Die verworfene Liebe
Die verworfene Liebe ist ein Gedicht des deutschen Lyrikers Johann Christian Günther. Das Gedicht ist in seiner Zeitgeschichte der Epoche des Barock zuzuordnen. Inhalt des Gedichtes ist die enttäuschte Liebe eines Mannes sowohl die Brechung mit dieser Frau. Das Gedicht hat eine steigenden Inhalt. Das lyrische ist zunächst von Schmerzen geplagt und somatisiert diese seelischen Schmerzen. Durch Verbitterung, Rationalisierung bricht er mit der Frau. Auch die Bezeichnung der Frau ändert sich, zunächst bezeichnet er sie als Kleinod (Kostbarkeit) danach als Dämon. Er bezeichnet die Liebe auch als Narrenspiel. Das Gedicht ist sowohl als Umarmender Reim als auch als Paarreim verfasst (a b b a c c). Wichtig ist auch, daß das Gedicht mit „Ich habe genug“ anfängt und endet und somit einen Kreis bildet. Das typische Motiv der Barock Epoche Vanitas lässt sich mit der Vergänglichkeit der Liebe deuten.
Gedicht
- Die verworfene Liebe
- ICH habe genug.
- Lust, Flammen und Küße
- Sind giftig und süße
- Und machen nicht klug.
- Komm, seelige Freyheit und dämpfe den Brand,
- Der meinem Gemüthe die Weißheit entwand.
- Was hab ich gethan!
- Jezt seh ich die Triebe
- Der thörichten Liebe
- Vernünftiger an;
- Ich breche die Feßel, ich löse mein Herz
- Und haße mit Vorsaz den zärtlichen Schmerz.
- Was quält mich vor Reu?
- Was stört mir vor Kummer
- Den nächtlichen Schlummer?
- Die Zeit ist vorbey.
- O köstliches Kleinod, o theurer Verlust!
- O hätt ich die Falschheit nur eher gewust!
- Geh, Schönheit, und fleuch!
- Die artigsten Blicke
- Sind schmerzliche Stricke;
- Ich mercke den Streich.
- Es lodern die Briefe, der Ring bricht entzwey
- Und zeigt meiner Schönen: Nun leb ich recht frey.
- Nun leb ich recht frey
- Und schwöre von Herzen,
- Daß Küßen und Scherzen
- Ein Narrenspiel sey;
- Denn wer sich verliebet, der ist wohl nicht klug.
- Geh, falsche Syrene; ich habe genug!