Dove, Heinrich Wilhelm

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Heinrich Wilhelm Dove.jpg

Heinrich Wilhelm Dove (* 6. Oktober 1803 in Liegnitz; † 4. April 1879 in Berlin) war ein deutscher Physiker und Meteorologe.


Zu seinem Wirken heißt es:[1]

Einer der größten Physiker der Neuzeit, im Volke genannt „Der Wettermacher“. Auf der Ritterakademie zu Liegnitz, den Universitäten zu Breslau und Berlin gebildet in Königsberg und seit 1829 in Berlin akademischer Lehrer, seit 1848 in letzterer Stadt Leiter des von ihm in's Leben gerufenen meteorologischen Instituts. Dove ist von hervorragender Bedeutung für die Elektricitätslehre und Optik, epochemachend auf dem Gebiete der Meteorologie, sowohl durch den von ihm ausgegangenen Anstoß zur Errichtung zahlreicher meteorologischer Stationen in Deutschland, welche, nach einem und demselben, seinem Beobachtungssystem zusammenwirkend, der Wissenschaft immer festere und breitere Grundlagen zu geben bemüht sind, als auch durch seine Schriften über Witterung, Temperatur, Wärme, Klimatologie, Winde &c. Eines seiner berühmtesten Werke „Das Gesetz der Stürme“ wurde vielfach aufgelegt und übersetzt. Er hielt die Gedächtnißrede auf Alexander von Humboldt, dessen Orden pour le mérite fortan seine Brust zierte; auch war er Vicekanzler der Friedensklasse dieses hohen Ordens.


In einem Nachruf heißt es:

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Geheimrath Prof. Dr. Heinrich Wilhelm D o v e in Berlin ist am 4. April 1879 im 76. Lebensjahre gestorben. Dove, eine der ersten Autoritäten auf dem Gebiete der Physik und Meteorologie, welch' letztere ihm sozusagen ihre Begründung als Wissenschaft verdankt, war am 6. October 1803 zu Liegnitz geboren. Er widmete sich seit Ostern 1821 zu Breslau und zu Berlin mathematischen und physikalischen Studien, habilitirte sieh zu Ostern 1826 als Privatdocent an der Universität Königsberg, wurde 1828 zum ausserordentlichen Professor ernannt und im folgenden Jahre an die Universität in Berlin berufen. Im Jahre 1845 erfolgte seine Ernennung zum ordentlichen Professor und seine Aufnahme in die Berliner Akademie der Wissenschaften. Auf dem Gebiete der Physik waren es vorzugsweise die Optik und die Lehre von der Elektricität, mit denen Dove sich beschäftigte und die er durch scharfsinnige Beobachtungen und geistvoll ersonnene Experimente erheblich förderte. Als Dove's Hauptverdienst wird aber für alle Zeiten die strengwissenschaftliche Begründung, die er der Meteorologie gab, erscheinen. Das von ihm aufgestellte »Drehungsgesetz der Winde« ist geradezu eine wissenschaftliche That ersten Ranges. Für Preussen und andere deutsche Staaten wurde Dove der Schöpfer eines Systems meteorologischer Beobachtungen, welches als mustergültig anzusehen ist, und in dem 1846 gegründeten meteorologischen Institute, dessen Director Dove seit 1848 war, seinen Abschluss erhielt. Dove nahm aber nicht bloß als gelehrter Forscher und glücklicher Entdecker im Reiche seiner Wissenschaft eine der ersten Stellen ein; er besass ein Lehrtalent, wie es Wenigen eigen ist, und eine die Zuhörer mächtig fesselnde Gabe des Vortrages. Nicht eine Spur von Gelehrtenstolz haftete an ihm; er war ein Freund volksthümlicher witzsprühender Darstellung der wissenschaftlichen Ergebnisse im besten Sinne des Wortes, seine Collegia publica an der Universität und seine wahrhaft klassischen Vorträge in der Berliner Polytechnischen Gesellschaft waren stets von einer nach Hunderten zählenden Zuhörerschaft besucht.
Der Name Dove wird fortleben, so lange es eine Wissenschaft von der Natur und ihren Kräften gibt. Dove wurde im Jahre 1857 zum Ehren-Mitgliede der Geogr. Gesellschaft gewählt.

Quelle: Mitteilungen der Kaiserlich-Königlichen Geographischen Gesellschaft, Band 22, 1879, S. 252f. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!


Werke (Auswahl)

  • De barometri mutationibus: Diss. inaug von Heinrich Wilhelm Dove, 1826 (PDF-Datei)
  • Darstellung der Wärme-Erscheinungen durch fünftägige Mittel von 1782 bis 1855 (PDF-Datei)
  • Ueber Wirkungen aus der Ferne, eine am 1. März (1845) im Vereine für wissenschaftliche Vorträge gehaltene Vorlesung (PDF-Datei)
  • Ueber Elektricität (PDF-Datei)
  • Ueber Maass und Messen oder Darstellung der bei Zeit-, Raum- und Gewichts-Bestimmungen üblichen Maasse, Messinstrumente und Messmethoden (PDF-Datei)
  • Darstellung der Farbenlehre und optische Studien: Mit zwei Lithographirten Tafeln (PDF-Datei)
  • Optische Studien: Fortsetzung der in der Darstellung der Farbenlehre enthaltenen (PDF-Datei)
  • Anwendung des Stereoskops um falsches von echtem Papiergeld zu unterscheiden (PDF-Datei)
  • Die Witterungsgeschichte des letzten Jahrzehnts 1840-1850 (PDF-Datei)
  • Über den Sturm vom 17. November 1866 (PDF-Datei)
  • Über den Zusammenhang der Wärmeveränderungen der Atmosphäre mit der Entwickelung der Pflanzen (PDF-Datei)
  • Ueber die nicht periodischen Aenderungen der Temperaturvertheilung auf der Oberfläche der Erde in dem Zeitraume von 1789 bis 1838 (PDF-Datei)
  • Die Verbreitung der Wärme auf der Oberfläche der Erde (PDF-Datei)
  • Temperaturtafeln nebst Bemerkungen über die Verbreitung der Wärme auf der Oberfläche der Erde und ihre jährlichen periodischen Veränderungen (PDF-Datei)
  • Über die mittlere und absolute Veränderlichkeit der Temperatur der Atmosphäre (PDF-Datei)
  • Meteorologische Untersuchungen (PDF-Datei)
  • Über Eiszeit, Föhn und Scirocco (PDF-Datei)
  • Der Schweizer Fön: Nachtrag zu Eiszeit, Föhn und Scirocco (PDF-Datei)
  • Das Gesetz der Stürme in seiner Beziehung zu den allgemeinen Bewegungen der Atmosphäre (PDF-Datei)
  • Die Stürme der gemässigten Zone mit besonderer Berücksichtigung der Stürme des Winters 1862-63 (PDF-Datei)
  • Klimatologische Beiträge (PDF-Dateien: Band 1)
  • Die Witterungsverhältnisse von Berlin. Eine am 29. Januar 1842 im Vereine für wissenschaftliche Vorträge gehaltene Vorlesung (PDF-Datei)

Fußnoten

  1. Dreihundert Bildnisse und Lebensabrisse berühmter deutscher Männer“ von Ludwig Bechstein, Karl Theodor Gaedertz, Hugo Bürkner, Leipzig am Sedantage 1890, 5. Auflage (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!