Deutsche Volkspartei
Deutsche Volkspartei | |
Parteivorsitzender | Eduard Dingeldey |
Gründung | Dezember 1918 |
Gründungsort | Juli 1933 |
Die Deutsche Volkspartei existierte von Dezember 1918 bis Juli 1933.
Der erste Parteivorsitzende war bis zu seinem Tod am 3. Oktober 1929 Gustav Stresemann. Es folgten Ernst Scholz und Eduard Dingeldey. Unter den stellvertretenden Parteivorsitzenden hatte Otto Hugo den größten Einfluß.
Zu den Grundsätzen der DVP vom 2. Parteitag Oktober 1919 in Leipzig gehörten u. a. folgende Punkte:
- 1. festgefügte Staatsgewalt
- 2. Völkerversöhnung auf Grundlage wiedererlangter deutscher Ehre unter Einbeziehung der österreichischen Deutschen
- 3. der deutsche Einheitsstaat
- 7. Kampf gegen Überflutung durch Fremdstämmige und den Verlust an Volkskraft durch Auswanderung
- 8. Kulturgemeinschaft mit Auslandsdeutschen
- 9. Gleichstellung der Geschlechter
- 11.Ausbau der Jugendpflege
Die Mitgliederstruktur dieser Volkspartei kann unter großbürgerlich zusammengefasst werden die weitestgehend die städtische Mittelschicht an die Wahlurne brachten. Im Parteikern, die 3500 einflußreichsten Mitglieder, waren Arbeiter mit 1,5 % vertreten, die Groß- und Mittelindustrie mit 23 %.
In neun Reichstagswahlen sind im Minimum zwei und im Maximum 65 Abgeordnete bei 1,0 % bis 13,9 % der Stimmen gewählt worden. Mit nach eigenen Angaben 250 000 Mitgliedern für 1930 wurden 1,6 Millionen Stimmen zur Wahl 1930 gewonnen.
Einfluß übte die DVP auf den Reichsbund der höheren Beamten und den Deutschen Beamtenbund aus. Die in Berlin erscheinende Zeitung „Die Zeit“ hatte einen begrenzten Leserkreis. Man selbst rechnete 1927 ca. 300 Zeitungen der DVP nahestehend.[1]
Parteivorsitzende
- Gustav Stresemann (1918 bis 1929)
- Ernst Scholz (1929 bis 1930)
- Eduard Dingeldey (1930 bis 1933)
Bekannte Mitglieder
- Friedrich Bischof, Industrieller, Vorstand der Deutsche Zündholzfabriken AG
- Heinrich Bömers, langjähriger Senator in Bremen
- Wilhelm Bünger, sächsischer Ministerpräsident
- Julius Curtius, Reichswirtschafts- und -außenminister
- Walther Dauch, MdR, Geschäftsführer von Schlubach, Thiemer & Co, Hamburg
- Eduard Dingeldey, Parteivorsitzender
- Friedrich Grimm, Jurist
- Carl von Halfern, Oberpräsident von Pommern
- Rudolf Heinze, Reichsjustizminister
- Hanns Jess, BKA-Präsident
- Gerhard Graf von Kanitz, Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft
- Richard Leutheußer, thüringischer Ministerpräsident
- Walter Lohmann, Jurist und Politiker
- Friedrich Wilhelm Meister, Vizepräsident des Preußischen Oberverwaltungsgerichts
- Edmund Mezger, Strafrechtler und Kriminologe
- Eduard Mittenzwey, Geheimer Rat und Landesgerichtspräsident in Eisenach
- Hermann Reincke-Bloch, Ministerpräsident von Mecklenburg-Schwerin
- Karl Riedel, thüringischer Staatsminister
- Wilhelm Schmieding, Landesdirektor (=Ministerpräsident) von Waldeck
- Ernst Scholz, Reichswirtschaftsminister
- Emil Georg von Stauß, Bankier (Vorstand der Deutschen Bank)
- Hugo Stinnes, Großindustrieller
- Gustav Stresemann, Reichskanzler und -außenminister, Parteivorsitzender
- Albert Vögler, Großindustrieller
- Victor Weidtman, Industrieller und Reichskommissar