Camp X

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Camp X, auch Special Trainings School STS 103 (SOE), Project-J (kanadische Armee) und S25-1-1 (kanadische Polizei) genannt, war ein kanadisches Ausbildungslager für alliierte Saboteure im 2. Weltkrieg. Sein berühmtester Rekrut war Ian Flaming, der aus dem Erlebten die Romanfigur James Bond entwickelte.

Das erste Personal der Schule traf im Laufe des Jahres 1941, also noch vor der Atlantik-Charta und Pearl Harbor, am Ontariosee in Ottawa ein. Die Ausbilder waren Briten, darunter etwa der Nahkampfspezialist William Ewart Fairbairn. Die ersten Rekruten vom Januar 1942 kamen aus den VSA und wurden im Frühjahr d.J. selbst Dozenten für Spionage und Subversion in den Schulen des OSS.

Camp X arbeitete streng konspirativ, da es die Haager Landkriegsordnung verbot, Kämpfer zivil gekleidet bzw. in fremden Uniformen und mit versteckten Waffen ins Kampfgebiet zu schicken. Es lag auf einem Farmgelände ohne Umzäunung, doch weiträumig gesichert. Die Wachen waren angewiesen bei Annäherung sofort zu schießen. Die kanadischen Schüler aus allen Einwandererpopulationen und die britischen Ausbilder benutzten untereinander Decknamen. Nach dem Krieg wurden alle Unterlagen vor Ort verbrannt, ebenso die Londoner Akten vernichtet. Die Signalstation Hydra (Kurzwellentransmitter 15 Mhz) wurde von der Armee 1947 erweitert und bis 1969 betrieben. Im Koreakrieg war sie noch einmal bedeutsam. Danach wurden die Bauwerke abgetragen. Hobbyhistoriker eruierten später über Interviews die Geschichte.

Personal

Die Instrukteure wurden vom Koordinator des British Security Council in New York, William Stephenson, persönlich bzw. von dessen Schlepper Erich Curwain in Toronto angeheuert. Rekruten sandte auch William Donovan vom OSS, der Camp X wiederholt besuchte.

  • Kommandanten
    • Arthur Terence Roper-Caldbeck
    • Richard Melville Brooker
    • Cuthbert Skilbeck
  • Ausbilder (Auswahl)
    • William Ewart Fairbairn, Nahkampfspezialist
    • James Adams, Funkinstrukteur
    • Arthur Jackson Bushell, Quartiermeister
    • Frederick Stanley Milner, Sprengspezialist
    • George de Rewelyeskow, lautloses Töten
    • Paul Dehn, politische Schulung

Campleben

Im Camp testete man neue Geheimdienstwaffen, erstellte Legenden für Agenten und bezog deutsche Uniformen aus dem nahegelegenen Lager Bowmansville, Camp 30, wo 600 Kriegsgefangene untergebracht waren. Die Rekruten infiltrierten zur Übung kanadische Munitionsfabriken oder wurden ausgesetzt um unerkannt zurück ins Lager zu finden. Ian Flaming scheiterte an der Aufgabe einen fingierten Mordauftrag in einem Hotel auszuführen und brach die Ausbildung ab. Um sich einer Gefangennahme zu entziehen lernte man etwa, dem Gegner die Finger in Ohren, Augen oder Nase zu bohren, welcher dann, solcherart abgelenkt, "erledigt wurde". Man wurde unterrichtet effektiv deutsche Gleise, Züge, Telefonkabel u.ä. zu zerstören, Industriespionage auszuführen, mit Fallschirm abzuspringen, mit Kleinamphibienfahrzeugen anzulanden, Verhöre zu führen sowie aus "Widerstandkämpfern" Netzwerke zusammenzustellen, wie es dann etwa mit den Maquis in Frankreich, deklassierten kommunistischen Arbeitslosen, praktiziert wurde.

Ein berühmter, streng abgeschirmter Campbewohner war der geflohene Botschafts-Chiffrierer Igor Gouzenko, der Stephenson ein sowjetisches Spionagenetz in Nordamerika verriet.

Viele SOE-Rekruten waren nach dem Krieg nicht in der Lage ein normales Familienleben zu führen. Einer beschrieb wie er nachts im Schlaf unbewusst seine Frau würgte, worauf sie die Beziehung beendete. Erschwerend hinzu kam die Schweigepflicht über das Geschehene.