Friedländer, Manasse

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Manasse Friedländer (geb. 1908 oder 1909) war ein in Deutschland lebender Mörder jüdischer Herkunft. Er erschoß 1929 seinen Bruder und einen Schulfreund. Der Fall erregte in der späten Weimarer Zeit enormes Aufsehen in der Presse, es folgte ein vielbeachteter Sensationsprozeß im selben Jahr.

Friedländer, Sohn des nach der bolschewistischen Revolution (Oktoberrevolution 1917) aus St. Petersburg nach Berlin übersiedelten jüdischen Kaufmanns Samuel Friedländer, erschoß am Abend des 24. Januar 1929 in der elterlichen Wohnung in Berlin seinen Bruder Waldemar und den gemeinsamen Schulfreund Tibor Földes, den einzigen Sohn des jüdischen Schriftstellers Artur Földes. Beim anschließenden, vielbeachteten Gerichtsprozeß wurde er im selben Jahr zu sechs Jahren Gefängnis ohne Bewährung verurteilt.

Nur wenige Wochen nach Haftantritt konnte Friedländers Verteidiger, der jüdische Rechtsanwalt Dr. Brandt, am 14. De­zember 1929 dessen Freilassung gegen Kaution erwirken und erreichte in einer Revisionsverhandlung, daß sein Mandant für „gemeingefährlich geisteskrank“ erklärt wurde. Daraufhin beantragte Brandt eine Wiederaufnahme des Verfahrens, in dem Friedländer am 7. Februar 1931 von der Strafkammer des Landgerichts III aufgrund des § 51 RStrGB[1] freigesprochen wurde. Es erfolgte nun die Einweisung Friedländers in die Irrenanstalt Herzberge, aus der er am 3. Februar 1937 wieder entlassen wurde. Zwei Beamte begleiteten den Entlassenen in das ostpreußische Eydtkunen, von wo dieser umgehend aus dem (inzwischen nationalsozialistischen) Deutschen Reich nach Lettland (dem ehemaligen Aufenthaltsort der Familie Friedländer vor St. Petersburg und Berlin) abgeschoben wurde und sich seine Spur verliert.

Verweise

Fußnoten

  1. Reichsstrafgesetzbuch