Raddatz, Fritz J.

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Fritz Joachim Raddatz (Lebensrune.png 3. September 1931 in Berlin; Todesrune.png 26. Februar 2015 in Zürich) war ein jüdischer Feuilletonist, Lektor, Essayist, Biograph und Romancier.

1960 wurde er Cheflektor und stellvertretender Verlagsleiter des Rowohlt Verlags in Reinbek bei Hamburg unter Heinrich Maria Ledig-Rowohlt. Er verblieb bis 1969 in dieser Funktion, die er dann jedoch aufgrund der sogenannten „Ballonaffäre“ aufgeben mußte. Von 1976 bis 1985 war er Leiter des Feuilletons der Wochenzeitung „Die Zeit“. Als Anlaß für seinen erzwungenen Rücktritt dort diente ein Goethe-Zitat aus der NZZ, das er in einen Leitartikel übernommen hatte: Es ging dabei um eine Eisenbahnverbindung, zu Lebzeiten Goethes gab es zwar Loren und Waggons, aber keine Personenzüge. Die Bagatelle erzeugte einen Wutausbruch gegen Raddatz fast des gesamten deutschen Kulturjournalismus und bewies, daß die bürgerliche Ehrerbietung, die dem Karriere-Schreiber Raddatz immer entgegengebracht worden war, in Wahrheit hohl und verlogen gewesen ist.

Der zuletzt mit pessimistischen und von Lebensekel geprägten Äußerungen in der Öffentlichkeit bemerkbar gewordene Ästhet Raddatz starb in Zürich in begleitetem Suizid.

Werke

  • Lügner von Beruf. Auf den Spuren William Faulkners. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1987, ISBN 3-498-05711-1