Der Hampelmann

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Der Hampelmann
Der Hampelmann .jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Der Hampelmann
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1938
Stab
Regie: Karlheinz Martin
Drehbuch: Julius Sandmeier, Gerhard T. Buchholz
Produktion: Bavaria
Musik: Hans Lang
Kamera: Oskar Schnirch
Schnitt: Hans Wolff
Besetzung
Darsteller Rollen
Hilde Krahl Steffi
Lotte Lang Elisabeth
Frits van Dongen Peter
Wolf Albach-Retty Paul Oertel

Der Hampelmann ist ein Lustspiel von 1938.
Die Uraufführung fand am 11. November 1938 statt.

Handlung

Quelle
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Mit einem kleinen, aber folgenschweren Zwischenfall fängt es an, das große Abenteuer der kleinen Steffi. - Wie jeden Tag, so ist sie wieder in der Stadt unterwegs, um die in der Wäscherei ihrer Tante Mürz gebügelte Wäsche auszutragen. Da wird sie mitten im Verkehr von einem Auto gestreift, das einem unachtsamen Passanten plötzlich ausweichen muss. Steffi zwar ist nichts passiert, aber - oje! - ihr großer Karton ist aufgeplatzt, und verstreut auf der regennassen Straße liegen die Pakete mit der sauberen Wäsche. Fassungslos steht Steffi da. Inzwischen ist aus dem großen Sportkabriolett ein eleganter junger Mann gesprungen und sammelt eilfertig Steffis Pakete zusammen. Er legt sie alle in seinen Wagen, entschuldigt sich liebenswürdig und bietet sich an, Steffi schnell die Pakete zu der Kundschaft bringen zu helfen. Das Mädchen ist noch ganz benommen, aber ehe sie sich's versieht, hat sie der junge Herr schon neben sich in das Auto gesetzt und rollt mit ihr davon. - Steffi ist wie verzaubert, wie im Traum – in dem schönen Traum, den sie sich schon so oft ausgeträumt hat - kommt sie sich vor - Autofahren - eleganter Kavalier - und -, ja es geht auch wirklich noch weiter. Der junge Herr scheut sich nicht, die Arbeit des Wäscheaustragens mit ihr zu teilen, und dann verabredet er mit ihr ein Rendezvous in der vornehmen Edenbar. Steffi denkt nicht mehr an die strenge Tante Mürz, vergißt ihr armseliges, von Arbeit ausgefülltes Leben, vergisst auch, daß verschiedenes von der Wäsche auf der feuchten Straße gelitten hat. Sie sagt ja, sucht zu Hause heimlich ein Abendkleid aus den Sachen der Kundschaft heraus und macht sich hübsch für ihren ersten großen Ausgang. - Und nun sitzt sie zum ersten Mal in ihrem achtzehnjährigen Leben in einer Bar, etwas ängstlich zwar, aber sehr gerade. Sie wartet auf Herrn Oertel, der noch nicht da ist; es ist ihr nicht sehr behaglich in den fremden Sachen und recht bange, wenn der Kellner immer wieder auftaucht und sie erklären muss: „Ich warte noch auf einen Herrn." - Endlich führt der Kellner einen Herrn an ihren Tisch, aber es ist nicht Steffis Kavalier vom Vormittag, es ist Peter Kronthaler, ein kleiner Angestellter in de großen Spedition, deren Juniorchef Herr Oertel ist. Peter hat gerade zur Belohnung seiner Tüchtigkeit vom Prokuristen eine Gehaltserhöhung und einen besseren Posten erhalten und will sich heute mal etwas Besonderes leisten. Kühn bestellt er eine teure Flasche Sherry, und keiner von den beiden schüchternen jungen Menschen wagt etwas einzuwenden, als der Kellner zwei Gläser bringt und beiden einschenkt. Peter sieht in Steffi eine elegante Dame und Steffi in ihm einen reichen jungen Mann. Beide sitzen einander befangen gegenüber. Herr Oertel scheint das Rendezvous vergessen zu haben, und als er dann doch erscheint, ist Steffi von dem Sherry schon etwas aufgetaut und plaudert und tanzt nun vergnügt mit Peter, der immer noch ein wenig verlegen ist. Das wundert Steffi, aber sie findet ihn schon jetzt viel netter als den etwas sehr selbstbewussten und überlegenen Herrn Oertel, der sich nur kurz in seiner flotten Art entschuldigt und es langweilig in der Edenbar findet. Als er mit Steffi tanzt, schlägt er vor, in eine andere Bar zu gehen, wo mehr Betrieb sei, und er ist gar nicht erstaunt oder gar betrübt, als sie ihm sagt, sie bleibe nun bei Peter, er sei leider zu spät gekommen. Der Peter gefällt ihr wirklich gut, und er selbst ist überhaupt ganz bezaubert von dem hübschen, reizvollen Mädchen. Eigentlich fühlen sie sich beide nicht ganz wohl in dem noblen Lokal und so machen sie sich auf zum Prater, wo sich ihre jungen Herzen dann auch ganz finden. Steffi weiß nun auch, daß Peter kein reicher junge ist, und sie ist eigentlich froh darüber. Sie aber ist für Peter das große Wunder, und er will gar nicht wissen, wer sie ist. So durchbummeln sie verliebt und selbstvergessen die ganze schöne Sommernacht. Mit dem Tag aber kommt die Wirklichkeit, und die ist weniger romantisch. Steffi hat einen bösen Auftritt mit der Tante wegen ihrer ersten durchbummelten Nacht und auch der Beschwerden der Kundschaft über die beschmutzte Wäsche. Und als sie sich trotzig zeigt, weist ihr die strenge Tante die Tür. Eine etwas leichtlebige junge Dame - eine Kundin, die dabei zugegen ist nimmt Steffi zu sich. Sie selbst hat schon viel im Leben durchgemacht und möchte die Kleine vor schlimmen Erfahrungen bewahren. Steffi wird mit ihren Kleidern aus staffiert, und nun beginnt für sie ein zwangloses und sorgloses Leben. Peter ahnt nichts von alledem, er hält sie immer noch für eine kleine Dame, und sie wagt nicht recht, ihm die Wahrheit zu sagen. Sie verleben frohe und glückliche Abende. Sowie Peter von der Arbeit kommt, ist Steffi bei ihm, und er baut dann Luftschlösser, wie schön er alles für sie machen will, wenn er soviel hat, daß er sie heiraten kann. Er arbeitet fleißig, er lernt abends noch Sprachen, er ist der eifrigste im Büro. Bis - ja - bis etwas dazwischen kommt. - Herr Oertel nämlich entdeckt eines Tages, daß Peter Kronthaler sein kleiner Angestellter ist, also der junge Mann, der ihm die niedliche Kleine aus der Edenbar ausgespannt hat. Jetzt will er doch einmal sehen, ob er seinen Rivalen nicht doch noch besiegt. Er lädt Steffi ein: einmal zur Autofahrt, einmal zu einer Segelpartie. Steffi hat den ganzen Tag über nichts zu tun, und sie möchte sich in ihrer jugendlichen Eitelkeit auch vor ihrer Gönnerin ein wenig interessant machen. Sie sagt nicht nein, sie findet dieses vergnügliche Leben herrlich, bis - ja bis eben der Peter davon erfährt. In seiner tiefen Enttäuschung über ihre Untreue jagt er sie von sich, ja er ist so töricht vor Wut und Ärger, seine gute Stellung aufzugeben. Steffi aber, die nur ihn wirklich liebt, ist so unglücklich, daß sie einen Versuch macht, ihrem jungen Leben ein Ende zu machen. Sie macht es reichlich ungeschickt und wird ins Krankenhaus gebracht. Hier finden sie dann schließlich die beiden Rivalen, die eben noch hart aneinander geraten sind, und auch die strenge Tante Mürz findet sich ein, in Sorge um die plötzlich Verschwundene, die in ihrer Hilflosigkeit und Verstörtheit glaubte, nichts mehr auf der Welt zu haben als den bunten Hampelmann, den ihr der Peter an dem schönen Sommerabend im Prater schenkte. Die Tante sieht ein, daß sie falsch gehandelt hat, Herr Oertel weiß nun, daß die Steffi nur ihren Peter liebt und ihm treu ist, und Peter, der ebenso wie die kleine lebenshungrige Steffi seine Ohrfeige vom Leben bekommen hat, ist glücklich, seine Liebste wieder zu haben.