Diskussion:Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam/Archiv/2016

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In der Einleitung des Artikels steht gegenwärtig der Satz:

  • »Ähnlich wie das Judentum nimmt die Kairoer Erklärung eine Trennung von Gott und Mensch vor bezeichnet Menschen als Gottes Untertanen, was in deutlichem Gegensatz zum deutschen Verständnis von Gott steht.«

Ich wüßte gerne, von welcher »deutschen« Religion hier die Rede ist. Bei protestantischen Theologen findet sich erstaunlich oft die Auffassung, Luther habe so etwas wie eine »deutsche« Religion fabriziert. Direkt angesprochen darauf, wollen die Damen und Herren natürlich nichts davon wissen. Agieren jedoch, reden und fühlen, exakt so, als gäbe es diesen Lutheranismus als »deutsche« Religion. Was der Autor des umseitigen Einleitungstextes denkt oder meint, ist mir rätselhaft (es sollte auch sogar unwichtig sein, weil ein Lexikontext ja verständlich sein muß unabhägig davon, was dessen Autor persönlich glaubt). Leider ist es mir völlig unverständlich, wovon überhaupt die Rede ist beim »deutschen Verständnis von Gott«! Ich habe wirklich keine Idee, was hier gemeint sein könnte!

Zur Frage des »Untertan«-Seins bitte auch berücksichtigen, daß es im Neuen Testament diesen Römerbrief des Apostels Paulus gibt, der in 13,1 aussagt:

  • »Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet.«

Lauter Bibelfrömmler rennen herum wie Gestörte und wollen bitte, bitte nicht an Bibeltexte erinnert werden, weisen alles und jedes von sich, was als sogenanntes »Wort Gottes« in dieser Bibel zu lesen steht (bestes Beispiel ist übrigens der Sozialdemokrat Helmut Schmidt [1918-2015], der lange Erörterungen in Büchern und »Elder-statesman«-Interviews gab, was ihn alles hochgradig nervt an biblischen Aussagen, der aber ebenfalls unbedingt »Christ« genannt und als solcher gewählt werden wollte).

Was ist hier los? Dieselben Leute, die biblische Aussagen energisch zurückweisen, legen allergrößten Wert auf die Feststellung, daß »natürlich« die Bibel eben doch »Wort Gottes« ist. Ich sage dazu ganz klar: Ich habe nicht einen Millimeter Toleranz mit solcher Denkunfähigkeit. Auch mit sentimentalem Schleim und mit Schicklichkeitsgetue habe ich keine Toleranz. Es kotzt mich an...

~ CodexThelema 21:31, 11. Lenzing (März) 2016 (CET)

U.U. kann ja auch hier dieser Artikel eine erste Hilfe sein: Deutsche Volkskirche. Wenn es sich auch damals erst um einen zaghaften Versuch gehandelt hat, der zudem rasch von unseren Befreiern nach 1945 verboten wurde. Gruß Rauhreif 22:18, 11. Lenzing (März) 2016 (CET)

In unserem Artikel zu Wilhelm Landig gibt es einen Filmbeitrag. In dem Gespräch sagt Landig, SA-Verbände seien in Bayern vor 33 geschlossen in die Gottesdienste marschiert und hätten dort gebetet. In Hamburg, Bremen, Hannover usw. haben SA-Verbände hingegen einen weiten Bogen um Kirchen herum gemacht, sagt Landig in demselben Gespräch. Und das war die Situation. Zutreffend sagt unser Artikel Deutsche Volkskirche auch, daß es einen strikt kirchenfeindlichen Flügel in der NSDAP gab, der nicht ignoriert werden konnte. Deshalb finde ich, daß hier umseitig im Artikel nicht so getan werden sollte, als wenn es gar keinen Grundkonflikt gäbe. Leute politisch einzuschwören und einzuschärfen ist unendlich viel leichter als die tatsächliche spirituelle Lage. Im Artikel habe ich vorerst nur die Meldung über den Saudi-Araber, der den Vorsitz im UN-Menschenrechtsrat einnimmt, eingefügt... ~ CodexThelema 22:57, 11. Lenzing (März) 2016 (CET)
Ich wüßte gerne, von welcher »deutschen« Religion hier die Rede ist.

Es ist ja gar nicht von einer deutschen Religion die Rede, sondern lediglich von einem deutschen Verständnis Gottes. Dieses drückt wahrscheinlich als einer der ersten Meister Eckhart aus, wenn er sagt:

Manchen Menschen dünkt, als stünden sie hier und Gott dort. Dem ist nicht so, Gott und ich sind eins.

Ähnliche, eine äußere, fremde Autorität ablehnende, Geschöpf und Schöpfer als eins setzende Gedanken finden sich dann durch die gesamte deutsche Geistesgeschichte über Luther, die Aufklärung bis hin zu Nietzsche. Die Geschichte des Christentums in Deutschland ist demnach eher eine Geschichte der Überwindung des Christentums. Herr Soundso 03:41, 12. Lenzing (März) 2016 (CET)

Dieser Gedanke (oder eher schauende Erkenntnis) findet sich allerdings auch beim Frühchristen und "Kirchenvater" Augustinus und sowieso immer wieder bei den tiefsinnigeren Vertretern des Christentums, denen ihr eigenes (geistiges) Judentum ja nie recht behagen konnte. Schopenhauer (der bekanntlich das Christentum nur von dieser Seite her lobte und ansonsten dessen Einfluss als verheerend kennzeichnete) vermutete deshalb, daß das Christentum eigentlich im Kern Brahmanismus sei, dem dann durch die Juden das Judentum aufgepropft worden ist, mit den von ihm ausführlich beschriebenen höchst schädlichen Folgen. So findet sich in den Veden der – oft zitierte, da er als Quintessenz ihres ganzen Inhalts gelten kann – Satz: „Tat twam asi“ (Sanskrit | „Das bist du“), was eben den selben Gedanken ausdrückt, wie Meister Eckhard oder der Buddhismus es tut. --Thore 15:19, 12. Lenzing (März) 2016 (CET)