Gundobad
Gundobad (geb. vor 455; gest. 516), irrig auch Gundebald genannt, folgte seinem Vater Gundioch als König der Burgunden (473-516) und war ab 473 Patricius des Weströmischen Reiches, in welcher Eigenschaft er im selben Jahr Glycerius zum Kaiser erhob.
Zunächst teilte er die Königsherrschaft mit seinen Brüdern. Da sie aber Arianer waren, neigten die romanischen Untertanen innerhalb des Burgundenreiches mehr zu dem katholischen Frankenkönig Chlodwig. Dieser besiegte im Jahr 500 mit Hilfe von Gundobads Bruder Godegisel die Burgunder, aber Gundobad gewann sein Reich wieder, beseitigte den Bruder und vereinigte so das ganze Reich, da die anderen Brüder schon früher gestorben waren. Immer aber blieb sein Reich schwächer als die mächtigen Staaten der Ostgoten, der Westgoten und der Franken, an deren Grenze es lag und in deren Kämpfe es, namentlich von 507 bis 510, verwickelt wurde.
Gundobad ließ seine Söhne Sigismund und Godomar katholisch erziehen und versuchte ein besseres Verhältnis zwischen Burgunden und Romanen herbeizuführen. Das in diesem Sinne abgefasste Gesetzbuch, Lex Gundobada, hat noch jahrhundertelang Geltung gehabt.
Verweise
- Felix Dahn: Gundobad, in: Allgemeine Deutsche Biographie (1879), S. 130-133