Diskussion:Rasputin, Grigori
Genau so wird bei Rudolf Hess die Wahrheit Stück für Stück ans Tageslicht gelangen. Aber was solls. Der englische Hass und Vernichtungswillen gegen Europa hat ja dann in jedem Fall sein Ziel erreicht. Gruß Rauhreif 23:22, 26. Gilbhart (Oktober) 2012 (CEST)
Frank N. Stein: Rasputin. Teufel im Mönchsgewand? (Tosa Verlagsges., Wien 1997)
Was ist das für ein Buch? Kennt das jemand? Das hat wohl Codex eingefügt: [1] Klappentext:
- Gäbe es eine Rangliste weltbekannter Bösewichte, so würde der sibirische Wundermönch Rasputin sicherlich einen der vorderen Plätze belegen. Wohl kaum ein anderer wurde bereits zu Lebzeiten so verehrt und zugleich so verachtet. Für seine Feinde, die keine Mühe scheuten, ihn zu verteufeln, galt er als Inbegriff des Bösen, als Dämon, den es zu vernichten galt. Was schließlich mit seiner Ermordung auch geschah. In dieser Biographie wird ein neues, aufschlußreiches Bild der Persönlichkeit und des Leben dieses Mannes gezeichnet, eingebettet in die Darstellung der Ereignisse, die zum Untergang des Zarenreiches führten.
Gruß Rauhreif 22:01, 27. Gilbhart (Oktober) 2012 (CEST)
- Zuerst erschienen bei Ehrenwirth (München 1997). Habe ich vor etlichen Jahren in der Wohlthat´schen Buchhandlung erworben & ist seither ein echter Fetisch in meiner kaum mehr zu überschauenden Bibliothek. Zahlreiche Abbildungen; Quellennachweise, Danksagung & Literaturliste sind seriös. Ich habe das Buch -- wie ich gestern überrascht festgestellt habe -- nur zu zwei Dritteln gelesen. Das lag aber unzweifelhaft an meinem Zeitbudget. Das Buch ist klasse! Ich habe es seinerzeit zu Rate gezogen für intime Einblicke in das Wesen frömmelnder Regentenweiber (der Frau des Duma-Präsidenten und dergleichen mehr). Als wenn ausgerechnet ich nicht genug weibische Frömmelei erlebt & ertragen hätte. (Übrigens ist ja auch der weibliche Philosemitismus, den zum Beispiel Philip Roth in seiner Autobiographie »Die Tatsachen« drastisch & hämisch schildert, pure weibische Frömmelei.) ~ Die zahlreichen psychischen Geschlechtsunterschiede sind unendlich viel tiefer & sie berühren wesentlich mehr Bereiche, als der Alltagsverstand ahnt. Es gibt ja das bekannte Wort Friedrich Nietzsches: »Art & Grad der Geschlechtlichkeit eines Menschen reichen hinauf bis in die höchsten Sphären seines Geistes« (an der Wortwahl erkennst Du, daß das leider aus dem Kopf zitiert ist). Die weibische Frömmelei -- die uns auf den ersten, den zweiten & sogar noch auf den dritten Blick als eine einzige viehische Verblödung erscheint -- ist gänzlich sexueller Natur. Zwei Faktoren: 1. Frauen sind weitaus tiefer neurotisiert als Männer; 2. schon Steinzeitmenschen sind tief neurotisiert, leiden chronisch an Angststörungen & verhalten sich danach (das ist also eine anthropologische Konstante). Als Jungheide mußte ich meinen zunächst recht naiven Begriff von „Naturwüchsigkeit“ deshalb recht deutlich umarbeiten! ~ In diese Konfliktlage aber bricht sodann die christliche Dogmatik mit den für sie typischen verheerenden Schäden, die sie an der gesamten Seelenverfassung bewirkt. Das Ergebnis ist eine so tiefinnerliche Seelenzerstörung, Pervertierung & Gefühlsverkrüppelung (bei gleichzeitigem Hochpeitschen neurotischer Zwänge & Aktivitäten), daß uns -- bisweilen in den schönsten Kulissen und Dekors der Belle Epoque -- echte Irrsinnige gegenüberstehen, die die gesellschaftliche Norm verkörpern. ~ Wieder Friedrich Nietzsche (diesmal über Kaiser Wilhelm II.), den er selber 1888 gerade noch erlebt hat:
- Ein junger Fürst an der Spitze seiner Regimenter, prachtvoll als Ausdruck der Selbstsucht und Selbstüberhebung seines Volkes, — aber, ohne jede Scham, sich als Christen bekennend! ... Wen verneint denn das Christentum? Was heißt es „Welt“? Daß man Soldat, daß man Richter, daß man Patriot ist; daß man sich wehrt; daß man auf seine Ehre hält; daß man seinen Vorteil will; daß man stolz ist ... Jede Praktik jedes Augenblicks, jeder Instinkt, jede zur Tat werdende Wertschätzung ist heute antichristlich: Was für eine Mißgeburt von Falschheit muß der moderne Mensch sein, daß er sich trotzdem nicht schämt, Christ noch zu heißen! — (Friedrich Nietzsche, Der Antichrist; Nr. 38, keine Auslassungen: „...“ von Nietzsche selbst gesetzt.)
- Europäische Aristokratien, die sich in Pose geworfen haben als „Defensor Fidei“, haben damit ihren Todfeind eingeladen, die Spielregeln zu bestimmen (ohne im Mindesten zu wissen, was sie tun). Dumm, sowas. Den Ärger haben wir: Christen belehren uns heute, ihre verworrene Dogmatik sei „der Geist“. Und antichristliche Marxisten belehren uns, ihr Egalitarismus sei „die Vernunft“. Niemand von denen hat die geringste Ahnung, woher ihre Behauptungen stammen. Und natürlich spüren diese Leute auch nicht, daß das, was sie ihre „Gedanken“ nennen, nichts anderes sind als Verwässerungen & Umstülpungen jener herrschenden religiösen Ideen. ~ Vielleicht siehst Du jetzt, warum ich beim Thema Christentum knüppelhart bleibe & gelegentlich zu wirklich schroffen Reaktionen komme... ~ CodexThelema 05:52, 28. Gilbhart (Oktober) 2012 (CET)
„Christen belehren uns heute, ihre verworrene Dogmatik sei „der Geist“. Und antichristliche Marxisten belehren uns, ihr Egalitarismus sei „die Vernunft“.“
Ja, das ist wahr. Wobei die letzteren sich nur zum kleinsten Teil überhaupt noch ihres Marxismus' bewusst sind und sich als Marxisten bezeichnen. Und beide Seiten sind Materialisten, ohne es meist zu wissen, geschweige denn zuzugeben. Allerdings hätten wiederum weder z.B. Augustinus oder Luther irgendetwas mit den heutigen Wohlstandschristen zu tun haben wollen, letzterer am wenigsten mit den Lutheranern. Übrigens: Was ich für das Treffendste und Gerechteste halte, was ich je über Religion, und im besonderen über das Christentum gelesen habe, findet sich in Schopenhauers Parerga und Paralipomena II (Zweiter Teilband) §174 unter dem Titel „Über Religion“ (gleich am Buchanfang) in Form eines Dialoges zwischen Demopheles („Der Mann des Volkes“) und Philalethes („Der Freund der Wahrheit“). Kann ich Dir nur sehr empfehlen! --Thore 09:06, 28. Gilbhart (Oktober) 2012 (CET)
Ich bin bei BRD-Literatur immer etwas skeptisch. Da sollte nichts ungesehen auf einem gewissen linksextremen Weltnetzlexikon übernommen werden. Daher meine Frage. Aber wenns denn zu empfehlen ist... Allerdings ist auch nicht alles gut, was vor 1945 erschienen ist. Die Ergüsse von Aron Simanowitsch über Rasputin sollen größtenteils zusammengelogen sein, was mich nicht weiter wundert. Aber auch in der Zeit zwischen 1919 und 1933 ist in Deutschland unglaublich viel Mist erschienen. Das muß man wenigstens immer anlesen. War damals so ähnlich wie gegenwärtig in der BRD. Gruß Rauhreif 12:06, 28. Gilbhart (Oktober) 2012 (CET)
Bild des ermordeten Rasputin
Das Bild des ermordeten Rasputin ist gruselig und könnte den einen oder anderen Leser dieses Artikels verschrecken. Meines Erachtens sollte das Bild daher lieber wieder raus. --Weserbuerger 20:05, 18. Julmond (Dezember) 2017 (CET)
- Die Abbildung erscheint tief im unteren Teil des recht langen Artikels, ich halte eine Entfernung für falsch. Rasputin ist eine ikonologische Erscheinung des 20. Jahrhunderts: Alle gesellschaftlichen Energien, die man als irrational, reaktionär, frömmlerisch und untergründig sexualpathologisch bezeichnen könnte, kulminieren gleichsam in dieser einen Gestalt. Aber wie ein Katalysator hat Grigori Rasputin den Niedergang der Monarchie beschleunigt, deren Hohlheit allen sichtbar gemacht und die Februar-Revolution (die ja ohne jegliche Beteiligung der damals weit entfernt von St. Petersburg befindlichen Herren Trotzki [New York], Lenin [Zürich] und Stalin [Sibirien] stattfand) überhaupt erst ermöglicht!
- Aufgrund der besonderen zeithistorischen und welthistorischen Qualität der Gestalt Rasputins kann anhand seiner Biographie ein ganzes Zeitalter russicher Geschichte gleichsam authentisch abgebildet werden (arme Bauern in den Herkunftdörfern Rasputins, das Militärwesen, die höfische Gesellschaft, Architektur, Kleiderkonventionen, Transportsysteme und Waffentechnik der damaligen Zeit, usw.usf.).
- Die fragliche Abbildung ist von besonderem Wert, da legendär ja behauptet wird, Rasputin sei sowohl vergiftet, als auch schwer mißhandelt, als auch erschossen, als auch ertränkt worden. Alles nacheinander. Eine Vergiftung gilt — nach den Befunden der Pathologie — als nicht-nachgewiesen. Unbestritten ist, daß Rasputin ein Erotomane war. Ein SPIEGEL-Artikel vermeldete 2012:
- »Der hoffnungslos abergläubischen Zarenfamilie diente er als Beichtvater, Gesundbeter und Berater. Der aus hessischen Adel stammenden Zarin Alexandra Fjodorowna (›Sehne mich furchtbar nach dir‹) stand er womöglich auch für mehr zur Verfügung. [...] Überhaupt die Frauen der feinen Gesellschaft: Von Rasputins Dienstmädchen erbetteln sie dessen schweißgetränkte Schmutzwäsche. Damen schneiden ihm die Fingernägel und nähen sie sich an.«
- Der angebliche Magnetismus seiner Augen, sein angebiches Charisma, hatte die fatale Eigenschaft, bei Anderen gravierende Abstoßungsreaktionen, Abscheu, Ekel und Haß zu erzeugen. Ein ziemlich heikel zu handhabendes Charisma war das offensichtlich. Wohl nur schwer sexualneurotische Frauen der höheren Gesellschaft haben sich innerlich massiv anrühren lassen von Rasputins visionär-emotionalem Stil. Und Rasputin selber hat offenbar vor allem finanziell bedürftige Frauen bestiegen (Adelsdamen vielleicht überhaupt nicht, die SPIGEL-Aussage zur Zarin ist spekulativ und kann unsinnig sein).
- Kurzum: Bitte noch viel mehr Abbildungen auf der weithin leeren Leiste rechts, keine Tilgung des forensischen Dokuments...
- ~ CodexThelema 10:55, 20. Julmond (Dezember) 2017 (CET)