Sonette, 1900
  • Geschmack im Alltag (Plauderei), 1907
  • Grillparzers Liebesroman, 1912
  • Kultur der Seele (Plauderei), 1916
  • Das Fenster (Drama), 1918
  • Zwölf Wiener Elegien (Gedichte), 1921
  • Das alte gemütliche Wien, 1922
  • Franz Schubert. Lebensbild aus dt. Vergangenheit, 1912
  • Ein Jahrtausend dt. Romantik, 1925
  • Ludwig van Beethoven, sein Schaffen und sein Leben, 1926
  • Das Spiel von Satans Weltgericht, 1930
  • Der Spielmann Gottes (Spiel), 1930
  • Die Schwestern Fröhlich (Lustspiel); 1931
  • Gauklerspiel von unserer lieben Frau, 1931
  • Festspiel der Hl. Elisabeth, 1931
  • Die 3 Salzburger Hanswurte (Lustspiel), 1932
  • Räuzberlegende, 1932
  • Charlotte Corday (Tragödie), 1933
  • Ludwig, der Narr (Schaupiel), 1933
  • Blondelspiel, 1933
  • Donauweibchen (Puppenspiel), 1935
  • Dichter und Dame (Gedichte in Prosa), 1946
  • Land tragischen Glaubens (Essay), 1947

Romane

  • Amsel Gabesam, 1909
  • Chevalier Blaubarts Liebesgarten, 1910
  • Die Vision der lieben Frau,1911
  • Lola Montez, 1912
  • F. Schubert Lebenslied, 1914
  • Das große Bauernsterben, 1915
  • Auf deutscher Straße, 1918
  • Der himmlische Harfner, 1925
  • Beethovens unsterbliche Geliebte, 1926
  • Paraguay, 1927
  • Franz Liszt. Irdische und himmlische Liebe, 1929

Fußnoten

  1. Lux bekannte sich dezidiert zum Katholizismus, stand weltanschaulich dem Austrofaschismus nahe und trat für ein „selbständiges Österreich“ ein. Dies führte zu seiner Verhaftung durch die Gestapo als „klerikal austrofaschistischer“ Schriftsteller. Bereits mit dem ersten „Prominententransport“ wurde er ins Konzentrationslager Dachau verbracht. Nach seiner Freilassung einige Monate später erhielt er ein Publikationsverbot.