Casement, Roger

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Roger Casement

Sir Roger David Casement (irisch: Ruairí Dáithí Mac Easmainn), (* 1. September 1864 in Sandycove, County Dublin (heute County South Dublin); † 3. August 1916 in London) war ein britischer Diplomat, Afrikaforscher und irischer Nationalist.

Wirken

Der aus einer protestantischen Familie stammende Casement war britischer Konsul in Mosambik (Portugiesisch Ostafrika), in Angola, im Kongo-Freistaat und in Brasilien. Seine Berichte Congo Report von 1904 und der Putomayo Report über die Ureinwohner Perus von 1912 machten ihn als Bürgerrechtler bekannt und bereiteten v.a. dem belgischen König Probleme, da er gegen die Behandlung der Eingeborenen aufgetreten war. 1913 war er einer der Organisatoren der Irish Volunteers und vertrat die Gaelic League im Führungskomitee der Volunteers. Im Juli 1914 reiste Casement nach Neu York. Die Irish Volunteers und die Irish Republican Brotherhood (IRB) hatten in der irischen Gemeinschaft der VSA, wie dem Clan na Gael, viele Verbündete. Casement war mit seinen Auftritten bemüht die Geldsammlungen für die freiwilligen Irish Volunteers anzukurbeln. Unter dem Namen James O. Landy fuhr Casement, vom deutschen Botschafter aus Washington angekündigt, Ende 1914 via Oslo nach Deutschland. Drei Themen bestimmten seinen Deutschlandaufenthalt: deutsche Militärhilfe für Irland, proirische Meinungsbildung in Deutschland und die Organisierung irischer Kriegsgefangener. Unterstützt wurde er dabei von dem Philologen/Keltologen Kuno Meyer, dem Historiker Theodor Schiemann und seinem politischen Betreuer Georg Graf von Wedel, Leiter der englischen Abteilung im Auswärtigen Amt.[1] Nun stellte er sich ganz in den Dienst der Freiheitsbewegung seiner Heimat und kämpfte zunächst aus dem Ausland gegen die Einführung der Wehrpflicht in Irland während des Weltkrieges.

Während seines Aufenthalts in Norwegen versuchte der dortige britische Gesandte Findlay einen Anschlag auf Casement. Am 23. Dezember 1914 schloß Casement ein Abkommen mit dem Auswärtigen Amt zur Unterstützung Irlands ab. Nach einem Telegramm des Auswärtigen Amtes an die deutsche Botschaft in Washington vom 24. Januar 1915 nannte Casement die Namen von Irisch-Amerikanern die zu Anschlägen in den VSA und Kanada bereit wären. Im Abkommen stimmte er zu, daß die aus Kriegsgefangenen in Zossen Juli 1915 gegründete Irish Brigade (Casement Brigade) gegen die Engländer in Ägypten eingesetzt werden kann.[2] Nachdem Casement alle Gefangenen raus filterte die wegen Erleichterungen katholisch und irisch vorspielten – was bei den u.a. von Casement organsierten irisch-katholischen Priestern nicht einfach war - blieben nur noch 55 Mann übrig. Als ihnen der Einsatz in Ägypten vorgestellt wurde halbierte sich die Zahl. Schon zu Beginn 1915 erkannte er bei seinen mangelnden Erfolgen unter den Gefangenen sein Scheitern und suchte einen kriegsbedingt nicht machbaren Weg zurück in die VSA. Am 12. April 1916 verließ Casement mit SM U 20 ( ein Unterseeboot der Kaiserlichen Marine) Deutschland in Richtung Irland. Der Osteraufstand stand bevor. Kurz zuvor nahm ein getarnter Frachter, die Libau/Aud, mit mehreren tausend Gewehren ebenfalls Kurs auf Irland. Sowohl Casement als auch die Waffen fielen in die Hände der Briten.

Am 3. August 1916 wurde Roger Casement, den die Engländer wegen seiner Bestrebungen das irische Volk vom britischen Joch zu befreien mit ihrem Haß verfolgten, in London wegen angeblichen Hochverrats gehenkt. 1965 wurden seine Überreste nach Irland überführt und auf einem überkonfessionellen Friedhof militärisch bestattet.

Zitate

  • … may the God of Erin put rifles into the arms of Irishmen & teach them to shoot straight ...[3]

Galerie

Werke

  • The crime against Ireland and how the war may right it (1914) (PDF-Datei)
  • Poems of the Irish Revolutionary Brotherhood (1916) (PDF-Datei)
  • Trial of Sir Roger Casement (1917) (PDF-Datei)

Literatur

  • Franz Rothenfelder: Casement in Deutschland (1917) (PDF-Datei)
  • Karl Spindler: Das Geheimnisvolle Schiff, die Fahrt der „Libau“ zur irischen Revolution, Erster authentischer Bericht über die Entstehung der irischen Oster-Revolution von 1916 im Zusammenhang mit Sir Roger Casement (1921) (PDF-Datei)
    • Gun running for Casement in the Easter Rebellion, 1916 (1921) (PDF-Datei)

Verweise

Fußnoten

  1. Doerries, Reinhard: Hopeless Mission: Sir Roger Casement in Imperial Germany. In: The Journal of Intelligence History 6 (2006) S. 25-39. hier S. 28.
  2. Doerris. Hopeless. S. 30.
  3. Doerries, Reinhard: Prelude to the Easter Rising: Sir Roger Casement in Imperial Germany. 2000. S. 45.