Erster Generalstabsoffizier
Der Erste Generalstabsoffizier oder Ia ( „römisch eins a“ ) war in höheren Stäben des preußisch-deutschen Heeres und der Wehrmacht ein Führungsgehilfe des Kommandeurs.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Voraussetzung für die Verwendung als Generalstabsoffizier des Kaiserlichen Heeres war der erfolgreiche Abschluß der Kriegsakademie. In Divisionen der Wehrmacht wurde die Position des Ia von einem Oberstleutnant im Generalstab ausgefüllt, später auch von einem Major i. G., der als dienstältester Truppenoffizier als unmittelbarer Vorgesetzter der Offiziere in den Generalstabsstellen fungierte. In seiner Dienststellung als Führungsgehilfe kam dem Ia ein Einspruchsrecht gegenüber dem Kommandeur zu, bei abweichender Einschätzung der Lage o.ä. wurde seine Auffassung in den Akten notiert, soweit keine Einigung erzielt werden konnte. Zudem war der Ia nicht an den normalen Dienstweg gebunden, sondern konnte über den Generalstabsdienstweg direkt an höhere Stellen berichten bzw. Meldung machen.
Gliederung eines Armeeoberkommandos
Die normale Gliederung eines Armeeoberkommandos (AOK) im Zweiten Weltkrieg umfaßte:
- Befehlshaber des Armeeoberkommandos
- Chef des Generalstabes (z. B. Generalmajor)
- Abteilung I (Führungsabteilung)
- Erster Generalstabsoffizier Ia (Operationen)
- Dritter Generalstabsoffizier Ic (Feindlage)
- Vierter Generalstabsoffizier Id (Ausbildung)
- Nationalsozialistischer Führungsoffizier (NSFO; ab 1944)
- Abteilung II (Adjutantur – Verwaltung)
- 1. Adjutant IIa (Personalangelegenheiten der Offiziere)
- 2. Adjutant IIc (Personalangelegenheiten der Unteroffiziere und Mannschaften)
- Oberquartiermeisterabteilung (Nachschub)
- Zweiter Generalstabsoffizie (Oberquartiermeister)
- Armeearzt IVb
- Armeeveterinär IVc
- kommandiert:
- Höherer Artilleriekommandeur (Harko)
- Armeepionierführer (A.Pi.Fü)
- Armeenachrichtenführer (A.Nachr.Fü.)
- Stabsoffizier für Gasabwehr
- Stabsoffizier für Panzerbekämpfung (Stopak)
Bundeswehr
In der Bundeswehr entspricht der G3 dem Ersten Generalstabsoffizier.
Generalstabsoffizier
Generalstabsoffizier, Generalstäbler, auch (Offizier) im Generalstab oder im Generalstabsdienst sind Bezeichnungen für Offiziere (kein Dienstgrad) ab dem Rang eines Hauptmanns, die einen Generalstabslehrgang oder die erforderliche Ausbildung an einer entsprechenden militärischen Bildungseinrichtung, beispielsweise Kriegsakademie oder Generalstabsakademie, erfolgreich abgeschlossen haben. Die betreffenden Personen führen in deutschsprachigen Streitkräften in der Regel zusätzlich zur jeweiligen Dienstgradbezeichnung den Zusatz im Generalstabsdienst (i. G.), beispielsweise Major i. G; äußeres Kennzeichen ist die Waffenfarbe Karmesinrot der Kragenspiegel sowie der Unterlage und Paspelierung der Schulterstücke. Ausgenommen von diesen Regelungen sind in Deutschland Admiralstabsoffiziere (Marineoffiziere mit Generalstabsausbildung). Generalstabsoffiziere werden in herausgehobenen Stabsverwendungen, in der Adjutantur oder auf Dienstposten höherer Truppenkommandeure eingesetzt. In der Schweiz lautet die Bezeichnung im Generalstab, kurz i Gst.