Die Reise nach Jütland

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Reise nach Jütland ist ein deutsches Volks- und Soldatenlied aus dem 19. Jahrhundert. Das Lied ist in verschiedenen Fassungen überliefert seit etwa 1848, der Verfasser sowohl des Textes als auch der Melodie ist unbekannt.

Als Anmerkung zu dem Lied schreibt Johann Lewalter 1896:

Entstanden ist das Lied wahrscheinlich in Holstein und hat in seiner ersten Fassung jedenfalls die bei Pape angegebenen Strophen gehabt; im Jahre 1864 sind dann die Worte für den Schleswig-Holsteinischen Krieg und in 1879 für den deutsch-französischen Krieg umgemodelt worden. Eine Aufzeichnung der Weise des Liedes habe ich nicht vorgefunden. Das Alter des Liedes kann auf über 40 Jahre geschätzt werden. (also vor 1856 – Red.) ...in einigen Dörfern hörte ich auch singen: Die Reise nach ‚Seeland‘ und die Reise nach ‚Sedan‘.

Text

Noten zum Lied
Die Reise nach Jütland
Ei, die fällt mir so schwer
„Du, mein einzig schön's Mädchen,
Wir sehn uns nicht mehr!“


„Sehn wir uns nicht wieder,
Ei so wünsch ich dir Glück.
Du mein einzig schön's Mädchen,
Denk oftmals zurück!“


Des Sonntags früh morgens,
Sagt der Hauptmann zum Rapport:
„Nur auf, auf, Kameraden,
Heut müssen wir fort.“


„Ei, warum denn nicht morgen,
Ei warum denn grad heut'?
Denn es ist ja heute Sonntag
Für uns junge Leut.“


Der Hauptmann spricht leise:
„Daran hab ich keine Schuld
Denn der Oberst, der uns führet
der hat keine Geduld.“


Das Mädchen, das weinte
die Äuglein sich rot
und sagte: „Mein Heinrich
die schießen dich tot.“


Das Schifflein auf'm Rheine
Schwankt hin und schwankt her,
Grad als ob im fremden Lande
Keine Hoffnung mehr wär.


Das Schifflein am Strande
Schwankt hin und schwankt her:
„Du mein einzig schönes Mädchen,
Wir sehn uns nicht mehr.“


„Schatz, sehn wir uns nicht mehr
so wünsch ich dir Glück
ei so denke noch einmal
an dein'n Heinrich zurück!“


weitere Strophen:

Drauf sah ich ein Schifflein
wohl auf der klaren Flut,
darinnen meinen Heinrich
er schwenket seinen Hut.


„Was heißt denn das Schwenken,
gewiß ‚Lebewohl‘,
ha, wer weiß, ob wir einander
uns wiedersehn soll'n.“

Publikationen

Das Lied ist u. a. erschienen in:
Liederbuch für Soldaten (1880) • Volkslieder aus dem Erzgebirge (1883) • Elsässische Volkslieder (1884) • Neues Liederbuch für Artilleristen (1893) • Deutsche-Volkslieder-Lewalter (1896) • Zupfgeigenhansl (1908) • Es braust ein RufKriegsliederbuch für das Deutsche Heer (1914) • Schleswig-Holsteinisches Liederbuch (1924) • Weltkriegs-Liedersammlung (1926)