Gjalp und Greip

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Donars (Thors) Reise nach Geirrodsgard (1906). Von Lorenz Frølich

Gjalp und Greip (Gialp: „Heulerin“) sind in der germanischen Mythologie die zwei Töchter des Riesen Geirröd, die beide den Gott Donar (bzw. nordger. Thor) zu töten versuchten.

Mythologie

Als Donar gemeinsam mit Loki unbewaffnet nach Geirrödargard zog, kehrte er zunächst bei der Riesin Grid ein, der Mutter seines Onkels Widar. Grid warnte ihn vor dem Riesen Geirröd und gab ihm ihre Stärkegürtel, Eisenhandschuhe und ihren Stab Gridarwölr. Mit diesem Stab versuchte Donar den Wimur zu überqueren, den größten Fluß der Welt. Doch als er inmitten des Wimur watete, schwoll der Strom plötzlich an. Donar erblickte die Riesin Gjalp, die quer über den Fluß stand und die Flut verursachte. Rasch nahm er einen Stein, warf ihn zielgenau in diese Quelle der Fluten und konnte sich mit knapper Not an einem Sperberbaumstrauch ans andere Ufer retten[1].

Glücklich bei Geirröd angekommen stellte Donar fest, daß der Stuhl, auf dem er Platz genommen hatte, gegen die Decke gehoben wurde, und dem Asen die Zerquetschung drohte. Er stemmte sich mit dem Stab Gridarwölr gegen die Decke, womit er den Stuhl zurückwuchtete. Unter sich vernahm er Krachen und Geschrei — das waren Gjalp und Greip, die den Stuhl angehoben hatten nun mit gebrochenen Rückgraten darniederlagen[1].

Die enorme Flut des Wimur soll durch das Menstruationsblut der Gjalp verursacht worden sein[2].

Weitere Namensbedeutungen in der germanischen Mythologie

Gjalp und Greip heißen auch zwei der neun Ägirstöchter[3].

Geographische Bezeichnung

Der Vulkan Gjálp im Südosten Islands ist nach der Geirrödtochter benannt worden.

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Skaldskaparmal, 60
  2. Vgl.: Arthur Cotterell: Die Enzyklopädie der Mythologie - klassisch, keltisch, nordisch. Edition XXL GmbH, Reichelsheim, 1999, ISBN 3897363003
  3. Hyndlalied, 35