Diogenes von Apollonia
Diogenes von Apollonia (altgr. Διογένης ὁ Ἀπολλωνιάτης; ca. 499 v. d. Z. in Apollonia Pontike; ca. 428 v. d. Z.) war ein antiker griechischer Naturphilosoph im 5. Jahrhundert v. d. Z.
Er war Anhänger der altionischen Naturphilosophie (besonders des Anaximenes), die er gegen die neue Richtung des Anaxagoras in modernisierter Form wiederherstellte. Als Urstoff nahm er die (atmosphärische, hylozoistisch zugleich als beseelt gedachte) Luft an, aus der alles durch Verdichtung und Verdünnung hervorgehe. Dieser Urstoff sei zugleich vernunftbegabt, er ist Gott, identisch mit Zeus; die Vernunft des Menschen nur ein Ausfluss der göttlichen, an der dieser teilhat durch die Atmung. Daß im Urstoff Vernunft walte, wollte er durch den Hinweis auf Ordnung und Zweckmäßigkeit der Welt bewiesen sehen. Von Anaxagoras unterscheidet sich Diogenes dadurch, daß er die Vernunft nicht vom Stoff trennt, sondern eins mit ihm sein lässt.
Literatur
- Fridericus Panzerbieter Panzerbieter: Diogenes Apolloniates. Leipzig 1830 (PDF-Datei)
- Walther Kranz: Die griechische Philosophie. Leipzig 1941
- Hans Diller: Die Philosophiegeschichtliche Stellung des Diogenes von Apollonia. Franz Steiner Verlag, 1941 (Auszug)