Diskussion:Freischlad, Hasso

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Leben

Am 7. Mai 1903 wurde Hasso Freischlad in Gladenbach in Hessen geboren. Nach früher Pensionierung seines Vaters zog die Familie nach Uckersdorf. Dort ist Hasso Freischlad in einer malerischen Landschaft am Osthang des Westerwaldes aufgewachsen. Im nahen Städtchen Herborn besuchte er die Real- und Mittelschule. Zunächst wählte er einen bürgerlichen Beruf. Als angehender Beamter war er zuletzt in der Katasterverwaltung der Regierung in Kassel tätig. Schon in der Schülerzeit befaßte sich Hasso Freischlad eifrig mit Zeichnen und Malen, und in seiner Liebe zu den Tieren träumte er davon, später einmal Tiermaler zu werden. Der Gedanke, das Kunststudium baldmöglichst aufzunehmen, festigte sich immer mehr bei ihm. Kassel hatte eine Kunstakademie, dessen Leiter zu dieser Zeit der damals berühmte Hessenmaler Geheimrat Professor Karl Bantzer war. Freischlad, 1923 noch dienstlich gebunden, legte Professor Bantzer eigene Arbeiten vor, der ihm daraufhin empfahl, neben dem Beruf bei seinem einstigen Schüler, dem Kunstmaler Gerhard Sy, Zeichen- und Malunterricht zu nehmen. Dieser gute Vorschlag wurde auch in die Tat umgesetzt. Mit dem endgültigen Entschluß, das Kunststudium zu beginnen, kehrte er noch 1924 für kurze Zeit in das heimatliche Elternhaus zurück, wählte dann aber, 22 Jahre alt, die badische Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe, die damals noch den Geist Hans Thomas ausstrahlte. Zunächst besuchte er die Zeichenklassen. Nach reiflicher Überlegung trat er dann, ohne jedoch die malerischen Interessen außer acht zu lassen, in die Abteilung für freie Graphik von Professor Walter Conz ein. In vorliegenden Zeugnissen schrieb sein Meisterlehrer über ihn: „Ausgesprochene künstlerische Begabung, verbunden mit technischem Geschick, zeichneten Hasso Freischlad schon in der Klasse aus. Aufgrund seiner guten Leistungen wurde er später (im Herbst 1928) Inhaber eines Meisterateliers“, und in einem weiteren Zeugnis aus dem Jahre 1933 schreibt Professor Conz: „Bei Wettbewerben und Ausstellungen fielen seine Arbeiten wiederholt durch künstlerische Qualität und Lebendigkeit der Darstellungsweise auf.“

„Der junge Künstler betätigte sich als Inhaber eines eigenen Meisterateliers auf allen Gebieten des Zeichnerischen (Figur, Porträt, Landschaft und Tierstudium)“, berichtete Dr. Röhrdanz, „und trat unter der zielsicheren und ausgezeichneten Leitung seines Lehrers in ein spezielles Studium der Radierkunst ein.“ Hier wurde durch eine strenge Durchbildung handwerklicher und technischer Fertigkeiten (eingehende Studien nach alten Meistern: Altdorfer, Rembrandt, Goya) der Grundstock für eine künstlerische Formgebung gelegt. Der Werdeprozeß einer Radierung, das Ätzen der Platte, der Umgang mit der Nadel, das Drucken der Blätter erfordern ja gerade in dieser künstlerischen Ausdrucksform ein tiefes Verständnis für das Technische und ein unermüdliches Probieren, um alle Geheimnisse und Tücken dieses Verfahrens kennen zu lernen.

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Die Auswirkung der Währungsreform allerdings stellte die freischaffenden Künstler vor die größten finanziellen Schwierigkeiten. Aufträge blieben zunächst aus. Hasso Freischlad begann daraufhin, sich eingehend mit der Schriftkunst zu befassen. Mit dieser selbst erworbenen Fähigkeit konnte er schrittweise Aufträge bestimmter Verlage übernehmen, hat im Laufe der Jahre Bucheinbände und Buchumschläge geschaffen und sich als freier Mitarbeiter zeichnerisch und illustrativ als Könner erwiesen. „Schon in dieser Sparte“, so schrieb der 1969 verstorbene Kunsthistoriker Dr. Hans W. Hagen anläßlich des 60. Geburtstages Hasso Freischlads in den „Klüter Blättern“ und im „Eckartboten“, „hebt er sich durch seine saubere Formgebung und Schriftgestaltung von den allzu Lauten und allzu Aufdringlichen ab, die heute den Markt beherrschen.“ Sein künstlerisches Schaffen wurde freilich wiederum – nun durch die Betätigung als Gebrauchsgraphiker – spürbar eingeschränkt.

Hans W. Hagen berichtet weiter über das herbe Nachkriegsschicksal des Künstlers: „Der Graphiker, Schriftkünstler und Maler geriet nach 1945 in die drängendste materielle Not. Die Stadt München stützte ihre hungernden Künstler durch Überweisung an die Wohlfahrt. Auch Hasso Freischlad wurde auf diesen Weg gewiesen, aber er ließ sich nichts schenken. Er zahlte zurück mit kostbaren Blättern, die er in der Einsamkeit jener Jahre der Natur entrissen hatte.



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Fußnoten

  1. Haye Walter Hansen: Deutsche Holzschnittmeister des 20. Jahrhunderts, Uwe Berg Verlag, Toppenstedt 1979