Glauber, Johann Rudolph
Johann Rudolph Glauber (geb. 1604 in Karlstadt, Franken; gest. 10. März 1670 in Amsterdam) war ein deutscher Chemiker und Apotheker. Bis heute ist das von ihm hergestellte sal mirabile Glauberi auch unter der nach ihm ihm benannten Bezeichnung Glaubersalz (→Natriumsulfat) bekannt.
Die von Glauber entwickelten Öfen und Destillationsanlagen waren für die zukünftigen Labore von großer Bedeutung. Heute unersetzliche Verfahren der chemischen Industrie wie die fraktionierte Destillation und das Verfahren der Rektifikation gehen teilweise auf Glauber zurück. Er setzte eine ganze Reihe an Glasgefäßen ein, so beschrieb er gläserne Retorten und Trichter oder Flaschen mit eingeschliffenen Glasstopfen. Darin bewahrte er die konzentrierten Säuren auf.
Leben
Der als Sohn eines Barbiers geborene Glauber absolvierte vermutlich in seiner Geburtsstadt eine Apothekerlehre. Danach lebte er längere Zeit in Salzburg, Kitzingen, Frankfurt am Main und Köln, zog 1648 nach Holland und starb 1668 in Amsterdam. Glauber widmete sich der Herstellung chemischer Arzneimittel und der Verbesserung technischer Prozesse. Zudem verbesserte er das Verfahren zur Abscheidung der flüchtigen Säuren aus den Salzen und machte eingehende Studien über die Natur der Salze und deren wechselseitige Zersetzungen, wobei er eine klare Einsicht in die Prozesse gewann, die später als Vorgänge der chemischen Wahlverwandtschaft bezeichnet wurden. Seine chemischen und medizinischen Mittel verkaufte er zu hohen Preisen.
Über 40 Werke von seiner Hand sind erhalten, die fast sämtlich lateinische Titel führen, aber deutschen Text haben; viele sind ins Lateinische und in andere Sprachen übersetzt.
Literatur
- Glauber, Johann Rudolph: Glauberus Concentratus, Faksimile der Leipziger Ausgabe von 1714, Ulm 1961
Verweise
- Pietsch, Erich: Glauber, Johann Rudolph, in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 437 f.
- Literatur von und über Johann Rudolph Glauber im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek