Silber
Silber | |
Elementsymbol | Ag |
Ordnungszahl | 47 |
Relative Atommasse | 107,8682 |
Aggregatzustand | fest |
Schmelzpunkt | 961,78 °C |
Siedepunkt | 2210 °C |
Elementkategorie | Übergangsmetall |
Silber ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol Ag und der Ordnungszahl 47. Es zählt zu den Übergangsmetallen, im Periodensystem steht es in der 5. Periode und der 1. Nebengruppe (Gruppe 11, auch als Kupfergruppe bezeichnet). Das Elementsymbol Ag leitet sich vom lateinischen Wort argentum für „Silber“ ab. Silber ist bis heute das meist gebrauchte Edelmetall und spielte als sogenanntes Münzmetall von alters her eine wichtige, wenn nicht die wichtigste Rolle zur Herstellung von Münzen.
Inhaltsverzeichnis
Eigenschaften
Silber ist ein weiches, gut verformbares Schwermetall mit der höchsten elektrischen Leitfähigkeit aller Elemente und der höchsten thermischen Leitfähigkeit aller Metalle, lediglich Supraflüssigkeiten und Diamanten weisen eine bessere thermische Leitfähigkeit auf. Nichtoxidierende Säuren und Luft greifen es nicht an. Mit Sauerstoff geht Silber erst unter Druck und Wärmezufuhr eine Reaktion ein. Auch mit Halogenen lässt es sich zur Reaktion bringen. Besonders groß ist die Affinität von Silber zu Schwefel. So führen bereits Spuren von Schwefelwasserstoff zu einem schwärzlichem Anlaufen des Metalls.
Das Metall besitzt außerdem ausgeprägte keimtötende Eigenschaften, weshalb es zunehmend im medizinischen und hygienischen Bereich (z. B. aufgedampft in Kühlschränken oder als kolloidales Silber, lat.: argentum colloidale, theraupeutisch gegen Krankheitskeime verwendet) zum Einsatz gelangt. Silber kann im Laufe der Zeit schwarz anlaufen, sofern es – zum Beispiel aus der Luft – mit Spuren von Schwefelwasserstoff (H2S) in Kontakt kommt.
Vorkommen
Silber steht an 67. der Stelle der Elementhäufigkeit in der Erdkruste und ist damit relativ selten. Am Aufbau Erdkruste ist es mit 0,08 Gramm pro Tonne Gestein beteiligt, im Meerwasser finden sich 1,2 Mikrogramm Silber pro Kubikmeter. Obwohl es auch in kleineren Mengen gediegen in der Natur vorkommt, sind abbauwürdige Vorkommen jedoch eher die Ausnahme. Das wichtigste Silbererz ist Silberglanz (Argentit Ag2S). Silberhaltige Erze sind häufig sulfidische Erze von Blei, Kupfer und Zink. Abbauwürdige Lagerstätten befinden sich in Nord- und Südamerika (USA, Kanada, Mexiko, Bolivien, Peru) sowie in Rußland und Australien. Außerdem fällt Rohsilber als Beiprodukt bei der Gewinnung anderer Metalle (zum Beispiel Kupfer) an. Der Anteil des auf diese Weise gewonnenen Silbers liegt bei 50 Prozent.
Verwendung
Silber findet Verwendung in der Elektronik und Elektrotechnik und ist für die Fertigung von Elektroden und elektrischen Kontakten unentbehrlich. Aufgrund seiner Beständigkeit und des Glanzes wird Silber seit alters her – meist in Form von Legierungen – zu Schmuck, in früherer Zeit auch zu Geschirr und Bestecken verarbeitet. Den Glanz des Metalls nutzt man auch, wenn Silber zur Herstellung von Spiegeln oder Thermogefäßen zum Einsatz kommt. Wegen seiner bakterientötenden Wirkung findet Silberpulver auch in Salben eine Anwendung.
Wertanlagemetall
Aufgrund der weltweit herrschenden inflationären Währungspolitik der Zentralbanken wird Silber zunehmend als gegenüber den internationalen Papierwährungen weitaus unterbewertet betrachtet und als Wertanlage geschätzt (→ Wiener Philharmoniker, Maple Leaf). Silber unterfiel in der Geschichte niemals einem staatlich verfügten privaten Handels- und Besitzverbot;[1] völlig anders als Gold, dessen Privatbesitz beispielsweise in den Vereinigten Staaten von Amerika zwischen 1933 und 1974 – oberhalb einer Kulanzschwelle von 100 Dollar Gegenwert – strikt verboten war.
Silber ist deshalb nicht nur inflationsresistent, sondern auch diktaturresistent. Ein plündernder Staat, der Leistung bestraft, Eigenverantwortung bekämpft und jegliches Eigeninteresse moralisch abqualifiziert (→ EUdSSR), kann Silberbesitz nicht kriminalisieren, weil dessen gewerbliche und industrielle Nutzung allzu ausgeweitet ständig bestehen bleibt.
Durch Finanzinstitutionen in den USA wurde und wird seit langem eine Preismanipulation bzw. -drückung des Silber- und auch des Goldpreises betrieben.[2][3] Zudem ist oberirdisches, d. h. bereits gefördertes und somit verfügbares Silber mittlerweile seltener als Gold,[4] da die Lagerbestände im offenen Handel wegen der jahrzehntelang betriebenen Preismanipulation bei – im Gegensatz zu Gold – gleichzeitigem starken industriellen Verbrauch massiv gesenkt wurden.
Siehe auch
Verweise
Chemie
- Lexikon der Chemie: Silber (Spektrum.de)
- Chemie und Physik des chemischen Elements Silber (Internetchemie.info)
- Silber (Seilnacht.com)
- Silber (Periodensystem.info)
Wirtschaft
- Theodore Butler:
- Fünf Jahre, die den Silbermarkt für immer verändert haben, Goldseiten.de, 2. April 2016 (Der Verfasser vermutet, daß die größte Bank der Vereinigten Staaten – JP Morgan Chase – zwischen 400 und 500 Millionen Unzen physisches Silber, vorrangig in Form von 1.000-Unzen-Barren, aufgekauft habe. 1.000-Unzen-Barren entsprechen dem Industriestandard und sind die übliche Einheit, in der die COMEX physischen Lieferaufforderungen nachkommt. Das Bankhaus JP Morgan Chase verfüge damit über die größten Silbervorräte, die sich in der Weltgeschichte je in Privatbesitz befanden.)
- Silber: Der ignorierte bullische Preisfaktor, Goldseiten.de, 10. Juni 2016
- Die größte Lüge in der Geschichte der Edelmetallmärkte, Goldseiten.de, 22. Juli 2016
- Adam Hamilton: Silber: Wie eine Sprungfeder, Goldseiten.de, 6. April 2016 (Mechanismen der Gold/Silber-Ratio und der Krisenreaktion bei Silber über längere Frist hinweg)
- Steve St. Angelo: Silberimporte der USA erreichen neuen monatlichen Rekord, Goldseiten.de, 14. Juni 2016
- Zwei 2016er Silbermünzen der Perth Mint offiziell ausverkauft, Goldseiten.de, 11. Mai 2016