Office of Strategic Services

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Das Emblem des OSS

Das „Office of Strategic Services“ (OSS) war der erste zentrale Auslandsnachrichtendienst der Vereinigten Staaten von Amerika und die Vorläuferorganisation der CIA. Der Dienst bestand von 1942 bis 1945.

Gründung

Das Organigramm des OSS

Nach dem Eintritt der VSA in den Zweiten Weltkrieg wurde die internationale Geheimdiensttätigkeit für die Kriegsführung nötig. Bereits am 11. Juli 1941, also vor dem offiziellen amerikanischen Kriegseintritt, wurde auf Drängen von Franklin D. Roosevelt das Office of the Coordinator of Information (COI) gegründet, welches am 13. Juni 1942 vom OSS unter der Leitung von William Donovan abgelöst wurde. Der Dienst unterstand direkt dem Kriegsministerium und nicht dem Präsidenten und sollte sich strukturell an den britischen MI6 anlehnen, mit dem es bereits eine enge Zusammenarbeit gab. Der britische Schriftsteller und Erfinder der Filmfigur James Bond, Ian Fleming, half bei der Gründung.[1]

Aufgaben

Der OSS richtete seine Aktivitäten gegen die Achsenmächte und insbesondere gegen das Dritte Reich. Dazu gehörten die Analysen der militärischen, wirtschaftlichen und politischen Lage der Achsenmächte sowie die Einschätzung der Stimmung in den von den Achsenmächten besetzten Gebieten, die Entschlüsselung von Nachrichten, das Anwerben und die Ausbildung von Agenten und Doppelagenten sowie die kriegsrechtswidrige Förderung von Partisanenbewegungen in verschiedenen Gebieten Europas.

Aktivitäten

Im Jahr 1943 richtete der OSS in der VS-Botschaft in Bern eine Vertretung unter Führung von Allen Dulles ein, dem späteren Direktor der CIA. Dulles organisierte Kontakte zu Verräterkreisen im Dritten Reich, die ihn mit Informationen versorgten. Dulles zeigte bei der Rekrutierung von Spitzeln weder Berührungsängste mit jüdischen Marxisten (z.B. Herbert Marcuse) noch mit Offizieren der Schutzstaffel wie Wilhelm Höttl.

Der OSS spielte eine wesentliche Rolle bei Vorbereitung großer Militäroperationen (Operation Torch, Operation Husky) sowie bei der Invasion in der Normandie. Im Frühjahr 1945 nahm Dulles persönlich im Rahmen der Operation Sunrise Verhandlungen mit Karl Wolff, General der Waffen-SS, über eine vorzeitige Kapitulation der deutschen Truppen in Italien auf. Im asiatischen Raum untersützte der OSS Mao Zedong bei seinem Partisanenkrieg.

Auflösung und Gründung der CIA

Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges endete die Geschichte des OSS. Harry Truman ließ den Dienst mit der executive order Nr. 9621 zum 1. Oktober 1945 auflösen. Einzelne Abteilungen wurden vom VS-Außenministerium übernommen. Zwei Jahre später wurde mit der CIA ein neuer Auslandsnachrichtendienst ins Leben gerufen, wo zahlreiche OSS-Agenten ihre Arbeit fortsetzten.

Sonstiges

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ging man von einer maximalen Mitarbeiterzahl von rund 13.000 Personen aus. Nach der Öffnung der Archive im Jahr 2008 kam heraus, daß tatsächlich rund 24.000 Mitarbeiter im Dienst des OSS standen. Die bekannteste weibliche Agentin des OSS war Marlene Dietrich, die im Rahmen der „Moral Operations“ des OSS Propagandalieder zur Demoralisierung der Kriegsgegner aufnahm.[2] Nach Sichtung der Akten des Ministeriums für Staatssicherheit gehörte auch Franz-Josef Strauß zum OSS, was sich letztlich weder beweisen noch eindeutig widerlegen läßt. Strauß soll im Oktober 1944 geheime Unterlagen zur Luftverteidigung süddeutscher Stadte an den OSS weitergegeben haben und wäre somit als Unterstützer des alliierten Bombenterrors anzusehen. Der Bundesnachrichtendienst war angeblich ebenfalls seit 1969 über Strauß´ Verrat informiert.[3][4] Der OSS-Agent Oliver Lincoln Lundquist war der Schöpfer des Emblems der Vereinten Nationen.[5]

Verweise

Fußnoten