Waldmüller, Ferdinand Georg

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Selbstbildnis von 1848
Ferdinand-Georg-Waldmüllers Grab
Wien, Waldmüllerpark, Gräberhain
Inschrift des Grabsteins
Hinweis: Die Angabe des Sterbetags auf dem Grabstein ist falsch; laut Sterberegister starb Waldmüller am 23. August 1865.

Ferdinand Georg Waldmüller (Lebensrune.png 15. Januar 1793 in Wien; Todesrune.png 23. August 1865 in Hinterbrühl bei Mödling) war ein deutscher Maler in der Biedermeierzeit.

Leben

Am 15. Januar 1793 kam Waldmüller in Wien zur Welt. Als Sechzehnjähriger war er bereits Schüler der Akademie und obwohl man dort seine außerordentliche künstlerische Begabung erkannte, hält er es in diesem Schulbetrieb gewordenen Institut (das er erst später als Lehrer wieder zu neuer Größe führen sollte) nicht aus.

In harten Lehr- und Wanderjahren erzieht er sich im Studieren und Kopieren alter Meister zu jener souveränen Beherrschung von Zeichnung, Ton, Farbe und Licht, die ihn befähigte, den Bruch mit einer Tradition zu vollziehen, die sich von antikischen Themen, als deren oberste Leitsterne die Begriffe einer weltfernen Schönheit und unirdischer Ideale galten, nicht freimachen konnte.

Waldmüller zählte zu einer der ganz großen Künstler, weil sein rücksichtsloser, mit äußerster Ausdauer geführter Kampf um die „Wahrheit in der Kunst“: so war für ihn ein Menschenantlitz, ein Baum von gleicher Wichtigkeit und wird ohne seelischen und gedanklichen Ballast als großartiges Erlebnis des Auges mit der Sachlichkeit eines Chronisten wiedergegeben.

Der Künstler, der sich so gegen alles Überkommene stellte, nun Außenseiter und Einsam werden mußte, den man als Akademieprofessor zwangsweise pensionierte und gegen den sich alles zusammenschloß. Es langte bei diesem grandiosen Künstler, der im Verschwenden seiner Gaben so groß war, nicht einmal zu einer sorgenfreien Lebensführung und es ist bezeichnend, daß bei der Inventarisierung seines Nachlasses, im September 1865, Bilder, wie „Bettelnder Knabe“ oder „Ziegen zum Geschenk gebracht“, um die sich spätere Sammler und Museen mit bedeutenden Summen überbieten würden, mit - vierzig Gulden bewertet wurden! Eines der besonderen Verdienste Waldmüllers war aber auch die künstlerische Entdeckung des Voralpenlandes, das sich hier zum ersten mal in der Großkunst manifestierte. Ohne Waldmüller, zumal den Porträtisten, wäre der bürgerliche Realismus undenkbar: Wien, seinen Menschen und seiner Landschaft aber war er ein unerreichter und beispielhafter Schilderer, dessen Glanz die Jahrhunderte überdauerte.

Galerie

Literatur

  • Wiener Illustrierte, 13. Januar 1943
  • Grimschitz, Bruno: Ferdinand Georg Waldmüller, Andermann, Wien 1943