Friedland (Böhmen)

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Friedland (Böhmen)

Staat: Deutsches Reich
Gau: Sudetenland
Landkreis: Friedland im Isergebirge
Einwohner (1939): 5.844
Koordinaten: 50° 55′ N, 15° 5′ O
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Friedland (Böhmen) befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Tschechei vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Friedland in Böhmen oder Friedland im Isergebirge ist eine deutsche Stadt in Nordböhmen.

Lage

Friedland liegt am Fuße des Isergebirges.

Geschichte

Die Gegend um Friedland war Teil des Besitzes der Bischöfe von Meißen um die Stadt Seidenberg. 1278 wurde die Herrschaft Seidenberg nach Friedland verlegt und bis 1551 gehörten Schloß und Herrschaft den Herren von Bieberstein, dann war die Region bis 1620 im Besitz der Herren von Redern. Diesen wurde die Herrschaft im Zuge der katholischen Gegenreformation Böhmens entzogen. Albrecht von Wallenstein erhielt sie von Kaiser Ferdinand II. 1620 zunächst als Pfand und kaufte sie 1622 endgültig vom kaiserlichen Fiskus. Bezahlt wurde die Herrschaft mit der sogenannten langen Münze, dem Inflationsgeld der Jahre 1621/22. 1623 wurde ihm dann der Titel eines Herzogs von Friedland verliehen. Damit erfolgte auch die Trennung der Standesherrschaft Friedland-Seidenberg.

Bis dahin zum Kronland Böhmen Österreich-Ungarns gehörig, fiel die Stadt nach dem Ersten Weltkrieg 1919 trotz deutscher Bevölkerungsmehrheit an die s.g. „Tschechoslowakei“.

Die Stadt Friedland kam 1938 als Teil des Sudetenlandes zu Deutschland und erhielt 1939 den neuen offiziellen Namen Friedland (Isergebirge).

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Friedland wieder zur Tschechoslowakei und wurde in Frýdlant v Čechách umbenannt. Auf Grund der Beneš-Dekrete wurden 1945 die deutschen Bewohner masakriert und vertrieben.

Burg und Schloß Friedland

Die Burg Friedland entstand wahrscheinlich Mitte des 13. Jahrhunderts. Zu den bedeutendsten Adelsgeschlechtern, denen die Burg gehörte, zählten neben Waldstein (Wallenstein) die Herren von Dubá, Bieberstein und Redern.

Im ältesten mitteleuropäischen Burgmuseum sind Möbel, Glas, Porzellan und insbesondere Waffen von der Hussitenzeit bis zum 19. Jahrhundert ausgestellt.

Kirche der Kreuzfindung

Die Dekanatskirche wurde in den Jahren 1549-1551 von den Herren von Bieberstein erbaut. Rechts des Altars stehen drei große Epithapien für Hieronymus Freiherr von Bieberstein (†1549), Johann Freiherr von Bieberstein († 1550) und Christoph von Bieberstein († 1566). In deren Kapelle befindet sich die Gruft der Familie von Redern aus dem Jahr 1566. Zwischen 1605 und 1610 schuf der Breslauer Bildhauer Gerhard Heinrich das Redernsche Mausoleum. Katharina von Redern ließ damit ihrem verstorbenen Mann Melchior von Redern für 37.000 Taler ein monumentales Denkmal aus Marmor, Alabaster und Bronze errichten.

Nach Fertigstellung erschien in Görlitz und Breslau eine gedruckte Beschreibung des Denkmals. Im Jahre 2001 wurde im wissenschaftlichen Altbestand der Christian-Weise-Bibliothek Zittau eine Zeichnung aufgefunden, die wahrscheinlich den ersten Entwurf hierzu darstellt.

Die Friedländer Weihnachtskrippe wurde von Gustav Simon (1873-1953) in 60-jähriger Bauzeit geschaffen. Sie befindet sich am Rande der Innenstadt, etwas versteckt auf der Zahradní, einer Seitengasse, im Haus Bethlehem. Das kleine Fachwerkhaus ist gleichzeitig eines der ältesten Bauwerke von Friedland.