Deutschenherrschaft
Deutschenherrschaft ist in der russischen Geschichte eine meist mit Negativem assoziierte Bezeichnung für die Herrschaft Kaiserin Annas von 1730 und 1740 und ihrem (de jure) Sohn Iwan 1740 bis 1741. Nicht nur waren die Kaiserin und ihr Sohn ethnisch gesehen Deutsche, unter ihrer korrupten Regierung waren auch zahlreiche Spitzenämter im russischen Staat von Deutschen besetzt. Die Nachfolgerin Elisabeth beendete jedoch den übermäßigen Ausländeranteil an den Ämtern und inszenierte sich auch als Befreierin Rußlands. Nach deren Tod kamen jedoch mit Peter III. (1762) und seiner Frau Elisabeth (1762–1796), welche nach der Ermordung ihres Mannes Kaiserin wurde, erneut Deutsche an die Macht. Die bis 1917 in Rußland herrschende Nebenlinie der Romanows war deutschstämmig.