Filmfestival Locarno

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Das Filmfestival in Locarno / Luggarus wurde im Jahr 1946 in der Schweiz gegründet und ist das Kleinste unter den großen Veranstaltungen dieser Art Europas Es gehört nach den Filmfestspielen von Venedig und dem Moskau, die beide bereits in den 1930er Jahren gegründet wurden, und neben den Filmfestspielen von Cannes und Karlsbad (beide 1946 gegründet) zu den ältesten Filmfestspielen der Welt

Erläuterung

Als sogenanntes A-Festival zählt das „Locarno Film Festival“ unter den Aberhunderten von Pendants rund um den Globus zum wichtigsten Dutzend. Die Strahlkraft der Konkurrenz in Cannes, Venedig und Berlin erreicht es zwar nicht, aber es hat sich eine ganz spezielle Nische geschaffen als Publikumsfestival für anspruchsvolle Cinephile.

Die Stimmung dort ist, im Vergleich etwa zum herbstlichen Zürich Film Festival, im südschweizer Tessin von einer unvergleichlichen Lockerheit, die man gern mit dem Süden in Verbindung bringt. Die Krawatten sitzen lose, wenn überhaupt, Bekleidungsvorgaben gibt es nicht. Und selbst die traditionell hohe Dichte an Deutschschweizern, vermag den mediterranen Eindruck nicht zu trüben. Die Piazza Grande und umliegende Säle werden von filmischem Leben mit bis zu 8.000 Gäste pro Abend erfüllt. Der von Hausfassaden gesäumte Freiluft-Vorführort ist das unbestrittene Schmuck- und Herzstück dieses Festivals, seine Ausstrahlung ist mit nichts zu vergleichen, Filmgrößen rund um den Erdball schwärmen von seiner Aura. Dabei ist für eher sperrige Filme ebenso Platz wie für den sogenannten „Mainstream“, namentlich in Form von „Actionfilmen“ und „Thrillern“ sowie Kriminalfilme.

Der italienische Filmjournalist Giona A. Nazzaro, in Dübendorf bei Zürich aufgewachsen und von der Filmkunst fasziniert verantwortete 2021 die Veranstaltungen. Seine Vorgängerin Lili Hinstin, hatte den Posten drei Jahren zuvor von Carlo Chatrian übernommen.

Lang ist die Liste der großen Namen, die am Lago Maggiore im Lauf der Jahrzehnte ihre Filme präsentiert haben, von Claude Chabrol über Stanley Kubrick bis zu Jim Jarmusch und Gus Van Sant. Einem Starkult hat man sich dennoch beim Filmfestival Locarno lange verweigern können; seit ein paar Jahren allerdings schmückt man sich, vermutlich auch unter dem Druck der aufkommenden Zürcher Konkurrenz, doch ganz gerne mit einem roten Teppich und den Namen einiger Hollywoodstars.

„Der Goldene Leopard“

1968 beschloß die damalige Festivalleitung, daß ihre vergebenen Preise nach dieser Raubkatze zu benennen und entsprechende Statuetten zu verteilen: Das Goldene Segel, hatte, etwas erfolglos, vorher diesen Zweck erfüllt. In den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts unter der Direktion von David Streiff entdeckte man den gescheckten Panthers als neues Maskottchen. Der Leopard prägt nun im August das Stadtbild von Locarno und ist besonders in den Straßen und Schaufenstern des Ortes omnipräsent: kaum ein Accessoire, auf dem nicht das typische Leopardenfellmuster aufgedruckt ist, von Badeschlappen bis zu Schlüsselanhängern sollen Teilnehmer als Souvenir mitnehmen.

Aktuell 2021

Das 74. Festival findet vom 4. bis zum 14. August 2021 statt. Wer abends auf der Piazza Grande Platz nehmen will, muß allerdings dank der Corona Pandemie ein gültiges Covid-Zertifikat vorweisen. Die Masken gehören heuer hier zur Garderobe der Besucher – zumindest in den Sälen sind sie Pflicht.

Marco Solari, der das Festival seit der Jahrtausendwende präsidiert, hat im „Base-Camp“ (Basislager) mit unentgeltlichen Übernachtungsplätzen für die Studenten der Kunsthochschulen gesorgt. Zudem gibt es 2021 erstmals ein komplettes Programm für Kinder.

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