D’Annunzio, Gabriele

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Gabriele d’Annunzio (Lebensrune.png 12. März 1863 in Pescara; Todesrune.png 1. März 1938 in Gardone) war ein italienischer Schriftsteller und Politiker. Als Wegbereiter des italienischen Faschismus war er zugleich Mussolinis größter Konkurrent.

Leben

Nach dem vorzeitigen Abschluß des Gymnasiums begann er 1881 mit dem Studium der Philologie in Rom. Er veröffentlichte mehrere Gedicht- und Novellensammlungen und arbeitete ab 1884 als Redakteur in Rom. Von einem Duell behielt er eine große Narbe auf dem Kopf zurück. 1889/90 leistete er seinen Militärdienst, den er mit der Ernennung zum Unterleutnant beendete. Nach dem Umzug nach Neapel 1891 arbeitete er wieder als Redakteur. In dem Roman „Die Jungfrauen vom Felsen“ aus dem Jahre 1896 nahm D'Annunzio das erste Mal die Philosophie des „Übermenschen“ von Friedrich Nietzsche auf. Anschließend zog er nach Florenz und war 1898–1900 Abgeordneter der Konservativen im italienischen Parlament. Mit der Trilogie „Gesänge“, die als Meilensteine der italienischen Lyrik gelten, erreichte er den Höhepunkt seines literarischen Schaffens. 1910–1915 lebte er in Paris, kehrte aber nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges nach Italien zurück und trat freiwillig als Unterleutnant in die Armee ein. Dabei verlor er bei einem Unglücksfall sein rechtes Auge.

Ab 1919 wurde er zum Wortführer der Opposition, die den sogenannten Versailler Vertrag als angeblich „verstümmelten Sieg“ Italiens ablehnte. Für ihn galt halb Süddeutschland fortan als rechtmäßige italienische Beute ebenso wie die gesamte Adriaküste bis zur Türkei.

Im September 1919 besetzte er als Anführer einer Freischärlergruppe die deutsche Hafenstadt Fiume und gründete dort den Freistaat Fiume. Die Stadt war allerdings bereits zu mehr als 50 % von Italienern bewohnt, da die ursprünglich deutschen Einwohner zuvor ermordet oder vertrieben wurden. Die Stadt wurde aber ebenfalls vom neugeschaffenen Kunststaat Jugo-Slawien beansprucht. Über ein Jahr lang behauptete er sich als Kommandant der Stadt, indem er eine völlig neue Gesellschaftsordnung aufzubauen versuchte, die auf Schönheit, Kreativität und Liebe basierten sollte.

Der VS-amerikanische Autor Michael Leeden schrieb in seinem Buch „D'Annunzio: the First Duce“ in der Einleitung:

„Die Revolte, die D'Annunzio anführte, war gegen die alte Ordnung Westeuropas gerichtet und wurde umgesetzt im Namen einer jugendlichen Kreativität und Männlichkeit, in der man hoffte, eine neue Welt im Bild ihrer Schöpfer zu erschaffen. Das Wesen dieser Revolte war die Befreiung der menschlichen Persönlichkeit, was wir auch die Radikalisierung der Massen von Menschen nennen können, die systematisch für viele Jahrhunderte ausgebeutet waren.“[1]

Am 15. März 1924 wurde Gabriele D'Annunzio für seine Tat von Fiume von König Viktor Emanuel III. mit dem erblichen Titel eines „Fürsten von Nevoso“ geadelt.

Werke (Auswahl)

Annunzio - Die Jungfrauen vom Felsen.jpg
  • Die Gioconda – Eine Tragödie (PDF-Datei)
  • Die Gloria – Eine Tragödie (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Die tote Stadt – Eine Tragödie (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Lust – Roman (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Feuer – Roman (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Gesänge, Dichtungen (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Der Triumph des Todes, Roman (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Die Jungfrauen vom Felsen, Roman

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Michael Arthur Ledeen: D'Annunzio: „The First Duce“, Johns Hopkins University Press, 1977