F. A. Brockhaus Verlag

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Firmensignet von 1941
F.A. Brockhaus in Leipzig 1856
Denkmal für F.A. Brockhaus

Das F. A. Brockhaus Verlag ist ein deutscher ehemaliger Verlag mit Sitz in Leipzig und später Mannheim. Das Hauptwerk des Verlages war die Brockhaus Enzyklopädie.

Geschichte

Der „Verlag F. A. Brockhaus“ wurde unter dem Namen „Rohloff & Co.“ als deutsche Buchhandlung am 15. Oktober 1805 durch den Verleger Friedrich Arnold Brockhaus (1772–1823) in Amsterdam gegründet. Im Jahr 1811 wurde der Sitz des Verlages offiziell nach Altenburg verlegt, wohin Brockhaus schon 1810 verzogen war. Seit 1814 firmierte der Verlag unter F. A. Brockhaus.

Im Jahr 1817 zog der Verlag F. A. Brockhaus in die Stadt Leipzig mit eigener Druckerei. Der Firmensitz des Verlages befand sich in der Querstraße 16.

Das Haus in der Querstraße 16 in Leipzig wurde im Jahre 1808 von den Kaufmann Johann August Henning erbaut. Es bildete seit dem Ankauf am 14. Mai 1821 durch Friedrich Brockhaus (1800–1865), den Sohn des Friedrich Arnold Brockhaus der Gründer der Firma, das Stammhaus von F. A. Brockhaus. Im Laufe eines Jahrhunderts haben sich dann viele andere Gebäude daran angelehnt.[1]

Nach F. A. Brockhaus Tod 1823 ging die Leitung an seine Söhne Friedrich und Heinrich (1804–1874), der seit 1850 Alleininhaber wurde.

Es folgten dann Heinrichs Brockhaus Söhne Eduard Brockhaus (1829–1914) und Rudolf Brockhaus (1838–1898). Eduard war von 1880 bis 1894 Vorsitzender des Vereins der Buchhändler zu Leipzig und zwischen 1892 bis 1894 Vorsteher des Börsenvereins der deutschen Buchhändler.[2]

Eins besaß das Gebäude an der Querstraße einen ausgedehnten Garten mit Gartenhäusern und Rondells. Der wachsende Betrieb beschnitt notgedrungen die Gartenfläche mehr und mehr. Zum Schluß existierte nur noch ein kleiner Garten im dritten Hof. Dort wurde ein Denkmal von dem Gründer der Firma zu seinen hundertsten Geburtstag am 4. Mai 1872 aufgestellt. Eine würdige Umrahmung für diesen scharf charakteristischen Kopf war schwer zu ersinnen; er kommt hier von Licht und Schatten umspielt inmitten seiner Gründung am besten zur Geltung. Die Brockhausbüste wurde nach dem einzigen authentischen Bilde Friedrich Arnolds Brockhaus von dem Maler Karl Vogel von Vogelstein (1788–1868) gearbeitet. Das Denkmal steht immer noch an dieser Stelle, in den Innenhof des ehemaligen Verlagsgeländes in Leipzig, dem heutigen Brockhaus-Zentrum.

Die nächste Leitung übernahm Eduards Sohn Albert Brockhaus (1855–1921) und Rudolfs Sohn Rudolf Brockhaus Junior (1864–1943), der aber 1905 als Teilhaber ausgeschieden ist.

Seit Alberts Tod waren dessen Bruder Fritz Brockhaus (1874–1952) und Alberts Sohn Hans Brockhaus (1888–1965) Alleininhaber.

Am 12. Juni 1945, noch vor dem Einmarsch sowjetischer Truppen in Leipzig, verließ der Inhaber des Brockhausverlags Eberhard Brockhaus (1920–1947) mit den wichtigsten Firmenunterlagen die Stadt auf einem US-amerikanischen Lastkraftwagen in Richtung Wiesbaden. Am 12. April 1946 erhielt der Verlag die Lizenz.

Im Jahr 1953 wurde der Verlag in Leipzig in Volkseigentum überführt und arbeitete bis 1990 als „VEB F. A. Brockhaus Verlag“.

Nachdem das Leipziger Stammhaus zum VEB wurde, übernahm der 1945 in Wiesbaden gegründete „Verlag Eberhard Brockhaus“ den Namen „F. A. Brockhaus“. Im Jahr 1984 fusionierte der Wiesbadener Verlag mit dem ebenfalls aus Leipzig kommenden Verlag Bibliographisches Institut in Mannheim zur „Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG“ mit Sitz in Mannheim.

Im Juli 2009 übernahm der „Cornelsen Verlag“ die Mehrzahl der Anteile des vormaligen Lexikonverlags von der Langenscheidt-Gruppe und der Familie Brockhaus.

Das Archivgut der Verlage „F. A. Brockhaus“ und „Bibliographisches Institut“ aus der Zeit der Verlagsgründungen bis 1945, sowie von den in Leipzig nach 1945 weitergeführten DDR-Verlagen „VEB F. A. Brockhaus“ und „VEB Bibliographisches Institut“, befindet sich im Sächsischen Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig.

Fußnoten

  1. Georg Merseburger (Hg.): Leipziger Jarbuch 1940, Verlag Otto Byer, Leipzig 1940
  2. Meyers Lexikon, Band 2, Bibliographisches Institut AG., Leipzig, 8. Auflage 1937