Diskussion:Hundertwasser, Friedensreich
Hundertwasser, ab 1981 Professor an der Wiener Kunstakademie, hat unter anderem durch seine „Naturhäuser“ Aufsehen erregt. Er lebte abwechselnd in Wien, auf seinem Bauernhof in der Normandie und – fünf Monate im Jahr – in Neuseeland, dessen Staatsangehörigkeit er zusätzlich angenommen hatte. Mehrfach sprach er sich gegen modernistische Auswüchse in der Kunst aus. Er fand: „Die zeitgenössische Kunst ist eine intellektuelle Onanie geworden. Unsere Kunst wurde häßlich und leer, ohne Schönheit, ohne Gott, dumm und kalt und herzlos. Der avantgardistische Sklave der Kunstmafia trampelt in Ruinen herum. So wird die Kunst pervers. Dieses negative, das Leben verneinende Ruinengerümpel füllt nun unsere Museen, rostet, verstaubt und zerfällt: Dieses Horrorpanoptikum der zeitgenössischen Kunst wird von einer kleinen farben- und formenblinden Clique angebetet wie das Goldene Kalb und bestaunt wie des Kaisers neue Kleider. Nie war die Kunst so ohne Kunst, so künstlich, so entartet, so weit von der Natur und der Schöpfung entfernt wie heute.“
Für Schlagzeilen sorgte Hundertwasser auch mit seinem Engagement zur Wahrung der österreichischen Identität. So setzte er sich 1988/1989 für die Beibehaltung der schwarzen österreichischen Autokennzeichen ein und 1993/1994 gegen einen Beitritt der Republik Österreich zur Europäischen Union.
Nur mal EIN Beispiel zu diesem tollen David Korn. Da wird dieser fiese typische Protojude, Kulturbolschewist und Ästhetikverbrecher "Friedensreich" hochgelobt, weil er irgendann auch mal kritische Äusserungen über die zeitgenössische Kunst gemacht hat: „häßlich und leer, ohne Schönheit“. Echt jüdische Heuchelei. ALL DAS HAT DER TYP GEMACHT und ein riesiges Vermögen mit seinen Verbrechen gescheffelt. Widerlich! Genauso gut kann man Michel Friedman nachträglich hochjubeln, weil er mal irgendwo "unorthodoxe" Äusserungen gemacht hat.
Ich bleibe dabei: Dieser David Korn ist reine Verlogenheit. --Thore 01:08, 12. Nov. 2010 (CET)
- Habe jetzt nur mal den ersten Teil umformuliert. Das oben Zitierte müsste man m. E. nach löschen. --Thore 01:11, 12. Nov. 2010 (CET)
- Gegenvotum: Hundertwasser ist jahrzehntelang vom modernistischen Meinungskartell der Kunstwelt als minderwertiger & völlig belangloser Illustrator abgetan worden. Dieses schwere Fehlurteil sollten wir auf keinen Fall nachplappern. Hundertwassers Kritik am Modernismus ist wesentlich & allemal wert, hier dokumentiert zu werden. Wie die Architektur von Hundertwasser beweist, gehört er stilgeschichtlich in die Postmoderne (und zwar als einer der allerersten Praktiker postmoderner Formsprache). Gerade auch der Bahnhof Uelzen, an dem ich selber schon auf viele Anschlußzüge gewartet habe, ist ein klares Beispiel für praktische Kritik am modernistischen Städtebau. Die sterile, gesichtslose Moderne — die Hundertwasser befehdet — ist ein Seitenarm des naiven Rationalismus (eines wirklich lebensfremden Vernunftoptimismus). Dagegen hat Hundertwasser sehr früh schon fundamental angearbeitet & ist auch folgerichtig dauerhaft geächtet worden! ~ Ich ergänze jetzt den Artikel im Sinne dieser Ausführungen, wünsche mir aber natürlich eine gemeinsame redaktionelle Linie... ~ CodexThelema 16:19, 17. Julmond (Dezember) 2012 (CET)
Also, den Bahnhof in Uelzen hab ich mir zwar noch nicht vor Ort angeschaut, aber ich habe schon so manche Nachdrucke seiner Malereien betrachten können. Reiner Schrott, - und wenn das ein Meinungskartell überraschenderweise mal als solchen bezeichnet hat, dann bin ich in diesem Fall getrost Teil des dbzgl. Meinungskartells. Ebenfalls hatte ich schon zwei von ihm bewerkelte Häuser betrachten können. Wenn das eine Verschönerung des Stadtbildes sein soll, dann ist Elfriede Jelinek eine Bereicherung der Literatur. --Thore 13:12, 16. Hartung (Januar) 2013 (CET)
Also wirklich, unerhört! Der Typ kam sich vermutlich auch noch großartig und zukunftsweisend vor, wenn er jedes architektonische Mindestgebot (wie z.B. Symmetrie) verletzte. Wer in solcher Afterarchitektur aufwachsen muss, wird dann aber genauso stark (nur anders herum) geisteskrank beeinflusst, wie durch sterile egalitaristische Massenbauten. In der europäischen vorchristlichen Antike hätte man den wohl wie Paulus schlicht mit Knüppeln verdroschen und weggejagt. --Thore 13:22, 16. Hartung (Januar) 2013 (CET)
- Hallo Thore! ~ Sehe gerade, daß Dir meine Erweiterungen des Artikels wohl nicht munden, wir also von einer gemeinsamen redaktionellen Linie noch ein Stück weit entfernt sind. ~ Ich erinnere mich, in Frankfurt am Main mal mit der Vorortbahn (von Oberursel aus) durch ein Wohnviertel mit typisch-menschenfeindlicher SPD-Architektur gefahren zu sein — und plötzlich schob sich da ein Hundertwasser-Kindergarten mit Goldornamenten & bunten Kacheln usw. in die Kulisse. Ich war absolut hingerissen! Es ist heute nicht mehr vermittelbar, wie extrem machtvoll die Verschandelungsarchitektur der 70er Jahre gegen jeden Widerstand durchgepeitscht worden ist (und wie unwahrscheinlich es war, daß Hundertwasser überhaupt bauen durfte). Das ging so: SPD-Gewerkschafter & SPD-Kommunalpolitiker in einem Stadtrat. Sagt der SPD-Gewerkschafter: »Nenn Du mich einen ›fortschrittlichen Gewerkschafter‹, dann nenne ich Dich einen ›modernen Politiker‹!« Das Manöver funktioniert auch umgekehrt. So haben diese Leute hunderte der schönsten deutschen Altstädte plattgelegt, in Stadtautobahnen verwandelt oder mit grauen Hochgaragen zugepflastert. Das war schwerer Subventionsbetrug, weil ja die so erstellten Flachdachbauten oft schon bei Bauabnahme regendurchlässig waren (und die dafür abgerissene Architektur der Belle Epoque schon hundert Jahre intakt dastand). Ein Vernichtungsprogramm der infernalischsten Art insgesamt, begleitet von einem politischen Dauerfeuer in der Tonlage, wer was dagegen sagt, der ist »gegen Fortschritt«, »gegen Vernunft« und »gegen Modernisierung«. So jemand war als Gegner von dem Sozengeschmeiß gesellschaftlich im Grunde erledigt (man konnte dann allenfalls noch »bekennender Christ« werden, um der Vollächtung zu entgehen, ansonsten war so jemand sozial tot). ~ Hundertwasser repräsentiert einen wesentlichen Teil der Opposition gegen diese Zustände. Wer er ist & was er ist, weiß ich doch alles. Die Postmoderne ist ja dann auch totgelaufen. Aber anerkennen sollten wir schon, daß es tatsächlich diesen Menschen gegeben hat, der weit vor einer theoretischen Postmoderne schon die praktische Postmoderne gebaut hat — eine echte künstlerische Leistung, wie ich unverändert finde... ~ CodexThelema 13:33, 16. Hartung (Januar) 2013 (CET)
Gegen Deine Erweiterungen ist ja an sich nichts zu sagen: denn wenn Hundertwasser sich gegen die sterile Massenkultur positioniert hat, so hat er das getan und dann kann das ja auch durchaus dokumentiert werden. Allerdings: ich sehe dabei gar keinen Künstler (wie gesagt, keines seiner von mir gesehenen Werke empfand ich als schön, sondern als infantilistisch-unschön) oder tatsächlichen Zeitgeistgegner, sondern einen typischen Geschäftsmann am Werke, der schlicht eine Marktlücke mit etwas Schlechtem auffüllte (bzw. Schlechtes durch andersartig Schlechtes ersetzte). Ich jedenfalls möchte weder 70er-Jahre Bunker oder bolschewistische Architektur oder Hundertwassergebilde oder amerikanische Großstadttürme sehen, und auch möchte ich nicht, daß deutsche Kinder in dem einen oder anderen aufwachsen müssen und davon geprägt werden. Für mich ist der Herr seiner ganzen Art nach ein sogar recht typischer Jude, was ja auch durch sein Lebensende (gestorben auf einem Luxusschiff, mit vielen Staatsbürgerschaften ausgestattet, auf dem Weg in seine „Heimat“ Österreich, um gegen „Nazis“ zu protestieren - was für ein Held!) zumindest nochmals nahegelegt wird. --Thore 14:24, 16. Hartung (Januar) 2013 (CET)
- Bei allen Einwänden, die ich gar nicht abstreiten möchte, interessiert mich Hundertwasser wegen des praktischen Aspekts der ganzen Sache: Was ist ein tatsächlicher, realer, wirksamer Weg aus der Krankhaftigkeit der Spätmoderne? ~ Das würde ich wirklich gerne wissen. Niemand weiß das! Wo gibt es denn lebenswahre Kunst? Wo? Und aus Sicht der Kunstwissenschaft ist eben auch »zustandsgebundene Kunst« im vollen Wortsinne Kunst. Aus dieser Definition kommt man eigentlich nicht heraus. Ich halte das auch nicht für notwendig. ~ Was nun das Geschäftsmäßige angeht, so habe ich da wohl wirklich andere Ansichten. Die Routine des Künstlers hat immer etwas Geschäftsmäßiges, ganz unvermeidlicherweise ist das so: Stell Dir nur vor, wann eigentlich Dali die ganzen Sachen gemacht hat, die heute von ihm herumhängen. Eine ganz unglaubliche Massenproduktion ist das gewesen! Aber ohne Produktivität, ohne Marktzugang, ohne Geschäftssinn kommt einfach überhaupt nichts zustande. Ich habe erstrangig begabte Musiker verrecken sehen. Ich habe herausragende Leute kennengelernt, die niemals einen Marktzugang hatten. ~ Schließlich: Von Kunst zu fordern, sie solle »schön« sein — da fehlt mir der Archimedische Punkt! Schlachtengemälde. Graphiken in Handbüchern über Hautkrankheiten. Alles nicht sehr schön. Wenn der Ansatz ist: Europäer haben in der Kunst das Fratzenhafte hinter sich gelassen; das zuerst & das ursprünglich ist europäische Kunst. Gut, kann man so sagen, wenn man will. Aber wo befindet sich denn der praktische Ansatz heute dafür? Den sehe ich eben nicht. Und da, wo er gewesen wäre — in der postmodernen Kunst & Architektur etwa — da haben die Modernisten alles wieder totgetrampelt. Ich sehe den Ausweg absolut nicht & will deshalb den Hundertwasser noch sehr viel genauer ansehen. Insbesondere was mediale Fragen, was spirituelle Fragen, was Fragen der praktischen Arbeit angeht... ~ CodexThelema 14:44, 16. Hartung (Januar) 2013 (CET)
- Einen Ausweg sehe ich auch gar nicht, der Karren ist längst festgefahren, die letzte ernsthafte Auflehnung dagegen fand ernsthaft nur in Deutschland bis 45 statt (wenn ich auch da überhaupt nicht weiß, wie lange — selbst nach einem Sieg — dieser letzte Kampf gegen die restlose Verfaulung Bestand gehabt hätte). Alles ist ja erkrankt, aber genau das ist ja der Grund, warum heute geniale Künstler (soweit noch vorhanden) materiell absolut keine Chance mehr haben, während sie in früheren nicht-demokratischen Zeiten wenigstens noch eine kleine Chance hatten. Kunst ohne Schönheit mag man zwar „Kunst“ nennen, aber dann ist es wertlose Kunst. Die Menschheit soll nicht zum Häßlichen streben, daß halte ich für das Wichtigste; und wenn irgendwo Schönheit erreicht ist, soll das auch nicht jüdisch-umstürzlerisch sofort wieder durch „Neues“ („Interessanteres“) ersetzt werden, sondern darauf aufgebaut soll werden (was natürlich einen weitaus längeren Prozeß darstellt, als alle paar Jahre was „Neues“ in die Welt zu setzen). --Thore 15:21, 16. Hartung (Januar) 2013 (CET)
- Kennst Du das Buch »Wege aus der Moderne. Schlüsseltexte der Postmoderne-Diskussion« (²1994, herausgegeben von Wolfgang Welsch)? ~ Da geht es sogar zentral um die Frage, wie man den ideologischen »Novismus« der Moderne ausschaltet. Wem das faktisch gelungen ist. Gebäude, die einen Zusammenhang mit der Umgebung & der Tradition haben... ~ Um all diese Fragen ging es in den 80ern, auf die das zurückgeht, schon! Klassisch ist das Werk »Postmoderne« von Charles Jencks, das damals gleichzeitig in Deutsch & Englisch erschien. Ja, soweit waren wir mal! ~ Bei Götz Kubitschek habe ich neulich — im Zusammenhang mit dem Toleranz-Artikel — so einen ganz nüchternen Satz gelesen. Irgendwie in dem Sinn: Permissiv & rückgratlos »tolerant« ist ja vielleicht jede Lebensform, mit der es zuende geht, also zum Beispiel die europäische. ~ Inzwischen bin ich so desillusioniert, daß ich mich wohl bald den Preparierern anschließen werde. Der apokalyptische Kampf steht bevor, mehr wird nicht sein. ~ Andererseits ist Geschichte ja nicht vorhersehbar. Es kann sehr wohl Ereignisse und Formationen geben, die den Niedergang fundamental in Frage stellen. Voraussetzung ist aber, daß noch erheblich mehr Leute zu schroffen Systemgegnern werden (und zum Beispiel keine Systemparteien mehr wählen). Vielleicht schafft Niedersachsen das ja am kommenden Sonntag: Circa 33 Parteien, die allesamt jeweils circa 3% errreichen (und an der 5%-Hürde scheitern). Dann ist der Landtag leer. Das wäre ein guter Anfang... ~ CodexThelema 15:39, 16. Hartung (Januar) 2013 (CET)
Ja, das wäre ein guter Anfang (: Jedoch wieder einmal werden die Abermillionen BRD-Spießer das tun, was sie schon seit eh und je getan haben... --Thore 15:47, 16. Hartung (Januar) 2013 (CET)
- Schock! Das BRD-System reproduziert sich erfolgreich selbst: Habe mir gerade den Wahlausgang in meiner alten Heimat Niedersachsen angeschaut! Nachdem die Sozen es mit dem Gewerkschaftsschreier »Jüttner« auf ihr schlechtestes Ergebnis aller Zeiten gebracht hatten (2008), haben sie es jetzt wieder (2013) mit einem blassen, feigen Staatspfründner namens »Weil« zu vollen 32,6% gebracht. Damit ist dieser Herr »Weil« der sogenannte »Wahlsieger« & kann machen, was er will in dem Land (und direkt mit ein paar tausend Beamtenkarrieren)! Kein Drittel der Wahlstimmen erhalten, aber »Wahlsieger«! Da nur 60% der Wahlberechtigten votiert haben, bedeutet das mathematisch, daß die Sozen keine 20% der Wahlberechtigten auf sich vereinigen konnten! Über 80% der Wahlberechtigten haben irgendwas gemacht, bloß nicht den Sozen gewählt, der jetzt der sogenannte »Wahlsieger« ist! ~ Nein, ich will das nicht im Sozen-Artikel nachtragen. Nein, ich hasse dieses System nicht, ich will es nur weghaben! ~ CodexThelema 23:55, 22. Hartung (Januar) 2013 (CET)
- Man kann es drehen wie man will, die BRDler haben derzeit die Politiker, die sie verdienen. Womit eigentlich alles über die BRDler gesagt ist. --Thore 00:34, 23. Hartung (Januar) 2013 (CET)