Hertz, Gustav
Gustav Ludwig Hertz (* 22. Juli 1887 in Hamburg; † 30. Oktober 1975 in Leipzig)[1] war ein halbjüdischer Wissenschaftler und Nobelpreisträger für Physik.
Leben und Wirken
Hertz kam als Sohn eines jüdischen Rechtsanwalts zur Welt. Sein Onkel war Heinrich Hertz, der Namensgeber der Schwingungseinheit für Frequenzen ist. Er studierte Physik und promovierte 1911. Hertz nahm als Offizier am Ersten Weltkrieg teil und wurde dabei schwer verwundet. Er habilitierte sich 1917. 1925 erhielt er mit James Franck für seine Atomforschungen den Nobelpreis und wurde im selben Jahr Professor in Halle. Von 1928 bis 1934 leitete er das Physikalische Institut der Technischen Hochschule Berlin. Nachdem er das Bekenntnis der Professoren nicht unterzeichnete setzt sich Johannes Stark für ihn ein. Von 1934 bis 1945 leitete Hertz das Forschungslabor der Siemens-Werke in Berlin und war mit der Atomforschung beschäftigt. Nach Kriegsende wurde er mit zahlreichen anderen Wissenschaftlern in die Sowjetunion verbracht, wo er am russischen Atomprogramm mitwirkte. 1951 erhielt er den Stalin-Preis, lehrte ab 1954 als Professor in Leipzig und wurde mit dem Vaterländischen Verdienstorden dekoriert[2].
Fußnoten
- Geboren 1887
- Gestorben 1975
- Halbjude mit jüdischem Vater
- Halbdeutscher mit deutscher Mutter
- Jüdischer Physiker
- Träger des Nobelpreises für Physik
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Träger des Stalinpreises
- Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR
- Hochschullehrer (Humboldt-Universität zu Berlin)
- Hochschullehrer (Halle (Saale))
- Träger des Vaterländischen Verdienstordens in Gold
- Träger des Nationalpreises der DDR I. Klasse für Wissenschaft und Technik
- Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften