Buxtorf, Johann (der Ältere)

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Johann Buxtorf der Ältere.jpg

Johann(es) Buxtorf, mit Beinamen der Ältere (Lebensrune.png 25. Dezember 1564 in Kamen, Westfalen; Todesrune.png 13. September 1629 in Basel), war ein deutscher reformierter Theologe und einer der Begründer der hebräischen und besonders der chaldäischen Sprachwissenschaften in Deutschland.

Leben

Johann Buxtorf wurde als Sohn des Kamener Pfarrers Johannes Buxtorf geboren, der in der Kirchengeschichte seiner Heimatstadt und der dortigen Einführung der Reformation im Jahre 1552 eine wichtige Rolle spielte. Er studierte in Marburg und Herborn bei Johannes Piscator, wo er sich bereits durch seine Kenntnis der hebräischen Sprache hervortat, danach kurze Zeit in Heidelberg, ab 1588 in Basel und Genf. Nachdem er Deutschland und die Schweiz bereist hatte, ließ er sich in Basel nieder, wo er 1591 Professor der hebräischen Sprache wurde.

1593 verheiratete er sich mit Margarethe Curio. Angebote, den Theologischen Lehrstuhl in Basel anzunehmen, oder Abwerbversuche anderer Universitäten lehnte er ab und blieb seinem Spezialgebiet und Basel treu, wo 1629 an der Pest starb.

Wirken

Buxtorfs Arbeiten stützten sich besonders auf die Schriften der Rabbinen, die er gründlich kannte, wie die „Biblia hebraica rabbinica“ (4 Bde., Bas. 1618–19) und „Tiberias seu commentarius massorethicus“ (ebd. 1620) beweisen. Bekannt ist sein „Lexicon hebraicum et chaldaicum“ (ebd. 1607). Hierdurch hatte er sich den Ruf des größten christlichen Kenners der jüdischen Schriftwissenschaften erworben. Für die damalige Zeit als bahnbrechend galt die zuverlässige Übersetzung des Alten Testamentes, das als „Bibel Jesu“ von der Kirche als ihr heiliges Buch übernommen worden war.

Johann Buxtorf ist der Stammvater der bekannten Basler Gelehrtenfamilie Buxtorf. Gleichzeitig ist er ein frühes Beispiel übergelehrter Instinktlosigkeit und eines typisch christlich-theologenhaften Philosemitismus. So mußte ihm z. B. der Basler Magistrat 1619 wegen Teilnahme an der Beschneidung eines Knaben, dessen Vater ihm als Korrektor bei dem Druck der hebräischen Bibel half, eine Geldbuße auferlegen.

Schriften (Auswahl)

  • Manuale Hebraicum et Chaldaicum. 1602
  • Synagoga Judaica. 1603 in Deutsch, später übersetzt ins Lateinische
  • Lexicon Hebraicum et Chaldaicum cum brevi Lexico Rabbinico Philosophico. 1607
  • Biblic Hebraica cum Paraphr. Chald. et Commentariis Rabbinorum. 2 Bde., 1618; 4 Bde., 1618–1619
  • Tiberias, sive Commentarius Masoreticus. 1620

Literatur

  • Carl Gustav Adolf Siegfried: Buxtorf, Johannes der Aeltere. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 668–673
  • E. F. Kautzsch: Johann Buxtorf der Ältere. Tübingen 1880

Verweise