Germanische Heilkunde
Die alten Germanen hatten verschiedene Formen der Heilkunde entwickelt.
Inhaltsverzeichnis
Heilmagie
Runenzauber, Zaubersprüche, Gestuszauber spielten eine wichtige Rolle. Der starke Glaube an Magie und das therapeutische Wort spiegelt sich in den Merseburger Zaubersprüchen. Runenamulette wie alu und laukaR standen für "Abwehr" und "Gedeihen". Dieser Therapieform lag ein Krankheitsverständnis zugrunde, daß die Entstehung von Krankheiten durchaus auch in Schadenszauber und bösen Mächten begründet sah.
Wundversorgung
In einer Zeit ohne Antibiotika, chemische Schmerzmittel und Impfungen, die aber durch Alltag und Kampf ein hohes Verletzungsrisiko bot, spielten pflanzliche Wundkräuter eine große Rolle. Die Anwendungen von Heilmagie "Besprechen" und Wundheilmitteln wie Pflanzen, Schweinefett oder Steinen geht fließend ineinander über. Wickel und Verbände wurde genutzt, die Pflege des Verwundeten oft den Frauen übertragen. Erhaltene Beinamen wie "Holzfuß" und "Holzbein" sprechen für erfolgreiche chirurgische Eingriffe und Amputationen.
Phyto-, Zoo-, und Mineralotherapie
Die Heilkraft der Pflanzen spielte in der täglichen Anwendung sicher eine große Rolle. Wobei auch das respektvolle Einbeziehen des "Pflanzengeistes" und seine Ansprache teil des Heilungsrituales war. In der Zootherapie ist vor allem Schweinefett als Allheilmittel und Milch als Stärkungsmittel überliefert. Kräuterdekokte wurden oft mit Milch statt Wasser angesetzt, die die ätherischen Öle der Heilpflanzen als Emulgator sehr gut zu lösen vermag. Gold und Silber, Bernstein und andere Mineralien wurden innerlich und äußerlich verabreicht.
Heilung durch besondere Personen
Die Heilung durch Priester und Könige als besondere und "gesegnete" Personen war Teil des Heilprinzipes. Im Alltag spielten Heiler wie der Lachner, (laeknir), eine wichtige Rolle. Oft waren es einfache Leute, wie Bauern, die über besondere Kenntnisse verfügten. Die Bezeichung des Wegeriches als laeknisgras oder laekblatt deutet auf den regen Gebrauch dieses Heilkrautes hin.
Literatur
- Max Höfler, Volksmedizinische Botanik der Germanen
- W. Manhardt, Wald- und Feldkulte
- Reallexikon der germanischen Altertumskunde
- germanische-neue-medizin.ch
- germanische-heikunde.at: Germanische Heilkunde nach Dr. med. Ryke Geerd Hamer