Du kannst nicht treu sein

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Du kannst nicht treu sein
Du kannst nicht treu sein.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Du kannst nicht treu sein
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1936
Stab
Regie: Franz Seitz sen.
Drehbuch: Joseph Dalmann, Joe Stöckel
Produktion: Bavaria Film AG
Musik: Karl Michalsky, Hans Otten (Lieder)
Kamera: Franz Koch
Schnitt: Max Michel
Besetzung
Darsteller Rollen
Joe Stöckel Wolfgang Radlkofer
Lucie Englisch Katharina
Hermann Speelmans Max Hölterlin
Otto Fassler Martin Lauterbacher
Annemarie de Bruyn Sophie Bratfisch
Genia Nikolajewa Ria Matousek
Elisabeth Flickenschildt Miss Nelly
Arnulf Schröder Kellner
Justus Paris Portier
Leonie Duval
Michl Lang
Elise Aulinger
Hertha Schwarz
Otto Willner
Ena Plieth
Freya Burckhardt

Du kannst nicht treu sein ist ein deutscher Spielfilm von 1936. Die Uraufführung fand am 11. Februar 1936 statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Im Hotel Steinbock in Obermurgel herrscht ein seltsames Weiberregiment. Die Tochter des Wirtes Wolfgang Radlkofer, namens Katharina, ist eine Person, mit der nicht zu spaßen ist, aber keine alte Jungfer, sondern ein frisches, hübsches Mädel Max, der Sohn der Besitzerin des Hotels Seehof in Gundlach, faßt den Entschluß, diesen sonderbaren Ausbund von Weiblichkeit kennen zulernen und sich als Oberkellner im „Steinbock“ zu verdingen. – Im Hotel Steinbock in Obermurgel beginnt gerade die Wintersaison, das Hauptgeschäft des Jahres. Kathi hält ihrem Personal eine herzerfrischende Predigt über das Verhalten, das sie von allen Angestellten in der kommenden Saison verlangt. Sie wirkt wie ein kleiner Feldwebel. Ihr Vater, Wolfgang Radlkofer, ist seiner Gemütsart nach das vollkommene Gegenteil seiner Tochter. Ein Hüne an Gestalt, Besitzer mehrerer Preise im Gewichtsstemmen, ist er von einer – wie seine Tochter meint — geradezu lächerlichen Gutmütigkeit. – Beim Appell für das Personal hat man festgestellt, daß alle da sind, nur der Oberkellner Otto fehlt noch. Da erscheint ein Herr beim Portier, den Kathi seinem Auftreten nach für einen Gast hät. Darum ist sie zuckersüß gegen ihn. Allerdings ändert sich ihr Benehmen sehr schnell, als sich ihr Max Hölterlin als der neue Oberkellner vorstellt. Als Max eine liebenswürdige Unterhaltung mit dem hübschen Zimmermädchen Lotte führen will, fährt Kathi dazwischen und verbittet sich alles Herumpoussieren mit dem weiblichen Personal. — Max versieht nun seinen Dienst mit Umsichtigkeit unter Verwendung der Kenntnisse, die er als gelernter Oberkellner in verschiedenen großen Hotels der Welt sich angeeignet hat. Es gelingt ihm freilich recht selten, den vollen Beifall Kathis zu erringen, während ihr Vater bald erkennt, welche Perle das Hotel in dem neuen Oberkellner gewonnen hat. Er zeigt ihm seine Siegestrophäen als Schwergewichtsmeister, und Max kann sich nur wundern, wie ein Mann von solchem körperlichen Ausmaß so klein seiner Tochter gegenüber sein kann. Da geschieht etwas, was das Inkognito von Max beinahe gelüftet hätte. Es trifft nämlich Ria Matousek aus der nahen Großstadt ein, die hier ihren Erholungsurlaub verbringen will. Sie kennt Max vom Hotel am See her und ist sehr verwundert, den Wirtssohn hier in der Rolle des Oberkellners zu treffen. Sie ist Schauspielerin, Max klärt sie rasch auf. – Kathi hat aber das ihr zu intim scheinende Gespräch zwischen Max und Ria beobachtet, und als Max, da das ganze Hotel besetzt ist, Ria sein Zimmer zur Verfügung stellt, keimt in ihr der Verdacht besonderer Beziehungen zwischen den beiden auf. Max nimmt an ihr eine eifersüchtige Regung wahr und ist darüber beglückt. – So leicht ist allerdings die Eroberung Kathis nicht. Er hat noch öfter Gelegenheit die Energie Kathis kennen zulernen. Auch das Verhältnis Kathis zu ihrem Vater bessert sich nicht. Vergebens mach; Radlkofer Besuche am Postschalter der Postassistentin Sophie Bratfisch, auf die der Witwer ein Auge geworfen hat. Immer wieder glückt es Kathi, diese kurzen Rendezvous-Stunden durch ihr Erscheinen rauh zu unterbrechen. Wir lernen aber auch ihr gutes Herz kennen, denn armen Kindern gegenüber kann sie von einer rührenden Hilfsbereitschaft sein. Max fühlt, daß sich das Interesse Kathis für ihn gesteigert hat, er macht aber keine rechten Fortschritte. Es muß etwas geschehen! Er flirtet offensichtlich mit einer jungen Engländerin, Miß Nelly; macht an einem dienstfreien Tag mit der Schauspielerin Ria Matousek eine Schlittenfahrt und hält sich ungebührlich lange im Zimmer dieser Dame auf, und - er hat sich nicht verrechnet! Kathi ist wütend über die Flatterhaftigkeit des von ihr heimlich Geliebten. - Als an einem Gesellschaftsabend im Hotel Ria ein Lied mit dem Refrain „Du kannst nicht treu sein" singt, bezieht Kathi diesen Refrain auf Max. Er ist für sie das Urbild des flatterhaften Mannes. Das ganze Hotel hat den Seelenzustand Kathis bereits erkannt. Nur sie selbst will es sich nicht eingestehen. Nun hilft Max nichts mehr, als daß er sich dem alten Radlkofer erklärt und sich als der Wirt vom Hotel „Seehof" ausweist. Radlkofer, der mit Vergnügen den Zustand seiner Tochter festgestellt hat, ist gleich mit im Komplott, und sie beschließen, die sturmreife Festung Kathi mit einem Male zu nehmen. Sie haben folgenden Plan: Max soll sich zum Schein mit der Schauspielerin Ria Matousek verloben. Die Verlobung soll im Hotel Radlkofer stattfinden. Als Kathi das erfährt, ist es zu Ende mit ihrer Fassung. Auf die Vorwürfe ihres Vaters gesteht sie halb und halb ihre Liebe. Aber was hilft das, Max scheint ihr jetzt verloren. Da kommt der alte Radlkofer mit einem scheinheiligen Vorschlag. Sie soll sich doch kurzerhand auch verloben - er wüßte jemanden, und zwar den Besitzer des Hotels „Seehof". Daß dies Max ist, weiß natürlich die unglückliche Kathi nicht. Aus Trotz sagt sie zu. - Alles wird zur Verlobung vorbereitet. Weinend sitzt Kathi in ihrem Büro, als ihr von ihrem Vater der Besuch ihres Verlobten, des Besitzers des Hotels „Seehof", angekündigt wird. Herein tritt Max! Den kann sie allerdings nicht aus Rache — den muß sie jetzt aus Liebe heiraten - und nun hat sie auch nichts mehr gegen eine Verlobung ihres Vaters mit Sophie Bratfisch einzuwenden.