Sanborn, Frederic
Frederic Rockwell Sanborn ( 14. Februar 1899 in Glens Falls, Neu York; 6. November 1973 in Cincinnati, Ohio) war ein US-amerikanischer Rechtsanwalt, Völkerrechtsexperte, Hochschullehrer und Geschichtsrevisionist.
Leben und Wirken
Sanborn war der Sohn von Francis Sanborn und dessen Frau Bertha E. Rockwell. Nach seiner Schulausbildung studierte Sanborn an der Columbia University Rechtswissenschaften und anschließend die Schwerpunkte Diplomatie, Völkerrecht und Internationales Recht, wobei er sein Studium mit Bestnoten abschloß. Anschließend ging er nach England, um an der Oxford University Rechtsgeschichte und Internationales Recht unter der Leitung des renommierten Rechtshistorikers Sir William Holdsworth zu studieren. 1923 lehnte er ein Stipendium zum Studium an der Sorbonne ab und promovierte 1924 in Oxford. Er kehrte nach Neu York zurück und eröffnete eine Anwaltskanzlei. 1927 trat er der Anwaltskanzlei Putney, Twombly, Hall & Skidmore bei und wurde 1937 Partner von Putney, Twombly. Von 1927 bis 1938 arbeitete Sanborn als Hochschullehrer an der Brooklyn Law School; zwischen 1928 und 1930 war er Hochschullehrer an der St. John's University School of Law. Er war Mitglied der American Society of International Law, der Society of Mayflower Descendants, des Rembrandt Clubs, des University Clubs und des Lawyers Club of New York.
Sanborns Interesse am Völkerrecht und an der Diplomatie veranlaßte ihn, ein Buch über die Ursprünge des frühen englischen Seerechts und Handelsrechts zu schreiben. Sein bekanntestes Werk erschien 1951: Design for War. A Study of Secret Power Politics, 1937–1941. Es offenbart die von Franklin D. Roosevelt betriebene Diplomatie, um die Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg verwickeln zu können. Es zeichnet sich sowohl durch sorgfältige, wissenschaftliche Präzision als auch durch Zurückhaltung in Aussagen und Verallgemeinerungen aus. Das Buch gilt, von den Systemmedien verschwiegen, als eines der beeindruckendsten Werke über die verdeckte, amerikanische Kriegspolitik.
Sanborn vertrat die Vereinigten Staaten von 1954 bis 1959 am Obersten Rückerstattungsgericht für Berlin (engl: Supreme Restitution Court for Berlin). Später war er Berater der International Finance Corporation und der National Commission on Food Marketing in Washington. 1967 ging er in den Ruhestand. Er verstarb 1973 in seinem Haus in Cincinnati; er hinterließ seine Frau Janet Sweet, mit der er seit 1924 verheiratet war, und zwei Kinder (Victoria und Frederic).[1]
Werke
- Origins of the Early English Maritime and Commercial Law, Century Company, New York 1930
- Design for War. A Study of Secret Power Politics, 1937–1941, The Devin-Adair Company, New York 1951