Grabow, Carl Friedrich Wilhelm

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Lithographie um 1860

Carl Friedrich Wilhelm Grabow[1] (geb. 15. April 1802 in Prenzlau; gest. 15. April 1874 ebenda) war ein deutscher Politiker und Präsident des preußischen Abgeordnetenhauses.

Leben

Grabow, geboren als Sohn des Prenzlauer Kaufmanns Gustav Emanuel Grabow (gest. 1808) und der Marie Sophie Grabow (geborene Schoepke; gest. 1840), besuchte das Prenzlauer Gymnasium und bestand 1821 sein Abitur. Seit 1821 studierte er in Berlin Rechtswissenschaften, trat dann in den praktischen Justizdienst und wurde bald zum Justiz- und Stadtgerichtsrat ernannt. 1836 wurde er Hofgerichtsrat und Universitätsrichter in Greifswald und im Jahre 1838 zum Oberbürgermeister von Prenzlau gewählt.

Von 1841-47 war er Abgeordneter der märkischen Kreis- und Provinziallandtage. Dem Vereinigten Landtag von 1847 gehörte Grabow als Mitglied der Zweiten Kurie an. Für Prenzlau in die Preußische Nationalversammlung von 1848 gewählt, hielt er sich mit den Altkonstitutionellen zum rechten Flügel der Zentrumspartei und wurde an Stelle von Karl August Milde nach dessen Übertritt in das Ministerium erster Präsident des Hauses, legte aber im Oktober desselben Jahres, als die Linke durch den Gang der Ereignisse in den Vordergrund gelangte, den Vorsitz und bald darauf auch sein Mandat nieder. Er trat im Frühjahr 1849 in die auf Grund der oktroyierten Verfassung vom 5. Dezember 1848 gewählte Zweite Kammer, deren Präsidium ihm zuteil wurde. Als aber dieselbe 27. April aufgelöst, ein neues Wahlgesetz oktroyiert und die Kreis- und Provinziallandtage wiederhergestellt wurden, protestierte er dagegen. Die Regierung verweigerte hierauf 1850 die Bestätigung der Wahl Grabows zum Oberbürgermeister von Magdeburg und später seine Berufung als lebenslänglicher Oberbürgermeister von Prenzlau und ließ nur seine Neuwahl auf 12 Jahre bestehen.

Von 1850-61 war Grabow Vizepräsident des Abgeordnetenhauses; in der neugewählten Kammer von 1862 wurde seine Tätigkeit für eine Annäherung der verschiedenen liberalen Fraktionen durch seine mit größter Mehrheit vollzogene Wahl zum Präsidenten des Abgeordnetenhauses anerkannt. Auch bei dem Wiederzusammentritt des Landtags am 19. Mai 1862 gelangte er aufs neue zum Präsidium, und es vollzog sich zugleich eine enge Verbindung der liberalen Elemente, indem die bisherige Fraktion Grabows sich auflöste. Auch auf den am 14. Januar und 9. November 1863 sowie am 14. Januar 1865 zusammengetretenen Landtagen war er Präsident und trat in dem Verfassungsstreit der Bismarckschen Politik scharf entgegen. Später zog er sich vom politischen Leben zurück.

Ehrungen

Nach seinem Tode wurde Grabow 1875 nach mehreren Spendenaufrufen im Stadtpark seiner Heimatstadt Prenzlau ein Denkmal errichtet (Einweihung am 13. Juli 1875). Zu seinen Ehren wurden außerdem in Prenzlau seit Oktober 1894 die „Grabowstraße“ sowie ab 18. August 1895 die Oberschule „C. F. Grabow“ benannt.

Verweise

Fußnoten

  1. Im Prenzlauer (privaten) Umfeld waren nur seine beiden Vornamen Carl Friedrich geläufig.