Diskussion:Woltmann, Ludwig
Eugenik / Anthropologie / Rassenlehre
Soweit ich sehe, hat Widerstandberlinnord heute meine gestrige Einfügung der »Kategorie Anthropologie« in diesem Artikel getilgt. Ich möchte darlegen, warum ich diese Kategorie nun erneut wieder einfüge: Wer klassische Autoren zum Thema »Eugenik« sucht, dem wird keine »Kategorie Eugenik« weiterhelfen, weil insbesondere und gerade die Nebenschriften klassischer Großautoren hier wichtig sind (also eine schier uferlose Liste von Großklassikern der Literaturgeschichte dort in einer solchen »Kategorie Eugenik« zu stehen kommen müßte — und das ist undurchführbar —, und weil außerdem aber völlig unvorhergesehene Nebenartikel zu den entlegensten Themen durchaus für den Themenkreis Eugenik hoch bedeutsam sein können).
Anders gesagt: Daß eine Zivilisation systematisch Denaturierung zum Zivilisationsideal erhebt, ist ein so perfekter dysgenischer Motor, daß dergleichen mittels Schlagworten und Autorennamen keineswegs vorweg (und schon gar nicht abschließend) erschlossen werden kann.
Aber auch Kategorien wie »Deutscher Anthropologe« oder die Kategorie »Rassenlehre« sind wesentlich zu eng oder wesentlich zu weit, um eine solche thematische Suche befördern zu können. Am ehesten gelingt eine derartige thematische Führung noch dann, wenn zusätzlich (und eigenständig) die »Kategorie Anthropologie« gepflegt wird, wie ich dies vorgeführt habe. Dazu habe ich gestern mit mehreren Dutzend Einträgen eine Grundlinie gezogen. Ich bitte daher darum, meine nunmehrige Wiedereinfügung der »Kategorie Anthropologie« in dem besonders wichtigen Artikel zu Ludwig Woltmann nicht etwa zum Anlaß für kommentarlose Blitz-Revertierungen zu nehmen, sondern die von mir bezeichnete Ordnungsfunktion der »Kategorie Anthropologie« vielmehr weiter zu bestärken...
~ CodexThelema 22:18, 11. Gilbhart (Oktober) 2013 (CEST)
- Deutscher Anthropologe ist eine Unterkategorie von Anthropologe und diese ist eine Unterkategorie von Anthropologie. Miss Merkel kommt ja auch nicht in die Kategorie Politik. MkG --Widerstandberlinnord 22:34, 11. Gilbhart (Oktober) 2013 (CEST)
Ich sehe nicht, daß es einen direkten Weg gibt, von der bezeichneten »Unterkategorie« zur »Oberkategorie Anthropologie« zu gelangen (per Anklicken). Daß es logisch so ist — oder logischerweise so sein müßte mit dem begrifflichen Verhältnis — führt eben nicht dazu, daß man in einem Entscheidungsbaum von der Unterkategorie hochklicken könnte zur Oberkategorie. Weil dies gegenwärtig so ist, halte ich es für dringend erforderlich, die »Kategorie Anthropologie« überall dort explizit zu nennen, wo dieses Fach lemmatisch berührt ist... ~ CodexThelema 22:44, 11. Gilbhart (Oktober) 2013 (CEST)
- Mmh, kategorisch sehe ichs. Ansonsten kannst Du das gerne auch in den Kategorieerläuterungstext einbauen. MkG --Widerstandberlinnord 22:49, 11. Gilbhart (Oktober) 2013 (CEST)
Also füge ich nun erneut die »Kategorie Anthropologie« in den Namensartikel ein. In der Zeit um 1900 gab es eine kurze historische Periode, in der die mit dem Namen Darwins verknüpften Konzepte drauf und dran waren, zur Grundlage überhaupt aller Gesellschaftswissenschaften zu werden. Daß daraus nichts wurde, ist eine lange, komplizierte Geschichte (an der Darwin selbst gänzlich unschuldig ist). Ich selber besitze die Erstausgabe von 1903 von Ludwig Woltmanns Werk »Politische Anthropologie. Eine Untersuchung über den Einfluss der Descendenztheorie auf die Lehre von der politischen Entwicklung der Völker.« Es ist über zwanzig Jahre her, daß ich das Buch gelesen habe, weswegen ich auch aus dem Handgelenk jetzt keine Einträge im Namensartikel Woltmann machen werde. Nur erinnere ich mich, daß das eine ganz hervorragende Arbeit war. Der (von Beiträger Soleign eingefügte) Hinweis, daß Woltmann Sozialdemokrat war, spricht Bände über den Charakter der damaligen Zeit! Sozialdemokraten waren damals in großer Zahl Eugeniker!! Das weiß heute bloß niemand (auch Geisteswissenschaftler allzumeist nicht), und nur deshalb kann ein Sigmar Gabriel sich mit dicken Backen und breitbeinig auf einer Parteiversammlung hinstellen und den Parteihinauswurf von Thilo Sarrazin als beschlossene Sache ausrufen, weil dem ja nun nachgewiesen sei, daß er eugenische Konzepte formuliert habe. Die Realität aber ist: Jener laut angekündigte Parteihinauswurf ist bis heute nicht geschehen (weil Schily, v. Dohnanyi und andere führende Sozialdemokraten das verhindert haben). Und die geschichtliche Wahrheit bleibt ebenso bestehen: Wie beispielsweise das Buch: Sozialistische Eugenik. Eugenische Sozialtechnologien in Debatten und Politik der deutschen Sozialdemokratie 1890-1933, Bonn (J.H.W. Dietz Nachf.) 1995, von Michael Schwartz nachweist, war normative Eugenik auch bei Sozialdemokraten geläufig, und als solche ein fester Teil der europäischen Geistesgeschichte... ~ CodexThelema 15:10, 13. Gilbhart (Oktober) 2013 (CEST)