Liebe
Liebe (von mhd. liebe, „Wertvolles“, „Gutes“, „Wohltuendes“, „Angenehmes“; im Mittelalter auch Minne) benennt einen Gefühlszustand bzw. eine Leidenschaft (Passion), wobei sich ein Mensch zu irgendjemandem oder irgendetwas außergewöhnlich stark hingezogen fühlt.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Adressaten von Liebe oder Leidenschaft können bestimmte Menschen, Völker, religiöse Inhalte, Länder, Landschaften, Tiere, Gegenstände, Sichtweisen, Sachverhalte, Anschauungen oder Tätigkeiten bzw. Handlungen sein. „Liebe machen“ als tätliche Ausführung beschreibt allgemeinhin den Geschlechtsverkehr.
Bleibt eine Liebesbekundung von dem jeweiligen menschlichen Adressaten weitgehend unbeantwortet, kann Liebeskummer bzw. Liebesschmerz auftreten.
Antonym
Das Gegenteil der Liebe ist der Haß als die entschiedenste Abneigung, und eine starke Liebe kann sich sogar in Haß gegen das entladen, was der Verbindung mit dem Geliebten entgegensteht, wie bei der Eifersucht, oder schlägt sogar, wenn sie ihr Ziel nicht erreichen kann, in Haß gegen den geliebten Gegenstand um.
Heimweh
Ein Mensch, der außerhalb seines geliebten, angestammten, völkischen Siedlungsraumes siedelt bzw. siedeln muß, kann unter Heimweh leiden.
Bedeutungen
Der Terminus Liebe hat in der Deutschen Sprache unterschiedliche Bedeutungen. So versteht man unter Liebe im engeren Sinne sowohl den Zustand der Verliebtheit (im weiteren Sinne auch Geschlechtsliebe genannt) als auch den Zustand der elterlichen, familiären und völkischen Liebe, wie auch das Phänomen der bedingungslosen Selbstlosigkeit gegenüber anderen Menschen oder Lebewesen, z. B. in Form von Aufopferung, Hingabe, Treue.
Die natürliche Liebe zwischen Frau und Mann desselben Volkes bedeutet eine Grundvoraussetzung zum Erhalt des jeweiligen Volkskörpers.
Bedeutungen in anderen Sprachen
Im Lateinischen existiert mit den Begriffen „amor“ und „caritas“, äquivalent im Griechischen „eros“ und „agape“, eine Abgrenzung zwischen zwei speziellen Ausprägungen des Begriffes Liebe. Während „amor“ das Liebesverhältnis bezeichnet, ist mit „caritas“ Liebe im Sinne von Fürsorge gemeint. Letzterer wurde dann auch zu einem zentralen Begriff für das westliche Christentum.
Zitate
- „Tu, deorum hominumque tyranne, Amor! [der du, Eros, tyrannisch Gott und Menschen beherrschst!]“ — Euripides[1]
- „Who ever love`d, that lov`d not at first sight? [Wer liebte je, der nicht beim ersten Anblick liebte?]“ — Shakespeare[2]
- „Rien nest beau que le vrai; le vrai seul est aimable. [Die Wahrheit nur ist schön; nur sie ist liebenswert.]“ — Nicolas Boileau[3]
- „Bei aller verschmähten Liebe! beim höllischen Elemente! Ich wollt`, ich wüßt` was ärger`s, daß ich`s fluchen könnte!“ — Goethe (Mephisto in Faust I, 2805.)
- „Alle wahre und reine Liebe ist Mitleid, und jede Liebe, die nicht Mitleid ist, ist Selbstsucht.“ — Arthur Schopenhauer[4]
Siehe auch
- Vaterlandsliebe
- Germanophilie
- Nächstenliebe
- Kriegstrauung
- 10 Gebote für die Gattenwahl
- Liebschaften deutscher Besatzer im Zweiten Weltkrieg
Literatur
- Carl Abel: Über den Begriff der Liebe. Berlin, 1872
- Stendhal: Über die Liebe. 6. Aufl. Insel, Frankfurt am Main 1989 u. ö., ISBN 3-458-31824-0
- Gustav Teichmüller: Über das Wesen der Liebe. Leipzig, 1879
- Marie Luise Becker: Die Liebe im deutschen Märchen, 1901 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
- Die heldische Liebe – Kapitel in Hans F. K. Günther: PDF PDF Ritter, Tod und Teufel – der heldische Gedanke, 1935 [213 S.]
- Heinz Mahncke: Liebe gegen sexuelle Revolution
Verweise
- Die Liebe – Schicksal und Verantwortung
- Über die Macht der Liebe (Georg Christoph Lichtenberg)
- Liebe und Hass, Der Schattenmacher, 4. Februar 2018