Devrient, Ludwig
Ludwig Devrient ( 15. Dezember 1784 in Berlin;
30. Dezember 1832 ebenda) war ein deutscher Schauspieler.
Zu seinem Wirken heißt es:[1]
- Im 18. Lebensjahre seinem Vater, der ihn zum Kaufmannsstande bestimmt hatte, entflohen, bewährte Devrient, während eines wenig geregelten Lebens, seinen Beruf für die Schauspielkunst in außerordentlicher Weise. Vorzüglich seit dem Auftreten in Berlin 1815 gedieh sein Ruhm; als FRanz Moor mit unerhörtem Beifall aufgenommen, dankte er zum Schluß also: „Vorher drückte ich aus, was ich nicht fühlte; jetzt fühle ich, was ich nicht ausdrücken kann.“ Sein Auszeichnendes lag in einer genialen, naturwahren Charakteristik, die ihn aufgehen ließ in seiner Rolle und den Zuschauer in die dargestellten Vorgänge mitten hineinriß, dazu in dem sprudelnsten Humor, der ihm im Leben wie auf der Bühne eigen war; in gleichem Grade wie als Lear, Richard III. &c. glänzte er als Falstaff, Mercutio, als Mohr im Fiesco, auch in Rollen des niederen Dramas, die erst durch seine Ausarbeitung zu einem wirklichen Leben zu kommen schienen. Seine drei Neffen Karl August, Philipp Eduard und Gustav Emil, sowie dessen Ersteren Gattin Wilhelmine Schröder-Devrient und des Zweiten Sohn Otto, gegenwärtig Direktor des Königl. Schauspielhauses zu Berlin, haben praktisch und theoretisch dem deutschen Theater gedient.
Literatur
- Gustav Höcker: „Die Vorbilder der deutschen Schauspielkunst. Schröder, Iffland und Ludwig Devrient“ (1899) (PDF-Datei)
- Karl Friedrich Kunz: „Aus dem Leben zweier Schauspieler. August Wilhelm Iffland's und Ludwig Devrient's“ (1838) (PDF-Datei)
- Heinrich Smidt: „Devrient-Novellen“, 1852 (PDF-Datei)
- Wolfgang Drews: Die Großen des deutschen Schauspiels, Deutsche Verlag, 1941