Loest, Erich
Erich Loest ( 24. Februar 1926 in Mittweida; 12. September 2013 in Leipzig) war ein deutscher Schriftsteller.
Leben
Nach dem Schulbesuch trat er im April 1944 in die NSDAP ein und verteidigte die Heimat noch als 18jähriger in einem Werwolf-Kommando.
Bis 1950 war er dann Volontär sowie Redakteur bei der „Leipziger Volkszeitung“ und war ab 1950 Freischaffender Schriftsteller in Leipzig. Als Vorsitzender des Schriftstellerverbandes Leipzig und SED-Mitglied diente er sich aus Opportunismus dem Regime an und durfte deshalb 1955-1956 am „Literaturinstitut Johannes R. Becher“ in Leipzig studieren.
1957 wurde er aus der SED ausgeschlossen, verhaftet und zu siebeneinhalb Jahren Zuchthaus wegen „konterrevolutionärer Gruppenbildung“ (Volksverhetzung) verurteilt. 1964 erfolgte seine Haftentlassung auf Bewährung. 1979 trat er aus dem Schriftstellerverband der DDR wieder aus und wurde 1981 in die West-BRD angeschoben. Hier veröffentlichte er eine Reihe von Romanen und war von 1984 bis 1986 zweiter Vorsitzender des Verbandes Deutscher Schriftsteller der Bundesrepublik. Von 1994 bis 1997 war er zudem Bundesvorsitzender des Verbandes Deutscher Schriftsteller.
Er starb nach einem Sturz aus dem Fenster. Ungeklärt ist, ob es sich dabei um einen Unglücksfall des 87-jährigen handelte oder um Freitod, wie die BRD-Staatspresse fabulierte. Man habe in der Wohnung einen Abschiedsbrief gefunden. Ende August 2013 besuchte Erich Loest für Dreharbeiten zu einer MDR-Dokumentation das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig. Dabei sind die vermutlich letzten Bilder des Schriftstellers entstanden.[1]