Frieden von Belgrad

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Im Frieden von Belgrad 1739 büßte das Erzherzogtum Österreich als Reichslehen des Ersten Reiches, das unter Karl VI. aufgrund seines Bündnisses mit dem Russischen Kaiserreich in den Russisch-Österreichischen Türkenkrieg (auch 4. Russischer Türkenkrieg bzw. 7. Österreichischer Türkenkrieg genannt) hineingezogen wurde, alle in dessen Verlauf gemachten Landgewinne wieder ein.

Geschichte

Das Erzherzogtum Österreich, dem die Kaiserliche Armee des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation zur Verfügung stand, entwickelte sich im Laufe des Krieges zum neuen Hauptgegner der Hohen Pforte und verzeichnete zunächst, wie auch die Russisch Kaiserliche Armee unter Generalissimus Burkhard Christoph Graf von Münnich, eine Reihe von Siegen. Doch die Armee des Osmanenreiches hatte durch die Reformmaßnahmen des zum Islam konvertierten und sich „Ahmet Pascha“ nennenden französischen Generals Claude Alexandre Bonneval an Kampfkraft zurückgewonnen und konnte nun weitgehend die Friedensbedingungen diktieren.

Militärhistorisch war der Frieden von Belgrad eine Fehlentscheidung der Habsburger, da er auf Fehlinformationen beruhte. Der römisch-deutsche Kaiser Karl VI. hatte von dessen Unterhändler Reichsgraf Wilhelm Reinhard von Neipperg inkorrekte Zahlen u. a. zur eigenen und Feindstärke erhalten samt der sträflichen Umgehung des erfahrenen Oberbefehlshaber Feldmarschall Georg Olivier Graf von Wallis.

Die vom Herzog Franz Stephan von Lothringen vermittelten Geheimbotschaften zwischen dem Kaiser und Reichsgraf von Neipperg führten zu der falschen Annahme, nur ein Frieden würde eine militärische Katastrophe verhindern können.

Im Frieden von Belgrad mußte das Russische Kaiserreich ebenfalls beinahe alle Eroberungen, die es gemacht hatte, wieder herausgeben. Die Folgen zeigten sich sofort im Westen und im Norden, als die Schweden unter Ausnutzung der kaiserlich-russischen Schwäche Bündnisverträge mit dem Osmanischen Reich und Frankreich schlossen.

Literatur

  • Johann Jacob Moser: Der Belgradische Friedens-Schluß zwischen Ihro Kayserl. Majestät u. der Ottomanischen Pforte mit Beylagen u. Anmerkungen. Mit einer Vorrede von denen dermaligen üblichen Gattungen derer Gesandten, u. anderer öffentlicher Personen, 1740 (PDF-Datei)