Freiwilliger Arbeitsdienst

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Lagerfahne des FAD (weibliche Abteilung) bis 1935 (danach Reichsarbeitsdienst der weiblichen Jugend)

Der Freiwillige Arbeitsdienst (kurz FAD) war ein Arbeitsdienst in der Weimarer Republik. Er wurde 1931 unter der Regierung Brüning gegründet und blieb zuerst so bestehen, auch nach Beginn des Dritten Reiches 1933. Ab Juni 1935 wurde aus dem FAD der Reichsarbeitsdienst (RAD).

Geschichte

Weimarer Republik

Die gesetzlichen Grundlagen dazu wurden mit der Notverordnung vom 5. Juni 1931 im § 139a des Gesetzes für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung geschaffen. Nach Artikel 1 der Ausführungsverordnung vom 3. August 1931 durfte er nur für gemeinnützige zusätzliche Arbeiten eingesetzt werden.[1] Über groß angelegte Programme wurden arbeitslose Jugendliche oder Erwachsene beschäftigt.

Am 16. Juli 1932 erfolgte die Bestellung des Geheimen Regierungsrats und Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung Friedrich Syrup als Reichskommissar für den freiwilligen Arbeitsdienst (FAD). Vor allem das Emsland[2] mit seinen riesigen Moor- und Ödlandflächen wurde ein wichtiges Einsatzgebiet des Freiwilligen Arbeitsdienstes, wobei hier vornehmlich unter Leitung des Meppener Verwaltungsangestellten und Zentrum-Jugendpolitikers Anton Veltrup katholische Organisationen Lager für arbeitslose Jugendliche aus der Region wie aus Großstädten errichtete, um Ödland zu kultivieren und Straßen zu bauen.[3]

Artamanen

Darüber hinaus existierte ein „Freiwilliger Arbeitsdienst“ bei den Artamanen.

Ostmark

In Österreich existierte nach dem Vorbild Deutschlands ebenfalls ein FAD. Die Arbeitslager wurden hauptsächlich von paramilitärischen Verbänden (z. B. Heimwehr oder Ostmärkische Sturmscharen) und den christlichen Gewerkschaften betrieben. 1936 wurde er in Staatlicher Arbeitsdienst (SAD) umbenannt, die Lager verstaatlicht und die Aufnahme („bedarfsmäßiger Zugang“) von den Arbeitsämtern geregelt.[4]

Fußnoten

  1. Vgl.: Julius Kaliski: Freiwilliger Arbeitsdienst. In: Sozialistische Monatshefte. 38. Jg., Heft 6, 1932, S. 500–503
  2. Heinz Kleene: Der Freiwillige Arbeitsdienst (FAD) im Emsland. In: Jahrbuch des Emsländischen Heimatbundes. Bd. 48, 2002, S. 307–330
  3. Josef Hamacher: Freiwilliger Arbeitsdienst und Reichsarbeitsdienst im Altkreis Meppen. In: Jahrbuch des Emsländischen Heimatbundes. Bd. 48, 2002, S. 273–306
  4. Gerhard Senft: Im Vorfeld der Katastrophe. Die Wirtschaftspolitik des Ständestaates. Österreich 1934–1938 (= Vergleichende Gesellschaftsgeschichte und politische Ideengeschichte. Bd. 15). Herausgegeben von Anton Pelinka und Helmut Reinalter. Braumüller, Wien 2002, ISBN 3-7003-1402-7, S. 478–479