Flammenwerfer

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Ein Flammenwerfer ist eine Waffe, die eine brennende Flüssigkeit unter hohem Druck sprüht. Bestandteile eines Flammenwerfers sind der Treibgasbehälter, der Brandgemischbehälter, Schlauch und Rohr mit Zündvorrichtung. Unter den Infanteriewaffen gilt er als diejenige Waffe, die den Gegner am stärksten demoralisiert. Der Erfinder des Flammenwerfers war der deutsche Ingenieur Richard Fiedler.[1]

Soldaten eines Flammtrupps der Wehrmacht bei einer Feuerpause im Zweiten Weltkrieg[2]

Geschichte

Richard Fiedler hatte 1901 einen Flammenwerfer für den Festungskampf und zur Sicherung von Infanterietruppen entworfen. Ein Gemisch aus unraffiniertem Erdöl mit Natron- oder Kalisalpeter, auf Wasser brennendem gebrannten Kalk, Pech und Schwefel wurde dafür verwendet. Seit 1907 konstruierte Hauptmann Reddemann (oder Major, oder Doktor) von der Posener Landwehr-Pionier-Kompanie mit unter Druck inertem (untätiges) Gas, zumeist Stickstoff in den Brandgemischbehälter, um dann Mischungen zum Glühzündapparat am Rohrende zu treiben. Dafür wurden zwei Flammölmischungen, raucharm zur Tarnung der benutzenden Pioniere und rauchstark zur Psychologischen Kriegführung aus Teerölen wie Carbol-, Gas-, Naphtalin- oder Paraffinöl mit Harzen, Benzol und Methanol je nach Jahreszeit gemischt. 1912/13 fertigte Reddemann bei der Posener Feuerwehr den kleinen Kleif und den großen Greif. Der Kleif wurde in Marschgepäckart von einem Pionier getragen. Die zehn Liter reichten für fünfzehn Sekunden und zwanzig Meter. Der Greif war mit Dreimannbedienung geeignet für den Standortkampf, wie z. B. Verteidigung und hatte bei guter Windlage eine Reichweite von 100 Metern. Stationär aufgebaut, wurden auch mehrere Behälter zusammengeschlossen. Die am 18. Januar 1915 aufgestellte Flammenwerfereinheit Reddemann hatte den ersten Kampfeinsatz am 26. Februar 1915. Aus der Kompanie wurde das III. Garde-Pionierbataillon, aus dem Bataillon das Garde-Reserve-Pionierregiment mit 3000 Mann. Jede der 36 Kompanien hatte rund dreißig Kleif und bis fünfzehn Greif. Die Feld-Versuchs-Kompanie sorgte für Verbesserungen und Nachschub. 1915 kam es zu 15, 1918 zu 296 Flammkämpfen mit einer Erfolgsquote von 82%. Mit dem Versailler Diktat wurden die Flammenwerfer für die Reichswehr verboten. Offiziell ab 1935 gab es in der Wehrmacht wieder Flammenwerfer, den Typ 35.

Einsatz von Flammenwerfern durch die Alliierte

Im Winter und Frühling des Jahres 1945 kam es auf alliierter Seite zu Einsätzen mit Flammenwerfern in der Posener Zitadelle, und während der Schlacht im Teutoburger Wald – wie Tafeln am Ehrenfriedhof Dörenther Klippen belegen.

Wirkung

Der größere der beiden von Richard Fiedler entwickelten Flammenwerfer hatte eine Reichweite von 36 m und konnte 40 Sekunden lang einen durchgehenden Strahl erzeugen. Im Krieg war der Einsatz dieser Waffen in höchstem Maße gefährlich, allerdings nicht nur für den Feind, sondern auch für den Anwender, da die Gaszylinder oft und ohne Vorwarnung explodierten. Kriegsmäßig werden Flammenwerfer heute nur noch selten eingesetzt, verboten sind sie aber nicht.

Siehe auch

Verweise

Literatur

  • Bernhard Reddemann: Geschichte der deutschen Flammenwerfer-Truppe. Verein ehem. Angehöriger des Garde-Reserve-Pionier-Regiments, Berlin, um 1933 (53 Seiten).
  • Bergemann, Ulrich: Grof und Kleif – Mit Flammenwerfern gegen den Stellungskrieg 1915-1918. In: Militär & Geschichte. Heft 70. 2013. S. 34-38.
  • Franziss, Franz: Flammenwerfer vor! Ein Frontbuch mit Bildern. 1930.
  • Koch, Fred: Flammenwerfer des deutschen Heeres bis 1945. 1995.
  • Mountcastle, John Wyndham: Flame on! US incendiary weapons, 1918 - 1945. 1999.
  • Theune, Charles: Flammenwerfer und Sturmtruppen. 1920.

Fußnoten

  1. Jack Challoner (Hrsg.): 1001 Erfindungen, die unsere Welt veränderten. Edition Olms Zürich, 2015, ISBN 9783283011758, S. 508 [960 Seiten; deutliche Bevorzugung VS-amerikanischer Erfindungen]
  2. Diese wohl gefährlichste Art, eine Zigarette anzuzünden, entsprach sicher nicht der Dienstvorschrift.
  3. Fasse, Alexander: Im Zeichen des „Tankdrachen“ - Die Kriegführung an der Westfront 1916-1918 im Spannungsverhältnis zwischen Einsatz eines neuartigen Kriegsmittels der Alliierten und deutschen Bemühungen um seine Bekämpfung. Diss. 2007. S. 671.