Fester, Richard

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Prof. Dr. Richard Fester

Richard Fester (Lebensrune.png 20. September 1860 in Frankfurt am Main; Todesrune.png 5. Januar 1945 in Garmisch-Partenkirchen) war ein Historiker und Hochschulprofessor, Mitglied des Sachverständigenbeirates des 1935 gegründeten Reichsinstituts für Geschichte des Neuen Deutschland.

Werdegang und Wirken

Bildungsweg

Richard Fester war der Sohn eines Rechtsanwalts und Notars. Er hatte einen Halbbruder, Georg Gustav Anselm Fester, geboren 1886, der Chemiker und ebenfalls Hochschulprofessor wurde. Bis 1881 besuchte Richard Fester das Gymnasium in Frankfurt am Main, danach leistete er Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger. Anschließend studierte er an den Universitäten München, Berlin, Straßburg. Dort promovierte er 1886 zum Dr. phil. und legte das Staatsexamen für die Fächer Geschichte, Deutsch und Geographie ab.

Laufbahn

Von 1887 bis 1892 war Richard Fester Mitarbeiter des Generallandesarchivs in Karlsruhe und der badischen historischen Kommission. 1893 habilitierte er sich an der Universität München. 1896 erfolgte der Ruf auf ein planmäßiges Extraordinariat für Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Erlangen, 1899 wurde er dort zum Ordinarius ernannt. 1907 folgte er einem Ruf nach Kiel, 1908 einem nach Halle (bis 1926).

Während des Ersten Weltkrieges baute er eine Kriegssammlung am Historischen Seminar auf. Für die „aufopfernde Tätigkeit“ als ehrenamtlicher Begutachter deutscher Druckschriften „auf Ausfuhrfähigkeit in das Ausland“ wurde er mit dem Verdienstkreuz für Kriegshilfe ausgezeichnet. 1917/18 war Richard Fester Mitglied der Vaterlandspartei.

1925 erstattete Richard Fester ein Gutachten im sogenannten Dolchstoßprozeß, in dem er zu dem Schluß kam, daß sich die Sozialdemokratie des Vaterlandsverrates schuldig gemacht hatte. Am 1. Oktober 1926 wurde er emeritiert.

Nach der Deutschen Revolution wurde Richard Fester zum Mitglied des Sachverständigenbeirates des Reichsinstituts für Geschichte des Neuen Deutschland berufen. 1938 erhielt er die Goethe-Medaille.

Richard Fester veröffentlichte neben zahlreichen Werken zur neuen deutschen Geschichte geschichtsphilosophische Schriften. 1940 erschien „Das Judentum als Zersetzungselement der Völker“, ein Überblick über die jüdische Geschichte.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Eros in Goethes Faust, 1933
  • Friedrich Wilhelm I., Friedrich der Große und die Anfänge deutscher Staatsgesinnung, 1934, 2. Aufl. 1938
  • Die politischen Kämpfe um den Frieden (1916/18) und das Deutschtum, 1938
  • Das Judentum als Zersetzungselement der Völker – Weltgeschichtliche Betrachtungen, 1940, auch in: Schriften des Reichsinstituts für Geschichte des Neuen Deutschlands, Archiv Edition – Verlag für ganzheitliche Forschung, 2003, ISBN 3936223394 [Faksimile von Veröffentlichungen der Hansatischen Verlagsanstalt der Jahre 1935 bis 1941] [51 S.]