Zupfgeigenhansl
Zupfgeigenhansl ist der Name eines bekannten Liederbuchs des Wandervogels und der Jugendbewegung. Die dortigen Lieder prägten den Liedschatz der Jugendbewegung stärker als jedes andere Buch, hatten aber auch wesentlichen Einfluß auf die Jugendmusikbewegung. Das Buch wurde erstmals im Jahre 1909 von Hans Breuer herausgegeben.
Der Name der Liedersammlung bezieht sich auf die „Zupfgeige“, eine scherzhafte oder mundartliche Bezeichnung für die Gitarre oder die unter den Wandervögeln beliebte Gitarrenlaute.
Im Vorwort der 1915 – während des Ersten Weltkrieges – erschienenen Neuauflage ist zu lesen:
„Der Krieg hat dem Wandervogel recht gegeben, hat seine tiefe nationale Grundidee los von allem Beiwerk stark und licht in unsere Mitte gestellt Wir müssen immer deutscher werden. Wandern ist der deutscheste aller eingeborenen Triebe, ist unser Grundwesen, ist der Spiegel unseres National-charakters überhaupt.
Und nun laßt Euch nicht irre machen! Jetzt erst recht gewandert! Erwandert euch, was deutsch ist. Wachst und werdet stark an Eurem Wandervogel! Werdet Männer, festzustehen und Euren Platz auf der Erde zu behaupten! Das ist heilige Pflicht vor Euren Brüdern, die gefallen sind; ihr Leben floß dahin, damit Ihr weiter bautet. Und Eure Arbeit sei ihr Denkmal! Draußen aber, an der Brustwehr, lehnen schweigend die Feldgrauen in der Morgensonne, spähen wohl hierüber, wo Tod und Wunde aus den Stahlschilden bricht. – Bald wird Mittag sein. Wandervögel An die Arbeit!“
Inhalt der Erstausgabe (1909)
- Ach Gott wie weh tut scheiden
- Als die wunderschöne Anna auf dem Breitensteine
- Auf dieser Welt hab ich kein Freud
- Aufm Wasa graset d Hasa
- Aus Lüneburg sein wir ausmarschiert
- Brüder freut euch in der Runde (Treu gedient hab ich zwei Jahre)
- Brüder, Brüder, wir müssen ziehen in den Krieg
- Das Spingeser Schlachtlied
- Dat du min Leevsten büst
- Dei oben uf em Bergli
- Der Kuckuck auf dem Zaune saß
- Die Reise nach Jütland
- Die Vöglein in dem Walde
- Dort oben vor der himmlischen Tür
- Droben im Oberland (da ist die Jägerei)
- Du mein einzig Licht
- Ein Fähnrich zog zum Kriege
- Es hat ein Bauer ein schönes Weib (Er sollte doch fahren ins Heu)
- Es scheint der Mond so hell auf dieser Welt
- Es soall sich doch kaaner meat dr Läibe oabgeawe
- Es steht ein Lind in jenem Tal
- Es taget vor dem Walde
- Es war einmal ein treuer Husar
- Es waren mal drei Gesellen die täten sich was verzählen
- Es wollt ein Jägerlein jagen
- Es wollt ein Schneider wandern
- Frau Nachtigall kleins Vögelein
- Frisch auf Soldatenblut
- Gar lieblich hat sich gesellet
- Gesegn dich Laub gesegn dich Gras
- Gestern bei Mondenschein ging ich spazieren
- Horch was kommt von draußen rein
- Ich bin ein jung Soldat
- Ich ging emol spaziere, nanu, nanu, nanu
- Ich hab mir mein Weizen am Berg gesät
- Ich habe noch einen Vater zu Haus
- Ich weiß ein Maidlein hübsch und fein (Hüt Du Dich)
- Ich wollt gern singen
- Kume kum Geselle min
- Lippai sollst gschwind aufstehn!
- Luise ging im Garten (Die Rheinbraut)
- Maria durch ein´ Dornwald ging
- Maria, Gnadenmutter zu Freyberg
- Mir ist ein schöns brauns Maidelein gefallen in den Sinn
- Mit Lust tät ich ausreisen
- Morgen marschieren wir zu dem Bauern in das Nachtquartier
- Nachtigall ich hör dich singen
- O Schippmann O Schippmann
- Rosestock Holderblüh
- S isch äben e Mönsch uf Aerde
- Schatz ach Schatz reise nicht so weit von hier
- Schirrt die Rosse schirrt die Wagen
- Sie gleicht wohl einem Rosenstock
- Sitzt e klois Vogerl im Tannewald
- So grün als ist die Heiden
- Sterben ist ein schwere Buß
- Weiß mir ein Blümlein blaue
- Wenn der Topp aber nun en Loch hat
- Wer große Wunder schauen will
- Wie schön blüht uns der Maien
- Wohl heute noch und morgen
- ´s isch no nit lang